Thomas Gansch, Robert Rother, Roman Rindberger (Trompete)
Leonhard Paul (Basstrompete/Posaune)
Gerhard Füssl, Zoltan Kiss (Posaune)
Wilfried Brandstötter (Tuba)
Ferdinando Chefalo (Regie/Choreografie)
Vor wenigen Wochen saßen sie noch zusammen und feierten den neunzehnten Jahrestag der Erstgründung – das war schon ein Riesenhallo! Gar zu märchenhaft hatte ja alles angefangen, damals 1992, im Gasthaus des böhmischstämmigen Herrn Mnozil, Josef Mnozil, in der Seilerstätte im 1. Wiener Bezirk. Da die Musikhochschule gleich gegenüber liegt, traf man sich regelmäßig beim Herrn Mnozil und spielte auf … – und der Rest ist halt Geschichte, wie auch der Name, auf den der Herr Mnozil immer sehr stolz gewesen war. Und immerhin hat man sie »Monty Pythons der Musik« genannt. Erst kürzlich wieder.
In den neunzehn Jahren haben sieben Wahnsinns-Bläser jedenfalls allerlei zusammengebracht, viele lustige Revue-Abende in 30 1/2 Ländern und dann natürlich die erste Operette des 21. Jahrhunderts! Und dann eine große Oper für die Salzburger Festspiele (das war im legendären Sommer 2008, »Irmingard« hieß der saukomische Zweiakter!). Eine Suite für Orchester und sich selbst haben sie mittlerweile auch komponiert.
Und jetzt warten alle auf das neue Stück. Das Stück zum großen 19. Jubiläum! Einige von ihnen hatten blaue Flecken, andere waren wundgescheuert, als sie da bei Limo und großen Weinen melancholisch beisammen saßen. Denn nach der Operette, der Oper und dem Konzert soll das neue Werk sehr viel mit Bewegung zu tun haben. Hört man. Den dreifachen Rindberger sollen sie wieder und wieder geprobt haben. Hört man. Auf jeden Fall soll getanzt werden. So sehr, dass einer der Gruppe vorgeschlagen hat, die neue Produktion »Rhythm and Shoes« zu nennen. Aber Blofeld hat das verhindert. Schon wegen der wirklich halsbrecherischen Stunts, die Chef-Choreograph Ferdinando Chefalo mit ihnen einstudiert. In Blofeld.
Aber ganz im Ernst: Es gibt im Moment wohl keine Musikergruppe, die sich so auf die Geheimnisse des Musiktheaters verschworen hat wie Mnozil Brass. Sie sind die Einzigen, die ihr eigenes Orchester, Ballett, Chor und Solisten-Ensemble sind. Alles zur gleichen Zeit. Die Sieben von Mnozil Brass schaffen das scheinbar mühelos, was manch ein Opernregisseur in seinen kühnsten Träumen nicht zu hoffen wagt. Da bleibt der Neid nicht aus. Schwamm drüber.
Apropos Geheimnisse. In ihrem neuen Opus geht es um Blofeld. Ganz sicher ist es eines der letzten Geheimnisse der angewandten Blechmusik. Vielleicht ist es ja eines der großen Rätsel der Menschheit. Aber warum gerade Blofeld? Mnozil Brass werden es enthüllen. Bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen. Ein Fest.