Die FinalistInnen:
DIE EUROPA
Das Schiff mit Namen Europa treibt ohne Kurs auf dem Weltmeer. Es hat Minusfracht geladen, negative Finanzmaterie. Quo vadis? fragen sich die Passagiere der Europa (darunter die Figur der Europa selbst), ohne eine klare Antwort darauf zu finden. Es ist mehr ein hilfloses Rudern und Treiben, ein störrisches Flaggen Hissen und Flaggen Verbrennen, ein Versuch, das ersehnte Europa (ja, wieder Europa, das verzweigt ist und viele Gesichter hat) anzusteuern. Was ist es also, dieses Europa? Eine sich selbst fremde, weil unbegreifliche Maschine; eine von Europa-Therapeuten umringte und gepeinigte Kranke; ein Mythos; ein immerwährender Krisengipfel; jedenfalls eine Meisterin der Selbstkritik; und eine Idee, deren Zukunft sich auch am Umgang mit dem (eigenen) Fremden entscheiden wird.
Idee, Text, Regie: Philipp Weiss
Figurenspiel, Objekttheater, Requisiten, Bühne: Claudia Weissenbrunner
Sound, Utopische Musikmaschine: Paul Gründorfer
Es spielen: Mirkus Hahn, Elfriede Hauder
GÜRTEL
In Gürtel, Trigger Track Collective with the Austrian performer Rotraud Kern, and the collaboration of Patrick Wally, is exploring the linguistic limitation and the confusion as a way to create and perform. We are questioning the difficulties of existing in a foreign environment. Cultural differences but primarily the language is the very first communication barrier between performers and locals, which exposes the performers during the process of attempting to achieve a specific goal. As foreigners on stage, can we use Performing and Live Art as a form to understand and to be understood, no matter the used language? We are researching on discourses created on stage between foreigners and locals, performers and spectators. Is art a universal way to gather and communicate or do other specific barriers appear when it comes to artistic mediums?
Created by Trigger Track Collective in collaboration with Rotraud Kern (AT) and Patrick Wally (AT) Performed by Anna Jarrige (FR), Costas Kekis (GR), Eve Chariatte (CH), Mirja Brunberg (SE)
www.triggertrackcollective.com
BLICKAKTE – BETRACHTUNGEN AUS DER FERNE
Während Somalia gerade wieder mit Bildern von Hungerkatastrophen und Dürreperioden für kurze Zeit in der Weltpresse auftaucht, begleitet ein junger Journalist einen in Berlin lebenden Exil-Somali bei dem einzigen Geschäft, für das die Welt Somalia noch braucht: den Import von Myrrhe.
Auf seiner theatralen Reise trifft er eine in Deutschland lebenden Künstlerin aus Taiwan und diese Begegnung wirft die Frage auf: Wie begegnet man dem Fremden? Denn wäre das Fremde schlichtweg zugänglich und zugehörig, so wäre es nicht mehr was es ist: ein Fremdes.
Ich will Dichter sein, und ich arbeite daran, mich sehend zu machen: Sie werden davon überhaupt nichts verstehen, und ich wüsste beinahe nicht wie es Ihnen erklären. Es geht darum, zum Unbekannten zu gelangen durch die Zügellosigkeit aller Sinne. Man muss stark sein, geborener Dichter sein, und ich habe mich als Dichter erkannt. Das ist nicht im Geringsten mein Fehler. Ich ist ein anderer.
(Arthur Rimbaud)
Ein Projekt von Bee Chang, Loretta Mesiti, Daniel Schauf, Philipp Scholtysik
Es spielen: Bee Chang, Philipp Scholtysik