v.l.n.r.: Albrecht Kludszuweit, Thomas Piffka, Julia Bauer, Marie-Helen Joël, Heiko Trinsinger und Michael Haag, Fotograf: ThiloLulu, v.l.n.r.: Andreas Hermann (Der Maler) und Julia Bauer (Lulu), Fotograf: Thilo Beu


LULU von Alban Berg

14. bis 28. Nov. 2010
Anfangs heftig umstritten, fand „Lulu“ rasch Verbreitung an allen großen Bühnen Europas und zählt heute längst zur klassischen Moderne. Unverändert fasziniert die Oper in ihrer Zwölftönigkeit durch die Verbindung von konstruktiver Strenge und klangsinnlichem Ausdruck.

Musikalische Leitung Stefan Soltesz
Inszenierung Dietrich Hilsdorf
Bühne Johannes Leiacker
Kostüme Renate Schmitzer
Dramaturgie Norbert Grote

Was ist von Lulu geblieben? Wer oder was ist diese Lulu, wie sie Alban Berg aus Frank Wedekinds Tragödien „Der Erdgeist“ und „Die Büchse der Pandora“ destillierte? Femme fatale, das Kindweib, der Männer verschlingende Vamp, sinnliche Geliebte, Künstlermuse, Opfer und Projektionsfläche einer maskulinen Gesellschaft? Sie bezaubert, lockt, verspricht. Der Maler, der Medizinalrat Dr. Schön, Alwa, die Gräfin Geschwitz, der Gymnasiast, sogar der Akrobat sind von ihrer zerstörerischen Kraft gefangen. Alban Berg stellt Lulu als Sensation in einem Zirkus voller Bestien vor, in dem sie allein die Nicht-zu-zähmende ist. Sie erfüllt stets das, was die anderen in ihr sehen. Die Männer erliegen ihren Reizen und zahlen dafür mit dem Leben. Lulu ist aber auch eine Andere. Sie gehorcht ihren eigenen Gesetzen. Vorgeblich folgt sie den Regeln der Gesellschaft, ohne sie wirklich anzuerkennen. Sie nimmt wortlos hin, was die anderen über sie denken. Sie – von der man behauptet, sie sei dafür geschaffen, zu morden und Unheil zu stiften – bleibt dagegen meist passiv. Manchmal scheint es, als berühre sie von all dem überhaupt nichts. Lulu bleibt ein Geheimnis. Einmal, in ihrem Lied, offeriert sie uns den Schlüssel zum Verständnis für ihr Verhalten: „Ich habe nie in der Welt etwas anderes scheinen wollen, als wofür man mich genommen hat. Und man hat mich nie in der Welt für etwas anderes genommen als was ich bin.“
Zwei Jahre nach Alban Bergs Tod wurde die Oper 1937 in der unvollendeten zweiaktigen Fassung in Zürich uraufgeführt. 1953 leitete Gustav König die deutsche Erstaufführung der „Lulu“ in Essen. Friedrich Cerha vollendete in den 70er Jahren den dritten und letzten Akt nach den Skizzen des Komponisten. Das Aalto-Theater hat sich für die Neuinszenierung der unvollendeten zweiaktigen Fassung entschieden.

Details zur Spielstätte:
Opernplatz 10, D-45128 Essen

Veranstaltungsvorschau: LULU von Alban Berg - AALTO-MUSIKTHEATER

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