Der blaue Engel

30. März bis 27. Juni 2019
Tanzstück von Marie Stockhausen . Libretto von Marie Stockhausen und Katajun Peer-Diamond. Berlin in den 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts: Willkommen in der Welt der Varietés! Eine Frau in Rot. Sinnbild einer sich neu entdeckenden und begehrenden Weiblichkeit. Wunderbar beschwingte Musik, Skandale und Drogen. Es ist eine Welt, die nicht an die Zukunft denken will – selbstzerstörerisch und selbstverausgabend.

Assoziationsräume für Marie Stockhausens neue Choreografie gibt es viele: Ein spießbürgerlicher Gymnasialprofessor verfällt einer unmoralischen Tingeltangel-Sängerin und verliert zunehmend seine Stellung in der Gesellschaft, seine Würde, sein Leben. Aus dem Roman Heinrich Manns, der 1905 unter dem Titel Professor Unrat oder Das Ende eines Tyrannen erschien, hat Josef von Sternberg 1930 einen unpolitischen Film gemacht, mit dem Marlene Dietrich weltbekannt wurde: Der blaue Engel. Marie Stockhausen nimmt ihn als Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit einer weiteren Berühmtheit: Anita Berber. Die Berliner Tänzerin war der Inbegriff einer exzentrischen Lebensweise. Sie galt als verrucht, Vamp und Femme fatale, nahm Morphium und Kokain, trank pro Tag eine Flasche Cognac, prügelte sich regelmäßig, tanzte nackt und starb mit nur 28 Jahren an Tuberkulose. Dem Maler Otto Dix stand sie 1925 – ebenfalls nackt – Modell. Das Bildnis der Tänzerin Anita Berber zeigt die junge Frau faltig, ausgezehrt, den Mund blutrot, den Teint blass und die Augen todesdunkel. So hat Otto Dix ihr destruktives Inneres auf die Leinwand gebannt.
Was nun, wenn der Maler, Anita Berber und Professor Unrat zusammenträfen? Ein Tanz auf dem Vulkan, soviel ist sicher!

Libretto von Marie Stockhausen und Katajun Peer-Diamond

Besetzung:
Choreografie und Regie: Marie Stockhausen
Bühne und Kostüme: Andrea Kuprian

Details zur Spielstätte:
Universitätsstraße 1, A-6020 Innsbruck

Veranstaltungsvorschau: Der blaue Engel - Tiroler Landestheater - Kammerspiele

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