Tickets und Infos Heeresgeschichtliches Museum - Militärhistorisches Institut Go Modelling 2010 - Die Ausstellung für Maßstabsmodellbau

Museen, Galerien, Führungen, Architektur, Fotografie, Vernissagen
Bantar GebangAusstellungsansicht Kunstmuseum Lichtenstein

Die Moderne als Ruine. Eine Archäologie der Gegenwart

Die Ausstellung der Wiener Generali Foundation bis 17. Januar 2010 in Vaduz

Eine menschlichere und zeitgenössische Gesellschaft war das große Projekt der Moderne seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Neue Wohnformen sollten geschaffen werden, und den Städten sollte ein neues Gesicht gegeben werden. Die Ausstellung im Kunstmuseum Liechtenstein geht der Frage nach, was aus dieser großen Utopie geworden ist.

Die Moderne als Ruine lädt ein, sich dem Thema einer besseren Gesellschaft auch in Bezug auf deren Nachhaltigkeit nicht auf der technisch-praktischen, sondern auf ­einer intellektuell-künstlerischen Ebene zu nähern. Die amerikanischen Künstler ­Robert Smithson und Gordon Matta-Clark thematisieren bereits Anfang der 1970er-Jahre unter anderem die Auswirkungen des Kapitalismus auf die Stadt- und Gesellschaftsstruktur. Sie bearbeiten vor allem komplexe ökologische und soziale Zusammenhänge im Kontext der explosionsartigen Architekturentwicklung der Großstädte Amerikas, die sich nach dem Aufschwung der 1960er-Jahre vielerorts in verfallene Orte der Antiutopie, in Siedlungsgettos und problematische Vorstädte verwandelten.

Der von Robert Smithson aus den ­Naturwissenschaften eingebrachte Begriff „Entropie“, der irreversible Wandel, die Entformung, wird zu einem zentralen Bezugspunkt zahlreicher Werke der Ausstellung. Während sowohl Bau- als auch Verfallsprozesse thematisiert werden, bleiben zugleich manchmal noch Momente des Kristallinen, der Struktur erhalten.

Der Architekt und Visionär Yona Friedman etwa verweist auf die prekäre Lage der modernen Gesellschaft, auf die Ausbeutung der Rohstoffressourcen. In Ville spatiale baut er modellhaft eine Stadt aus Abfallmaterialien, während Rob Voerman Hybridbauten zwischen Höhle, Maschine und Sakralraum schafft, als wären sie eine Vision für die Welt nach der Apokalypse. In ihrem Film Bantar Gebang zeigen Jeroen de Rijke und Willem de Rooij einen anderen Aspekt der Auswirkungen des Kapitalismus in der Moderne: Ein idyllischer Sonnenaufgang wird vom Sujet einer Siedlung konterkariert, die auf einer Müllhalde errichtet wurde.

Die Ausstellung beinhaltet Werke von Yona Friedman, Giuseppe Gabellone, Cyprien Gaillard, Isa Genzken, Dan Graham, Gordon Matta-Clark, Florian Pumhösl, Jeroen de Rijke/Willem de Rooij, Robert Smithson, Rob Voerman und Stephen Willats. Sie ist eine Produktion der Generali Foundation, Wien, kuratiert von Sabine Folie.

Informationen
bis 17. Januar 2010
Kunstmuseum Liechtenstein
Städtle 32, Postfach 370, FL-9490 Vaduz
Tel. (+423) 235 03 00
[email protected]
www.kunstmuseum.li

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Bast, Blickle, Mattstill aus Freude

Ganz nah am Puls der österreichischen Kunst

Der Herbst 2009 und das Frühjahr 2010 stehen ganz im Zeichen der jungen österreichischen Kunst.
Treitlstraße 2, A-1040 Wien

Kunstclips finden von hier aus ihren Weg in die Ausstellungshäuser von New York, Tel Aviv und Neu-Delhi, um nur einige der Destinationen zu nennen, welche die Videorama-Ausstellung übernehmen werden. Alle Arbeiten entstammen dem ursula blickle videoarchiv, das 2007 eröffnet wurde und dessen Fokus auf aktueller österreichischer Kunst ab Mitte der 1990er-Jahre liegt. Es ist ein Kooperationsprojekt der Ursula-Blickle-Stiftung, Deutschland, der Universität für angewandte Kunst Wien und der Kunsthalle wien; ein öffentlich und kostenfrei zugängliches ­Videokunstarchiv, konzipiert als digitale Mediathek und Ort studentischer, wissenschaftlicher und kuratorischer Praxis. Ebenfalls der jungen österreichischen Kunstszene widmet sich die Ausstellung Lebt und arbeitet in Wien, die bereits zum dritten Mal (Teil I und II waren in den Jahren 2000/01 beziehungsweise 2005 zu sehen) die Wiener Kunstszene repräsentiert.

Videorama. Kunstclips aus Österreich
Das Kerzenlicht von Franz Schuberts Animation leuchtet den Weg in den Bilderdschungel der Ausstellung und lässt dabei an große Kunst von Gerhard Richter und Popkultur von Sonic Youth denken. Videorama präsentiert aktuelle österreichi­sche Video- und Filmarbeiten aus dem ursula blickle videoarchiv. Die Schau versammelt clipartige Werke, Erzählungen in Kurzform und Laufbildkombinationen. Die Künstlerinnen und Künstler von Video­rama arbeiten gleichermaßen mit aufwendigen wie einfachen Mitteln. Sie filmen, animieren, dokumentieren und nutzen Referenzsysteme aus Kunst, Leben und Geschichte. Das reicht von den absurden Nonsensproduktionen von Mara Mattuschka & Gabriele Szekatsch und Rainer Ganahl über theatralisch-performative Inszenierungen bei Markus Schinwald bis zum Bilderflackern aus dem Archiv des Alltags, wie es Thomas Draschan und Axel Stockburger vorstellen. Bewegend und bewegt sind die Animationen von Susi Jirkuff, Hubert Sie­lecki und Veronika Schubert. Mal perfektionistisch, mal trashig, schwimmen die Bilder der Ausstellung dem Strom der Zeit entgegen und beweisen häufig – wie die Arbeiten von Rudolf Polanszky, Anna Jermolaewa und Stermann & Grissemann – Humor, der direkt ins Schwarze trifft.
4. November 2009 bis 10. Januar 2010

Lebt und arbeitet in Wien III
Im Frühjahr 2010 setzt die Kunsthalle wien die Ausstellungsreihe Lebt und arbeitet in Wien in ihrer dritten Auflage fort und lenkt erneut die Aufmerksamkeit auf die vielseitige, eigenwillige, kritikfähige und offene Wiener Kunstszene. Wie bereits in den zwei Ausstellungen davor ist es auch diesmal wieder gelungen, ein internationales Kuratorinnenteam für die Ausstellung zu gewinnen. Gemeinsam mit Xenia Kalpaktsoglou, Gründerin der Athen Biennale, Olga Swiblowa, Direktorin des Moscow House of Photography, und Raphaela Platow, Direktorin des Contemporary Arts Center, Cincinnati (USA), wird auch diesmal die künstlerische Landkarte Wiens neu vermessen.
Die Künstlerinnen und Künstler, die in Wien einen Lebens- und Arbeitsschwerpunkt gefunden haben, zeigen sich als Global Players und Multitasking-Spezialistinnen und -Spezialisten, die in den unterschiedlichsten Medien zu Hause sind. Mit ihren Arbeiten öffnen sie Grenzen zwischen Kunstgattungen, die zwischen Kunst und Populärkultur und häufig zwischen Kunst und Alltagsleben changieren. Zur Kunst und zum Leben gehören kommunikative Plateaus, akustische Designs, visuelle Flashs, Hirnrisse und „Mind Expan­sion“. Die Kunsthalle wien fungiert mit dieser Ausstellung quasi als Entree zu den Ateliers der Künstlerinnen und Künstler und als verlängerte Werkbank, die das künstlerische Schaffen in seiner vollen Bandbreite sichtbar macht.
5. März bis 30. Mai 2010

Informationen
KUNSTHALLE wien
Museumsplatz 1, A-1070 Wien
Tel. (+43-1) 521 89-0
täglich 10–19 Uhr, Do 10–22 Uhr
[email protected]
www.kunsthallewien.at

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Foto zur Ausstellung Guenter Fritsch: Perspektiven der 4. Dimension


Guenter Fritsch: Perspektiven der 4. Dimension

2. Dez. 2009 bis 3. März 2010
Zu sehen sind Werke aus den Architekturzyklen 2005 bis 2009.

Günter Fritsch, geb. 1943 in Wien, hat sich seit 1982 als Maler der Lebensräume“ profiliert.
Seine Bildzyklen berühmter Bauwerke wie Palmenhaus Schönbrunn, Schloss Belvedere, Prunksaal der Nationalbibliothek Wien, Wiener Stephansdom und die aktuellen Arbeiten aus 2005 bis 2009 sind geprägt von der malerischen Suche nach der 4. Dimension der Perspektive.

Der Künstler Günter Fritsch legt seine Ansichten eines Raumes aus beliebigen Positionen zu unterschiedlichen Zeitpunkten in ein einziges Bild und schafft damit ein besonderes Raumerlebnis.

Der Betrachter ist eingeladen, in den ausgestellten großformatigen Werken die historischen Räume aus der Perspektive der 4. Dimension neu wahrzunehmen.

Details zur Spielstätte:
Burgring 7, A-1010 Wien

Veranstaltungsvorschau: Guenter Fritsch: Perspektiven der 4. Dimension - Naturhistorisches Museum

Keine aktuellen Termine vorhanden!

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Foto zur Kripenausstellung


Krippenausstellung

2. Dez. 2009 bis 4. Jan. 2010
Über das Datum der Entstehung der Krippe ist so gut wie nichts bekannt. Wie bei allem, was vom Volk stammt, also volkstümlich ist, hat sich auch die Krippe aus verschiedenen Wurzeln entwickelt.

Bereits im 2. Jahrhundert entstanden Mosaiken und Malereien auf italienischem Gebiet, mit dem Thema der Geburt Christi. Die Darstellungen blieben zunächst zweidimensional, ehe sich erst viel später die Plastik des Themas widmete. Es entstanden Reliefformen, die die Geburtsgruppe darstellten. Aus dieser trat nach und nach die heutige Krippenform mit verstellbaren Figuren heraus.

Bis ins 16. Jahrhundert gibt es keine Kunde über das Auftreten von Hauskrippen. Zögernd, als Vorrecht des Adels, setzten sie erst danach ein, um im 17. Jahrhundert volkstümlich zu werden. Die französische Revolution und die kirchenfeindlichen Erlässe von Kaiser Joseph II, wonach die Aufstellung von Krippen in Kirchen untersagt wurden, verhalfen der Krippe aber zum Durchbruch. Man entfernte die Krippen zwar aus den Kirchen, stellte sie aber in einem benachbarten Haus oder Hof wieder auf, was von der Obrigkeit gar nicht vorgesehen war.
Bald aber erwiesen sich die zumeist großen Figuren der Kirchenkrippen zu voluminös für die Bauern und Bürgerhaushalte. Zudem entwickelte sich, statt der Beschränkung auf die Geburtszene, mehr Figuren aufzustellen. Es entstanden vor allem in waldreichen Gebieten wo die Holzschnitzerei beheimatet war, Figuren zum Hirtenfeld und auch zum Aufzug der Weisen aus dem Morgenland. In manchen Gegenden formte man Figuren aus Ton, die man mit Farben bemalte. Beispiele dafür sind die „Loahmmandln“ aus Nassereith oder Steyr, wie auch die „Santons de Provence“ aus Frankreich.

Nach dem 17. Jahrhundert kamen Papierkrippen auf. Sowohl von Laienmalern, als auch Künstlern gemalt, waren diese Krippen in Relation zu den bis dahin gebräuchlichen Krippen, preiswert. Mit Einsetzen des Druckverfahrens wurde der Preis der Papierkrippen erheblich gesenkt. Papierkrippen haben sich bis in unsere Zeit erhalten.
Die Gegend um Neapel brachte aus Ton geformte, bekleidete Krippenfiguren hervor.
Die Architektur und die Landschaft der Krippen erlebte erst am Ende des 18. Jahrhundert eine Weiterentwicklung. Hatte man ursprünglich das heilige Geschehen in eine Landschaft gesetzt, wie man sie in Bethlehem vermutete, so packte viele Krippenbauer der Drang, sich selbst vom Aussehen dieser Landschaft zu überzeugen. Nach den Pilgerfahrten in Heilige Land konnte man das Gesehene in der Krippe verwerten. Krippenbauer schufen orientalische Häuser mit Kuppeln und Bögen, Ziehbrunnen und Zisternen im passenden Format zur Krippe.

Einige Jahrzehnte später ist eine Gegenbewegung zu erkennen: Das heilige Geschehen wurde nicht mehr inmitten von Zypressen und Palmen angesiedelt und das Volk in den Krippen nicht mehr in den Gewändern des Orients gekleidet. Nach und nach wurden die betenden Hirten in der Tracht der jeweiligen Heimat des Krippenbauers gezeigt. Das Geschehen der heiligen Nacht wurde gleichsam in die eigene Heimat geholt.

Bei der Krippenausstellung im Naturhistorischen Museum sind großteils orientalische Krippen zu sehen. Die Darstellungen sind aus verschiedenen Materialien gearbeitet und gehen von einer großen Dioramakrippe bis hin zur Zinnfigurenkrippe. Papierkrippen, Loahmmandlkrippen, süditalienische Krippenfiguren und auch französische „Santons“ sind Teil der Ausstellung. Zudem zeigt der Krippenverein Wien I seine Vereinskrippen mit Wiener Motiven als heimatliche Krippendarstellungen.

Details zur Spielstätte:
Burgring 7, A-1010 Wien

Veranstaltungsvorschau: Krippenausstellung - Naturhistorisches Museum

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Go Modelling 2010 - Die Ausstellung für Maßstabsmodellbau

13. bis 14. März 2010
„Go Modelling“, die große Modellbauausstellung der International Plastic Modellers Society Austria (IPMS), ist im Heeresgeschichtlichen Museum zu sehen.

Gezeigt werden u. a. zahlreiche maßstabsgetreue Modelle historischer Militärfahrzeuge, Flugzeuge und Schiffe.

Details zur Spielstätte:
Arsenal Objekt 1, A-1030 Wien

Veranstaltungsvorschau: Go Modelling 2010 - Die Ausstellung für Maßstabsmodellbau - Heeresgeschichtliches Museum - Militärhistorisches Institut

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Byzanz: Pracht und Alltag

Anhand prächtiger und historisch bedeutsamer Kunstwerke beleuchtet die Ausstellung die faszinierende Geschichte und Kunst des Byzantinischen Reichs.
Museumsmeile Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 4, D-53113 Bonn

Gold, Silber, Seide, Elfenbein, Reliquien – um diese kostbaren Besitztümer wurden das Byzantinische Reich und seine Hauptstadt Konstantinopel im Westen beneidet. Die Ausstellung zeigt viele dieser Herrlichkeiten. Doch die Bedeutung des christlichen Oströmischen Reichs geht weit über seine Schätze hinaus. In Byzanz lebte die Antike ungebrochen bis in das Spätmittelalter fort. Hier bewahrte man antike Tradition und Gelehrsamkeit, hier wurzelt unser Rechtssystem. Byzanz schlug die Brücke vom Altertum in das moderne Europa und verband zugleich Ost und West. Das europäisch geprägte Byzanz hatte Verbindungen in den Nahen Osten und über die Seidenstraße bis nach China. In der orthodoxen Kirche leben byzantinische Rituale bis heute fort.

Aber wie kann man sich das Leben in Byzanz vorstellen? Die Ausstellung führt in eine uns fremde Welt, die doch eine Grundlage für unsere Gegenwart legte. Mehrere Computeranimationen und Kurzfilme bringen uns zu den wichtigsten Plätzen des Byzantinischen Reichs wie Konstantinopel, Ephesos, Thessaloniki, Pergamon, den Simeonsberg bei Aleppo oder das Katharinenkloster auf dem Sinai. Die rund 600 Exponate von Leihgebern aus der ganzen Welt bekommen so eine neue Bedeutung, die über den großen künstlerischen und ästhetischen Wert hinausreicht. Auf diese Weise erscheinen plötzlich das Byzantinische Reich und sein Erbe in einem völlig neuen Licht. Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, in Zusammenarbeit mit dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum, Mainz.
26. Februar bis 13. Juni 2010

Weitere Highlights:
Markus Lüpertz – Hauptwege und ­Nebenwege

Eine Retrospektive. Bilder und Skulpturen von 1963 bis 2009
Markus Lüpertz zählt zu den bekanntesten und einflussreichsten deutschen Künstlern der Gegenwart. In der Folge der großen monografischen Ausstellungen deutscher Maler wie Gerhard Richter, Sigmar Polke und Georg Baselitz präsentiert die Kunst- und Ausstellungshalle auf etwa 2000 Quadratmetern die bislang umfangreichste Retrospektive von Markus Lüpertz. Sie zeigt eine repräsentative Auswahl von etwa 150 Gemälden und Skulpturen des 1941 geborenen Künstlers, der stets mit der Pose des „Enfant terrible“ und des „Malerfürsten“ gespielt hat. Sein Werk umspannt einen Zeitraum von fast 50 Jahren und reicht von der „Anti­malerei“ nahe der Pop-Art der 60er-Jahre bis zur Auseinandersetzung mit der klassischen Malerei in den letzten Jahrzehnten.
bis 17. Januar 2010

James Cook und die Entdeckung der Südsee
Wer das authentische Paradies der Südsee entdecken und erleben will, muss jetzt nach Bonn fahren. In unserer lückenlos gescannten Welt ist es schwer, unbekanntes Gelände zu entdecken. Der britische Seefahrer und Entdecker James Cook (1728–1779) hatte es da leichter. Im 18. Jahrhundert gab es noch viele weiße Flecken auf der Landkarte. Cook wurde durch drei Expeditionen in die damals unbekannten Weiten des Pazifischen Ozeans berühmt. Ihm gelang es erstmalig, Neuseeland, Australien und die Inselwelt der Südsee zu kartografieren.

In der Ausstellung kann jeder Besucher den Pazifik auf den Routen Cooks selbst entdecken. Über 500 Exponate – kostbare Federornamente, Holzskulpturen sowie Gemälde der mitreisenden Maler – machen die Kultur der Südsee erlebbar.
bis 28. Februar 2010

Informationen
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundes­republik Deutschland, Museumsmeile Bonn
Friedrich-Ebert-Allee 4, D-53113 Bonn
Tel. (+49-228) 91 71-200
Di und Mi 10–21 Uhr, Do–So und Fei 10–19 Uhr, Mo (außer Fei) geschlossen
[email protected]
www.bundeskunsthalle.de

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Lita Stangen

Karin Székessy. Photography

Mit Karin Székessy zeigt der Kreis Unna auf Schloss Cappenberg in Selm eine der renommiertesten Fotografinnen Deutschlands.
Cappenberg, D-59379 Selm

Ihr Repertoire reicht von Still­leben über Porträts, Landschaften bis zur Aktfoto­grafie. Dabei bildet sie die Objekte nicht nur ab, sondern begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit hinter dem scheinbar Offensichtlichen. Mit unerschöpflichem Formenreichtum gelingt es Karin Székessy, banalen Gegenständen Tiefe, Raum und Wertigkeit zu geben. Kontrastreiche Licht- und Schattenpartien wie auch verzerrte Körperproportionen schaffen neue Eindrücke jenseits der normalen Sehgewohnheiten. Karin Székessy ist eine Meisterin der Inszenierung, die mit ihren komplexen, vielschichtigen Bildern geheimnisvoll-traumhafte Dimensionen aufzeigt.

Ihre Arbeiten sind „literarische“ Bilder voller Feinsinnigkeit. Mit Leichtigkeit, aber auch Präzision erzählt sie von Menschen in ihrer Umgebung, von Pflanzen und Früchten, Schattenspielen, frei stehenden Skulpturen wie auch von weiblicher Erotik. Zusammen mit ihrem Mann, Paul Wunderlich, verbringt sie regelmäßig den Sommer in Südfrankreich, umgeben von einem Rudel der unterschiedlichsten Hunde. Auch sie werden auf vielfältigste Weise zum Thema ihrer Bilder.

Das Künstlerpaar Wunderlich/Székessy konzentriert sich gelegentlich auch auf ein gemeinsames Motiv. Während die Fotografin ihre Bilder meist freier gestaltet, orientiert sich der Maler oft an kunsthistorischen Vorbildern und erarbeitet sich diese unter künstlerisch-malerischen Aspekten. Der Surrealismus Paul Wunderlichs, der dem Alltag die verloren gegangene Magie zurückgibt, ist auch bei Karin Székessy deutlich erkennbar. Mit der Kunst der symbolischen Verschlüsselung schafft sie andere Wirklichkeiten hinter der sichtbaren, realen Welt. Das Weibliche ist dabei ein zentrales Element. Karin Székessy betont in ihren Bildern die weibliche Erotik und zeigt den Frauenkörper in spielerischem, lustvollem Umgang. Stets ist ihre Aktfotografie von Ästhetik geprägt. Die unwirkliche Blässe der Körper dient als Mittel der Abstraktion und verleiht den Figuren sowohl eine Schwerelosigkeit wie auch eine Zeitlosigkeit.

Die historische Kulisse des Schlosses Cappenberg mit ihrem von Geschichte und Gegenwart geprägten Ambiente bildet einen hervorragenden Rahmen für diese zeitlose Kunst Karin Székessys.
22. November 2009 bis 14. März 2010

Informationen
Schloss Cappenberg (Kreis Unna)
Schlossberg, D-59379 Selm-Cappenberg
Di–So 10–17 Uhr, Eintritt frei
öffentliche Führung: So 14.30 Uhr
www.kulturkreis-unna.de

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Raum 16

Das Kunstmuseum des Erzbistums Köln

Kolumba, so heißt das Kunstmuseum des Erzbistums Köln nach dem Ort seiner neuen Beheimatung. 1853 als Diözesanmuseum gegründet, wurde es am 14. September 2007 im Neubau des Schweizer Architekten Peter Zumthor in der Kölner Innenstadt eröffnet.
Kolumbastraße 4, D-50667 Köln

Auf der Kriegsruine der spätgotischen Kirche Sankt Kolumba aufgebaut, schützt das Museum Grundmauern römischer Wohnhäuser und die bis in die Zeit um 700 zurückreichenden Zeugnisse der Kirchenbauten mit Gräbern und Grüften an dieser Stelle; es behaust die 1950 in die Ruine hineingebaute Kapelle „Madonna in den Trümmern“ von Gottfried Böhm, und es beheimatet in 21 Räumen die eigene Kunstsammlung mit Werken von der Spätantike bis zur Gegenwart. Ort, Architektur und Sammlung umspannen mehr als 2000 Jahre abendländischer Kultur.

Kolumba bietet Betrachtungs- und Denkmöglichkeiten an, die sich mit der im Bau ablesbaren und erfahrbaren Geschichte des Orts und der ästhetischen Qualität seiner Räume verbinden. Das inszenierte Miteinander von Kunstwerken unterschiedlicher Zeiten und Herkunft als poetische und erinnerungs­fähige Bilder hat seinen Ausgangspunkt und Schwerpunkt immer in den Werken der Kunst, in ihren Inhalten, ihrer Ausstrahlung, ihrer Ästhetik.

Wenn sich Kolumba nun bis zum 30. August 2010 mit Hinterlassenschaft beschäftigt, ist es bei seinem ureigenen Thema. Der Ausstellungstitel bezieht sich auf eine Videoarbeit des 1945 geborenen Münchner Künstlers Kurt Benning, Hinterlassenschaft – Ein deutsches Erbe. Sämtliche Gegenstände aus einer von ihren Bewohnern endgültig verlassenen Wohnung werden kurz vor deren Auflösung beschrieben. Die Aufzählung dieser mit Erinnerungen und Assoziationen verbundenen Dinge ist Ausgangspunkt für die Auswahl der gezeigten Werke. Die Ausstellung macht bewusst, was zurückbleibt: Dinge, die uns bergend umhüllen, die wir gestalten und benutzen, die wir sammeln, mit denen wir spielen und an denen wir arbeiten. Zu diesen Dingen, die ihren Ort im Museum gefunden haben und permanent ausgestellt sind, zählen Stefan Lochners Muttergottes mit dem Veilchen als Epitaph der Elisabeth von Reichenstein, die Tragedia Civile des Arte-povera-Künstlers Jannis Kounellis mit dem zurückgelassenen Hut und Mantel, kostbare Monstranzen und Reliquiare aus dem Kirchenschatz von Sankt Kolumba und unter freiem Himmel, in der Ruine der ehemaligen Sak­ristei, die Skulptur Die Untergegangenen und die Geretteten von Richard Serra.

Dialogische Gegenüberstellungen laden dazu ein, den Blick auf die Dinge zu weiten und die eigene Perspektive zu verändern. Modezeichnungen der Fifties von Paul Thek, hinterlassene Kleidung wie ­eine koptische Tunika, kostbar bestickte liturgische Gewänder sowie Soutanen, Umhang und die Cappa magna des 1978 verstorbenen Kölner Kardinals Josef Frings werfen im Miteinander andere Fragen auf als im Gegenüber mit Fotoarbeiten von Duane Michals oder Jürgen Klaukes lebensgroßer fotografischer Selbst­inszenierung Desaströses Ich: Ist Kleidung mehr als Schutz vor Kälte?. Warum legte man vor 1400 Jahren einem ägyptischen Kopten eine Tunika ins Grab? Welche Aussage verbindet sich mit dem Tragen eines liturgischen Gewands, einer Sou­tane, der Cappa magna? Prägt der Träger die Kleidung oder umgekehrt? Und wenn der Künstler Stefan Wewerka einen Stuhl mit dem Sockel der barocken Muttergottes mit Kind von Jeremias Geisselbrunn verbindet, die französische Fahne mit Reißverschlüssen versieht oder in seinen Zeichnungen streng konstruierte Palladio-Bauten sich krümmen lässt, dann erschüttert er festgefügte Kategorien.

Besucher können Kolumba intuitiv oder intellektuell erfahren. Die Ausstellung lädt dazu ein, dem impulsgebenden Gedanken der Hinterlassenschaft nachzugehen, sich intensiv mit einzelnen Werken auseinanderzusetzen oder mögliche Beziehungsgeflechte zwischen den Dingen zu entdecken, vielleicht aber auch wiederzukommen und das bereits Gesehene neu zu sehen. Alle diese Möglichkeiten bieten sich auch außerhalb der Öffnungszeiten im konzentrierten Gespräch mit Kunsthistorikern und Kuratoren von Kolumba, unterstützt durch das gesamte Team und den Service der Firma WWS-Strube.

Informationen
Kolumba, Kunstmuseum des Erzbistums Köln
Kolumbastraße 4, D-50667 Köln

Hinterlassenschaft
Ausstellung mit Werken der eigenen Sammlung bis 30. August 2010; geöffnet täglich ­außer Di 12–17 Uhr
Führungsbuchungen:
Tel. (-49-221) 9331 9332 (Mo–Fr 10–12 Uhr)
Keine Führungen während der allgemeinen Öffnungszeiten
www.kolumba.de

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Raumansicht -Philipp Dorl

Düsseldorfs schönster Raum für junge Kunst

Seit Februar 2007 gibt es KiT – Kunst im Tunnel. Der ehemalige Tunnelrestraum, der zwischen den Röhren für den Autoverkehr unter der Rheinuferpromenade liegt, ist ein Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst. Akademieabsolventen präsentieren dort viermal im Jahr aktuelle Malerei, Skulptur, Fotografie und Videokunst.
Mannesmannufer 1b, D-40213 Düsseldorf

An der Düsseldorfer Rheinuferpromenade, zwischen Familienministerium und Rheinkniebrücke, blitzt zwischen den Platanen ein eleganter Pavillon hervor. Davor genießen Menschen den Rheinblick auf der Terrasse des Cafés Curtiz. Auf dem Dach des Cafés leuchtet in blauen Lettern ein Schriftzug: „KiT“. Ein wenig weiter nochmals: „KiT“, „KiT“, „KiT – Kunst im Tunnel, Eingang durch das ­Café“ steht auf den Glaswänden des Notausgangs, der von der Künstlerin Nika Span zum eisblauen Lichtspektakel umgestaltet wurde. Ein Ort der Kunst, so viel ist klar, ist das KiT, und wer sich auf eine Führung durch die aktuelle Ausstellung begibt, sieht, dass hier auf 888 unterirdischen Quadratmetern Architektur und bildende Kunst auf das Schönste zusammengehen.

Durch das Café Curtiz, das bei der Ausstellung Happy House oder Kleine Reparatur der Welt ebenfalls ins Kunstgeschehen mit eingebunden ist, geht es über eine breite Treppe hinab in die Tiefe. Eine Doppeltür öffnet sich, und der Besucher steht im flachen Anfangsbereich des Tunnelrest­raums. Von hier aus schwingt sich die Ausstellungsfläche elliptisch über eine Länge von 140 Metern von rund elf Metern auf nur einen Meter Breite ins fünf Meter hohe andere Ende. Zwischen den puristischen Betonwänden sind die Werke der jungen Künstlerinnen und Künstler zu sehen, die Projektleiterin Gertrud Peters zur Ausstellung eingeladen hat. Offensichtlich hat der Raum Einfluss auf die Skulpturen und Videoinstallationen genommen: Er spiegelt sich wider in den ausgewählten Materialien, in der Größe und den Inhalten der Arbeiten. Es ist die besondere, raue Architektur, welche die Künstler inspiriert. Bilder und Skulpturen wirken hier anders als im White Cube. Darauf muss man sich einlassen können. Das fällt leicht und ist aufregend – denn ein kleines Abenteuer ist es schon, zwischen 55000 Autos, die neben und unter dem KiT durch die Fahrröhren des Rheinufertunnels rasen, Kunst zu betrachten. Und größer könnte der Kontrast nicht sein als in dem Moment, in dem man wieder ans Licht steigt: Der Rhein glitzert in der Nachmittagssonne, gegenüber auf den Wiesen grasen die Schafe, und beim leichten Lunch im Café Curtiz lässt sich’s gut austauschen über das Gesehene.

2009 zeigt KiT – Kunst im Tunnel noch in zwei Ausstellungen spannende junge Kunst aus Düsseldorf, Köln, Münster, München, Brüssel und Johannesburg.

Eine Führung durch eine Kunsthis­torikerin ist zu empfehlen. Besonders schön ist es, nach dem Kunstgenuss im von Prof. Niklas Fritschi entworfenen und eingerichteten Café Curtiz zum Kaffee oder zu kleinen Speisen zusammenzukommen.

Along the Rhine – Köln/Düsseldorf
Die Gruppenausstellung Along the Rhine – Köln/Düsseldorf vereint junge künstlerische Energien der beiden Kunststädte Düsseldorf und Köln im Bereich Neue Medien. Im KiT werden Video, Fotografie, Experimentalfilm und Screenings von Absolventen und Studierenden der Kunstakademie Düsseldorf und der Kunsthochschule für Neue Medien Köln präsentiert. Gastkurator ist Minus1 – Experimetallabor der Kunsthochschule für Medien Köln/ Prof. Mischa Kuball.
bis 2. November 2009, KiT – Kunst Im Tunnel

Happy House oder Kleine ­Reparatur der Welt
Nationalität ist keine Frage des Standorts mehr; ein Wohnsitz kann überall sein, und auch in der Kunstwelt sind die Lebens- und Arbeitsverhältnisse beweglich geworden. In der Ausstellung Happy House oder Kleine Reparatur der Welt gehen junge Künstlerinnen und Künstler diesem neuen Lebensgefühl nach. Dabei zeigen sie, wie sie Begriffe wie „Heimat“ und „Zuhause“ in den Zeiten der Globalisierung interpretieren und künstlerisch mit Identitätsverschiebung und Wertewandel umgehen. Eine Themenausstellung mit Akademieabsolventen und Gästen.
21. November 2009 bis 31. Januar 2010,
KiT – Kunst Im Tunnel

Die WWS Strube GmbH koordiniert und regelt zahlreiche Aufgaben des Museumsbetriebes und befreit damit das KiT von vielen organisatorischen Problemen.

Informationen
KiT – Kunst Im Tunnel
Mannesmannufer 1b, D-40213 Düsseldorf
Tel. (+49-211) 892 07 69
[email protected]
www.kunst-im-tunnel.de

Café Curtiz
Mannesmannufer 1b, D-40213 Düsseldorf
Tel. (+49-211) 875 03 41
[email protected]
www.kunst-im-tunnel.de

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Odyssey, 1990Velvet Fireplace, 2009Duologue, 1986

Simon Edmondson

Ausgewählte Werke 1986 bis 2009.
Theatergasse 4, A-9020 Klagenfurt

Simon Edmondson wurde 1955 in London geboren. Im Jahr 1978 schloss er sein Kunststudium mit einem Master-Titel an der Chelsea School of Art ab und folgte damit zahlreichen anderen renommierten Künstlern seiner Generation, wie zum Beispiel Anish Kapoor und Sean Scully. Zu seinen Lehrern an der Chelsea School of Art gehörten Ken Kiff, An­thony Whishaw, Lawrence Gowing und Victor Willing.

Im gleichen Jahr erlangte Simon Edmondson ein Stipendium für die Universität Syracuse im US-Bundesstaat New York. Dort pflegte er Kontakte zu gastierenden Künstlern und Kritikern, wie beispielsweise Anthony Caro und Clement Greenberg. Vor seiner Rückkehr nach England im Jahr 1980 verbrachte Edmondson einige Zeit in New York City, wo er sich mit vielen jungen Künstlern anfreundete und sich mit der dortigen Kunstszene vertraut machte.

Nach London zurückgekehrt, begann alsbald die Zusammenarbeit mit der damals eröffneten Nicola Jacobs Gallery. Zwischen 1981 und 1991 stellte er seine Werke bei diesem renommierten Kunsthändler aus. In dieser Zeit knüpfte er Kontakte nach Berlin, Zürich, New York und Los Angeles, wo zahlreiche Einzelausstellungen, unter anderen bei Michael Haas in Berlin und David Beitzel in New York, stattfanden.

Im Jahr 1991 übersiedelte Simon Edmondson nach Madrid, wo er heute lebt und arbeitet. Seine erste Retrospektive wurde 1998 in der Madrider Niederlassung der Deutschen Bank gezeigt.

Gegenwärtig ist der Künstler bei Álvaro Alcázar in Madrid, Alejandro Sales in Barcelona, der Galleria Torbandena in Italien und François Ditesheim in der Schweiz vertreten.

In den Bildern Simon Edmondsons finden sich viele historische Bezüge. Seine Arbeiten sind angereichert mit der kollektiven Erinnerung an historische Ereignisse jüngeren Datums, die unsere Wahrnehmung des Lebens und der Kunst verändert haben – die Wieder­holung des menschlichen Konflikts als kons­tante und tragische Wahrheit, an die wir uns anpassen, um zu leben.

„Einmal wurde ich von einem Vater gefragt, ob sein Sohn Maler werden sollte. Wenn es sich dabei um die Entscheidung zwischen zwei Berufen handeln sollte, so meine Antwort, dann wohl lieber nicht. Denn da gibt es irgendwie nichts zu entscheiden. Es passiert, oder es passiert nicht. In manchen Fällen entwickelt es sich ein ganzes Leben lang, und in anderen Fällen verblasst alles. Aber niemals kann es eine praktische Entscheidung sein. Die damit verbundenen Unannehmlichkeiten können nur durch Zielstrebigkeit überwunden werden, und genau diese Zielstrebigkeit hat mich am Ende am stärksten isoliert.“

Mit der aktuellen Ausstellung in der Stadtgalerie Klagenfurt werden Simon Edmondsons Bilder erstmals in Österreich gezeigt. Präsentiert wird eine Auswahl der wichtigsten Werke aus 24 Jahren. Sie ermöglichen, die Entwicklung jener Ideen nachzuvollziehen, die hinter den Arbeiten Edmondsons stehen. Die sechs Räume sind weniger chronologisch als vielmehr thematisch geordnet, wodurch die wiederkehrenden Leitmotive hervorgehoben werden, zu denen zurückzukehren der Maler sich immer wieder gezwungen sieht. Wechselnde Einflüsse, technische Fortschritte und sich verändernde Ideen zeigen Auswirkungen auf die Betrachtungsmöglichkeiten eines scheinbar grenzenlosen Werks.

Informationen
bis 14. Februar 2010
Stadtgalerie Klagenfurt
Theatergasse 4,
A-9020 Klagenfurt am Wörther See
Tel. (+43-463) 537-5532
täglich außer Mo 10–18 Uhr,
Fei außer Mo 10–18 Uhr

Ab 1. Januar 2010 neue Öffnungszeiten:
täglich außer Mo 9–17 Uhr,
Fei außer Mo 9–17 Uhr
www.stadtgalerie.net
www.kultur.kaernten.at

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