Der 30-jährige Füsilier Franz Woyzeck, der unter der Obrigkeit seines Hauptmanns lebt und Versuchs- und Studienobjekt eines Doktors ist, teilt ein uneheliches Nest mit der "freizügigen" Marie, die als Sexsymbol des kleinen, tristen und unbedeutsamen Orts anerkannt ist. Nachdem er das Verhältnis Maries mit dem Tambourmajor entdeckt, und sie beim gemeinsamen Liebesspiel beobachtet, stellt er alle moralischen Gesetze in Frage, verabschiedet sich von gesellschaftlicher Lehre und allen Anweisungen und übt Selbstjustiz, indem er Marie umbringt.
Besetzung:
Woyzeck: Karl Wenninger
Arzt: Dietmar Voigt
Marie: Julia Prock-Schauer
Margret: Alexandra Benold
Hauptmann: Georg Gogitsch
Tambourmajor: Hannes Edermayer
Andres: Philipp Kaplan
Laura Hermann“ und „Felix M. Berger“ – welche mit 1. Februar in diesem Stück neu besetzt wurden – durch „“ (Rolle der Marie) sowie „“ (Rolle des Tambourmajor) zu ersetzen
Regie, Musik & Ausstattung: Geirun Tino
Am liebsten ist es Josef Ritter, wenn die letzten der wenigen Besucher sein trübes Vorstadtkino verlassen haben und er endlich wieder eintauchen kann in die Welt des Kinos im Kopf. Eines Tages bittet ihn einer der „Götter der Leinwand“ nach Cannes zu fahren und an seiner Stelle Verhandlungen über einen neuen Film zu führen. Obwohl Josef Ritter nicht einmal mehr die Rechnungen für Strom und Wasser bezahlen kann, macht er sich auf den Weg. Den Produzenten lügt er das Blaue vom Himmel, und mit der ersten Rate für den Film in der Tasche beginnt er stockend ein Drehbuch zu erfinden. Als er eine Schauspielerin trifft , die gerne die Hauptrolle spielen würde, erfüllen sich seine Wünsche. Mit ihr traut er sich zu reden über das, was - für ihn selber überraschend seine größte Herzensangelegenheit ist: das gerade erfundene, große, mitreißende wahrhaftig bezaubernde Filmprojekt.
Eine Eigenproduktion des stadtTheater walfischgasse.
Januar 1942 - ein Theater in der englischen Provinz. Sir, ein in mühsam gewahrter Würde gealterter berühmter Schauspieler, bereitet sich auf seinen Auftritt als König Lear vor.
Vor Jahrzehnten war der Fredl die größte Nummer am Gürtel. Der König der Unterwelt.
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Für Freunde des sublimen Horrors ein Kammerspielthriller mit zwei grandiosen und ungewöhnlichen Frauenrollen: Zwei alternde Filmschauspielerinnen leben gemeinsam in einem Hollywood-Anwesen. „Baby“ Jane Hudson, ehemals ein erfolgreicher Kinderstar, kümmert sich um ihre Schwester Blanche, die auf dem Höhepunkt ihrer Karriere einen mysteriösen Autounfall erlitt und seither an den Rollstuhl gefesselt ist. Als einzige Verbindung zur Außenwelt dienen eine Haushälterin und eine neugierige Nachbarin, die Blanche verehrt. Der vergessene Kinderstar Jane ertränkt seine Wut und Enttäuschung in Alkohol; das Geld hat Blanche, doch die kann sich ohne Hilfe nicht bewegen und ihre Schwester kann immer weniger zwischen Realität und Phantasie unterscheiden. Blanche will das Haus endlich verkaufen und Jane in eine Anstalt einweisen lassen. Als diese ein Telefongespräch belauscht, eskaliert jedoch die Situation.
Inszenierung: Marcus Ganser
Kostüme: Alexandra Fitzinger
Musik: Fritz Rainer
Maske: Margit Sanders
Regieassistenz: Thomas Löschnigg
Theo, ein begeisterter Laiendramaturg und Stückeschreiber, hat sich ein neues, pietätvolles Ziel gesetzt: Die Weihnachtslegende auf seiner Off-off-Bühne neu zu erzählen. Mit Esprit und Witz stürzen er und sein Freund Bernhard sich auf dieses Unternehmen. Aus Kostengründen konnten weder andere Schauspieler noch Tiere engagiert werden. (Einige Tiere, die sich freiwillig angeboten haben, wollten keine menschlichen Rollen übernehmen.) So übernehmen Theodor und Bernhard, alle Rollen selbst - den Erzengel Gabriel, Josef und Maria, römische Tribunen, tumbe Hirten, den Bürgermeister von Nazareth und die Weisen aus dem Morgenland. Natürlich kommt es dabei zu scheinbar unüberwindlichen Pannen und Hindernissen, die ihnen eine gehörige Portion Improvisation abverlangen und nicht ganz ohne emotionale Ausbrüche und Chaos von statten gehen. Begleitet werden sie dabei von Frau Timm, einem befreundeten Opernstar ohne Bühnenpraxis und Begabung...
"Diese etwas andere Weihnachtsgeschichte ist ein herrlicher Zwei-Stunden-Witz" (Süddeutsche Zeitung) und "ein einziger Theaterspaß." (Der Standard)
Inszenierung: Rüdiger Hentzschel
Kostüme: Alexandra Fitzinger
Musik: Fritz Rainer
Maske: Margit Sanders
Regieassistenz: Thomas Löschnigg
Mit: Bernie Feit, Gabriele Schuchter, Leopold Selinger
„Wer zu sterben gelernt hat, hat zu dienen verlernt. So dachten die alten Ägypter: beim Fest, wenn es am höchsten herging, ließen sie ein Menschengerippe in den Saal tragen, als Mahnung für die Gäste.“ Michel de Montaigne
Von Titus Andronicus’ gräulichem Festmahl bis Timon von Athen’s misslungenem Bankett, von Macbeth’s ungewöhnlichen Essensgast bis zu den Geistern an Prospero’s Tafel im „Sturm“ - Shakespeares Stücke haben ihre eigene Kulinarik. Liebe, Essen und Tod scheinen in der Tudor-Renaissance eine sinnliche Verbindung eingegangen zu sein. Nach den Dinner-Spektakeln „Abendwinds Abendmahl“ und „Palatschinquecento“ wird in diesem Jahr zu einem rustikal-sinnlichen Shakespeare-Bankett geladen und William, der größte Dichter, trifft bei Tisch den größten Denker seiner Zeit: Michel de Montaigne. Geschichten und Lieder von Maßlosigkeit und Maßhalten, von den Genüssen und Gefahren des Lebens und der Liebe. Es wird im Stil der Zeit aufgetischt!
Zusammenstellung und Inszenierung: Bruno Max
Kostüme: Alexandra Fitzinger
Musik: Fritz Rainer
Maske: Margit Sanders
Regieassistenz: Thomas Löschnigg
Der Theatermacher Bruscon und seine Schauspieler-Familie ziehen mit der Komödie "Das Rad der Geschichte" von Ort zu Ort. Höhepunkt und Voraussetzung des Stücks soll die absolute Dunkelheit sein. Im Dörfchen Utzbach angekommen, beginnen sie den Tanzsaal des Gasthofs "Schwarzer Hirsch" für die Vorstellung herzurichten. Neben seiner ständig hustenden, lungenkranken Frau und den seinen Ansprüchen ungenügenden Kindern wendet sich Bruscon mit einem großen Lamento an den Wirten. Er beschwert sich über seine Familie, sein Publikum, die Feuerwehr. Bis sich der Saal füllt und die Vorstellung beginnen soll ...
Gewinnträchtig hat Altbauer Ignaz Gödiger seine Felder an eine Einkaufscity verkauft. Und kriegt den Hals immer noch nicht voll. Als ein EU-Kommissar seinen Besuch ankündigt, beschließt man flugs, die neureiche Wohnung in eine urige Bauernstube zu verwandeln und auf Bauer zu machen, um auch noch die Agrarförderungen einzustreichen. Der Kommissar scheint fast überzeugt, da taucht plötzlich der verstoßene Bruder auf und droht das Spiel zu entlarven. Und auch der Knecht trägt ein Geheimnis, das Gödigers Pläne ins Wanken bringt.
Mit: Maxi Blaha, Helmut Fröhlich, Lisa Fuchs, Matthias Hack, Theo Helm, Ferdinand Kopeinig, Karl Ferdinand Kratzl, Judith Richter.
Regie: Harald Gebhartl.
Bühne und Lichtgestaltung: Erich Uiberlacker.
Kostüme: Cornelia Kraske.
Musik: Wolfgang Peidelstein.
Choreographie: Doris Jungbauer.
Video: Bernd Kranebitter, Herbert Gutauer.
Folgendes Werbesujet, das in der jüngeren Vergangenheit von der Volksoper Wien publiziert wurde, stach aus der permanenten Flut diesbezüglicher Informationen einigermaßen stark heraus: Man sieht darauf den Direktor in verschiedensten theatralischen Haltungen – sechs- bis achtmal – vor einer typischen Guckkasse des Hauses anstehen, um bei der dortigen Person, einmal mehr dargestellt durch den Hausherrn persönlich, Karten zu erwerben. Robert Meyer wirbt mit Robert Meyer hoch neun – für ein Programm voller Vielfalt, für Oper, Operette, Musical, Ballett und wer weiß, was sonst noch alles. Einer für alle. Oder besser gesagt: alles! Mutig, keine Frage.
„Ich wünsche mir, dass ich in fünf Jahren das Ensemble und auch das Publikum mit meiner Begeisterung für die Volksoper so mitgerissen habe, dass ich die hoffentlich erfolgreiche Arbeit weiterführen darf“, sagte Meyer bei einer seiner ersten Pressekonferenzen am Beginn seiner direktorlichen Ära. All diese selbst gesteckten Ziele hat er wohl schon etwas früher erreicht, von der Formalität der Verlängerung die (noch) kein offizielles politisches Thema sein kann, abgesehen. Ganz in diesem Sinn präsentiert sich auch das Saisonprogramm: Den (Operetten-)Premierenreigen eröffnete Carl Zellers Klassiker Der Vogelhändler. Darauf folgte Häuptling Abendwind von Jacques Offenbach und Johann Nestroy. Die dritte Operettenpremiere führt mit der Volksopern-Erstaufführung von Paul Abrahams exotisch-revuehafter Blume von Hawaii in die 30er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts.
An Neuproduktionen im Genre Oper bietet die Volksoper in dieser Saison Werke aus vier Jahrhunderten: Wolfgang Amadeus Mozarts Die Entführung aus dem Serail, Giuseppe Verdis Rigoletto, Sergej Prokofjews Die Liebe zu den drei Orangen und die Uraufführung der Popoper für Kinder und Erwachsene Antonia und der Reißteufel von Christian Kolonovits.
Die Erfolgsproduktion des Musicals
My Fair Lady kehrt zurück (bis Mitte Juni 2010), die Publikumslieblinge Direktor himself als Doktor Dolittle, Herbert Föttinger, seines Zeichens Direktor der Josefstadt, als gestrenger und unnahbarer Professor Higgins und der Burg-Schauspieler Peter Matic als Grandseigneur Pickering versprechen bei jeder Vorstellung ein ausverkauf-tes Haus. Als nächsten Musicalleckerbissen zeigt das Haus konzertant South Pacific von Rodgers & Hammerstein in Starbesetzung. Das Ballettprogramm beinhaltet eine Neuproduktion von Carmen sowie die „Ballett-Gala“ zum Saisonabschluss.
Nach 33 Jahren Ensemblemitgliedschaft am Wiener Burgtheater und unzähligen erfolgreichen Rollen hat der komplett „eingewienerte“ Bayer Robert Meyer nun die wohl bedeutsamste und bestinterpretierte Rolle seines Lebens inne: die des Direktors der Volksoper Wien.
Informationen
www.volksoper.at
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