Wie auch schon in Salome steht in der 1909 uraufgeführten einaktigen Tragödie von Strauss eine Frau im Mittelpunkt: Elektra. Seitdem Klytämnestra gemeinsam mit ihrem Geliebten Aegisth ihren Ehemann Agamemnon ermordet hat, sinnt ihre Tochter Elektra auf Rache. Ihr Bruder Orest soll das Verbrechen sühnen. Doch auch nachdem diese Tat vollbracht ist, findet Elektra keine Ruhe. Mitten in ihrem ekstatischen Freudentanz bricht sie tot zusammen.
Angeregt durch den Besuch einer beeindruckenden Aufführung des auf dem griechischen Mythos basierenden Elektra-Schauspiels von Hugo von Hofmannsthal, erwog Strauss eine Vertonung. Seine Sorgen bezüglich der Ähnlichkeit zu seiner zuvor entstandenen Salome wusste Hofmannsthal mit folgenden Worten zu zerstreuen: „Die Farbmischung scheint mir in beiden Stoffen eine so wesentlich verschiedene zu sein: Bei der Salome so viel Purpur und Violett […], bei der Elektra dagegen ein Gemenge aus Nacht und Licht, schwarz und hell.“
Diese Atmosphäre setzte Strauss mit Klangfarben voller Suggestivkraft um. Seine Musik wird als „bizarr, bisweilen kreischend und brodelnd“ beschrieben. In ihrer kompromisslosen Härte steigert sie die Intensität der qualitativ herausragenden literarischen Vorlage Hofmannsthals und schafft einen eindringlichen Opernabend, der lange nachwirkt.
Es sind keine Götter im Himmel!
ELEKTRA
Tragödie von Richard Strauss. Text von Hugo von Hofmannsthal. Reduzierte Orchesterfassung von Richard Dünser
In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
MUSIKALISCHE LEITUNG. Lukas Beikircher
REGIE: Johannes Reitmeier
BÜHNE: Thomas Dörfler
KOSTÜME: Michael D. Zimmermann