In einem heruntergekommenen Wirtshaus treffen sie zufällig aufeinander: Der Mann, der sich in seinem Unglück vergraben hat und die Frau, die ihn mit aller Liebe zurückgewinnen will. Sie liefern sich einen Kampf um Werte, streiten über Glück, Ehre, Gleichheit der Geschlechter. Minna versucht, Tellheims bitteres Selbstbild als "Bettler und Krüppel" zu entdramatisieren: Das Verfahren sei nicht entschieden, sein Leumund gut und so ein Schuss in den Arm keine schlimme Behinderung – vergebens. Als die Argumente versagen, beginnt sie ein Spiel, um ihren unglücklichen Geliebten zu kurieren. Es ist ein Spiel der Intrigen, bei dem sie alles gewinnen oder verlieren kann.
Der große Menschenfreund Lessing schrieb seine berühmte Komödie 1763 unmittelbar nach dem Friedensschluss zwischen Preußen und Österreich, der den Siebenjährigen Krieg beendete. Ohne eigentlichen Gewinner hatte dieser Europa großräumig und auf Jahre hinaus verwüstet.
Vor diesem Hintergrund erzählt Lessing seine Geschichte vom Sieg der Intelligenz über die vermeintlich gültigen Vorstellungen von Ehre, Pflicht und Männlichkeit. Als wirksamste Waffen gegen die selbstverschuldete Unmündigkeit erweisen sich dabei: das Spiel – und der Humor.
Regie - Elmar Goerden
Bühne - Silvia Merlo, Ulf Stengl
Kostüme - Lydia Kirchleitner
Mit:
Minna von Barnhelm: Verena Lercher
Major von Tellheim: Jan Thümer
Franziska, Minnas Mädchen: Sophie Hottinger
Paul Werner, gewesener Wachtmeister des Majors: Leon Ullrich
Just, Bedienter des Majors: Stefan Suske
Wirt: Gerhard Balluch