Sie gehört nicht zum Kanon der vielgespielten Musikdramen von Richard Wagner und war auch noch nie am TLT zu erleben: seine dritte Oper Rienzi. Ein Großteil der Partitur entstand in Paris. Da der Komponist sich dort eine Uraufführung erhoffte, orientierte er sich an der damals beliebten Grand Opéra, die das Publikum insbesondere durch imposante Chorszenen begeisterte. Doch bereits in diesem Frühwerk ist Wagners eigene Handschrift zu erkennen: Er arbeitet mit Leitmotiven, entführt in seine eigenen Klangwelten und beweist sein Talent als Musikdramatiker.
Der Titelheld, dem der römische Politiker und päpstliche Notar Cola di Rienzi (1313–1354) als Vorbild diente, ist nicht unumstritten. Zunächst feiert ihn das Volk als Retter aus der Tyrannei zweier verfeindeter Patrizierfamilien. Auf Rienzis Seite hat sich auch der Adelige Adriano geschlagen, der sich in dessen Schwester Irene verliebt hat. Durch seine Entscheidungen macht sich der Tribun jedoch zunehmend unbeliebt und selbst die treuesten Gefährten wenden sich von ihm ab. In einem dramatischen Finale findet er schließlich den Tod.