Dieser Text soll für eine Show werben. Er entsteht jetzt, einige Monate vor der Premiere: Die PerformerInnen kennen sich noch nicht, das Konzept ist noch nicht endgültig ausgearbeitet, die Proben haben noch nicht begonnen, aber die beteiligten Personen sind überzeugt, dass die Show interessant wird. Es ist kein großes Versprechen für die Zukunft, das sie hier anbieten, aber es ist auf jeden Fall eine ehrliche Einschätzung ihres aktuellen Entwicklungsstands.
Ivana Müller war während der Wiener Festwochen 2008 mit ihren Produktionen While We Were Holding It Together und How Heavy Are My Thoughts im brut zu Gast. Mit Working Titles wird ihr neuestes Projekt im brut uraufgeführt.
Konzept & Regie: Ivana Müller
Performance: Bill Aitchison, Katja Dreyer, Martin Kaffarnik und anderen
Eine Koproduktion von I'M'COMPANY, brut Wien und Productiehuis Rotterdam/Rotterdamse Schouwburg. Mit Unterstützung von Netherlands Fund for Performing Arts, Parc et Grande Halle de la Villette Paris und Frascati Amsterdam. Die Koproduktion wird im Rahmen des Projekts „dutch brut“ von Nederlands Fonds voor de Podiumkunsten und Theater Institut Nederland unterstützt.
Zachary Oberzan ist Rambo: Mit nur 96 Dollar Budget hat er die Vorlage von Rambo, First Blood, detailliert adaptiert. Durch die Filmfigur wurde die Bezeichnung Rambo zum Synonym für einen brachialen, rohen und unsensiblen Persönlichkeitstyp, der seine Mittel mit Gewalt durchsetzt. Zachary Oberzan lässt Rambo nicht nur optisch verblassen, er beweist, dass Rambo differenzierter angelegt ist als bisher propagiert und hinter dem Sixpack eigentlich ein sensibler Typ steckt.
Zuletzt überzeugten sie im Kasino am Schwarzenbergplatz mit der Performance Life and Times I. mit Hardcore-Musical-Entertainment. Im brut zeigen sie nun endlich die Einmannshow RAMBO SOLO. Performer Zachary Oberzan wird seit einem magischen Wochenende, an dem er als zehnjähriger Junge Rambo (Originaltitel: First Blood) gesehen hat, von dem Filmepos nicht mehr losgelassen. Nature Theater of Oklahoma nimmt diese Manie als Ausgangspunkt.
Die private Leidenschaft Oberzans wird in RAMBO SOLO ans Limit getrieben. Er kämpft damit, die ganze First Blood-Geschichte, wie er sie erinnert, in all ihren schwitzig-athletischen Details zu erzählen. Mit vollem emotionalem und körperlichem Einsatz versucht er, seinen Helden zum Leben zu erwecken, sämtliche Facetten von Rambo auseinanderzunehmen. Der Abend ist ein Kampf mit der Kunst des genauen Nacherzählens wie mit den Fesseln der eigenen Faszination.
Am 6. Februar finden nach der Performance ein Gespräch und eine Einführung zu Zachary Oberzans Film Flooding With Love for The Kid, der im Anschluss gezeigt wird, statt.
Mit: Zachary Oberzan
Konzept und Regie: Pavol Liska und Kelly Copper
Eine Produktion des internationalen Sommerfestival/Kampnagel Hamburg in Koproduktion mit Kaaitheater Brüssel, Workspace Brüssel, Buda Kunstcentrum, Noorderzon Festival, Grand Theatre Groningen und dem Wexner Center for the Arts der Ohio State University.
Einzeln befindet man sich in Nischen und Kojen, ausgeliefert, zur Auseinandersetzung mit dem Gegenüber gezwungen. Nicht ohne Humor
versucht die Arbeit kulturellen Hindernissen und Klischees entlang des Themas Migration zu begegnen.
Im Schatten der zunehmenden Globalisierung stellt sich eine Lost-and-found-Situation ein, in der Verlorenheit und wiedergefundene Identität einander gegenüberstehen. Matsunes und Subals Arbeit mit Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen lässt anhand ihrer Erzählungen ein feines Spiel mit der Realität und ihrer Theatralität entstehen.
„Wenn du ins Schwarze treffen willst, ziele daneben.“ Chinesischer Spruch
Mit Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien. Eine Koproduktion von Michikazu Matsune/David Subal und brut Wien.
Obwohl die beiden sich nicht kennenlernen, verändert diese Nichtbegegnung ihr Leben. Nicola Unger erzählt, basierend auf der wahren Geschichte ihrer Vermieterin, vom Aufeinandertreffen von Schicksalen und der Verstrickung von politischen und privaten Realitäten. Die ProtagonistInnen ihrer „Phantomgeschichte“ sind Papierfiguren, die die Künstlerin, gleich einer Puppenspielerin, geschickt über eine kleine Bühne bewegt. Das Publikum schaut Nicola Unger über die Schulter, während sie Figuren verprügelt oder von der Bühne kickt und mit Dackeln, Palmen und bewaffneten TerroristInnen Zeit- und Lebensabläufe wiedergibt. Scherenschnitte treffen auf Animationen und die Geschichte schlüpft beiläufig von der Vergangenheit in die Gegenwart. Sie landet schließlich bei Osama bin Laden, dem heutigen Pendant zum Superterroristen Carlos, und stellt die Frage: Wiederholt sich die Geschichte?
Eine Koproduktion von Plateaux Festival/Mousonturm Frankfurt, Rotterdamse Schouwburg und Zeebelt Den Haag. Mit freundlicher Unterstützung des Goetheinstituts der Niederlande.
Das Gastspiel wird im Rahmen des Projekts „dutch brut“ von Nederlands Fonds voor de Podiumkunsten und von Theater Institut Nederland unterstützt.
Mit Franz Josef Strohmeier und aktuellen Überraschungsgästen.
Was passiert, wenn vier Menschen eingeschlossen sind und in ihrem Kopf nichts anderes finden als ferne Galaxien? Dann verwandelt man sich halt plötzlich in Darth Vader, Prinzessin Leia oder Chewbacca und steckt mitten in einem Sternenkrieg.
Regie: Danielle Strahm
Ausstattung: Martina Zirngast
Mit Juliette Eröd, Thomas Frank, Sophie Hottinger, Claudius Körber, Sebastian Reiß.
Ein falsch adressiertes E-Mail stiftet den Auftakt für eine „Net-Beziehung“, die allmählich außer Kontrolle gerät. Bei Leo Leike landen irrtümlich E-Mails einer ihm unbekannten Emmi Rothner. Aus Höflichkeit antwortet er ihr. Und weil sich Emmi von ihm verbal angezogen fühlt, schreibt sie zurück. Nach anfänglichem Geplänkel entwickelt sich echte Kommunikation und in weiterer Folge eine immer intimere Freundschaft. Es beginnt zu knistern in der Leitung. Und Leos E-Mails sind gut gegen den Nordwind, der Emmi nicht schlafen lässt, wenn er bläst. Die Versuchung eines persönlichen Treffens steigt. Doch werden die gesandten, empfangenen und gespeicherten Liebesgefühle einer Begegnung standhalten?
Regie: Christian Schütz
Bühnenbild: Ulrike Müller
Kostüme: Tanja Kramberger
Emmi Rothner: Steffi Krautz
Leo Leike: Franz Josef Strohmeier
Die Königskinder Leonce und Lena wurden miteinander verlobt, ohne sich zu kennen. Beide beschließen, der Hochzeit zu entfliehen. Leonce will mit dem arbeitsscheuen Bonvivant Valerio nach Italien gehen und dort als Faulpelz leben; Lena lässt sich von ihrer Gouvernante zur Flucht verleiten. Unterwegs begegnen sich die beiden – und verlieben sich in einander. In Unkenntnis der Identität des jeweils anderen erscheinen sie maskiert am Hofe von Leonces Vater und lassen sich dort verheiraten. Doch statt ihren Eltern einen Streich zu spielen, erfüllen sie so die Bestimmung, der sie hatten entgehen wollen. Gemäß dieser Determiniertheit treten sie auf der Hochzeitsfeier als „Automaten“ auf: „Nichts als Kunst und Mechanismus, nichts als Pappendeckel und Uhrfedern.“ König Peter verkündet nach der Hochzeit seinen Rücktritt, Leonce muss hinnehmen, dass nun er – wie es ihm vorherbestimmt war – Herrscher eines bis zur Stumpfsinnigkeit hörigen Volkes ist. Dennoch verkündet er zuletzt die Revolutionierung des Lebens, einen geradezu utopischen Zustand: „Wir lassen alle Uhren zerschlagen, alle Kalender verbieten und zählen Stunden und Monden nur nach der Blumenuhr, nur nach Blüte und Frucht …“
Regie: Bernadette Sonnenbichler
Bühnenbild: Sabine Freude
Kostüme: Tanja Kramberger
Musik: Martina Eisenreich
Dramaturgie: Andreas Karlaganis
König Peter vom Reiche Popo: Markus Schneider
Prinz Leonce: Sebastian Reiß
Prinzessin Lena: Katharina Klar
Valerio: Claudius Körber
Rosetta; Die Gouvernante: Susanne Weber
Der Hofmeister: Franz Josef Strohmeier
Alle Menschen sind sterblich; doch was sie verbindet, trennt sie zugleich. Denn der Tod ist zwar gewiss, aber sein Eintreten unbestimmt; nur dass wir sterben werden, ist sicher, nicht wie, wo oder wann. Denn wir sterben nicht gemeinsam, sondern allein, in verschiedenen Augenblicken. Die mögliche Solidarität der Lebenden gegen den Tod wird also von vornherein durchkreuzt: in der fatalen Evidenz des Überlebens.
Eine Kooperation von Schauspielhaus Graz, Akademie Graz, Karl-Franzens-Universität Graz.