Gerhard Assem baute viele preisgekrönte Gebäude vor allem im süddeutschen Raum, bevor er sich ganz der Fotografie widmete und mit extremen Weitwinkel barocke Räume zu einem neuen Erlebnis werden ließ. Friedrich Kurrent entwarf Kirchen, Seelsorgezentren, Wohnhäuser, Ausstellungsgebäude, war Mitglied der Architektengruppe „arbeitsgruppe 4“, Professor in München und ist für sein zeichnerisches Erfassen des städtischen Raumes ebenso bekannt wie für seine Skizzen von Barockkirchen. In der Ausstellung stellen manchmal beide den gleichen Raum ganz unterschiedlich dar und führen so zu einem ganz neuen Erlebnis und auch zu einer neuen Erkenntnis des Raumes. "Ich zeichne, was man nicht fotografieren kann und Assem fotografiert, was ich nicht zeichnen kann," meinte Friedrich Kurrent bei der Ausstellungseröffnung. Die großformatigen Fotos und die klein gehaltenen Zeichnungen – ergänzt durch Skizzenbücher Kurrents – zeigen die Pracht des römischen Barock in der Umgebung der Barockbaustelle der Sala terrena-Galerie im Stift Klosterneuburg: Ein wahrscheinlich einmaliger Glücksfall für eine kontrastreiche Ausstellung.
Friedrich Kurrent, geboren 1931 im Salzburger Hinteresse, studierte bei Clemens Holzmeister in Wien, gründete mit Wilhelm Holzbauer, Otto Leitner und Johannes Spalt die „arbeitsgruppe 4“, war 1973-1996 Ordinarius für Entwerfen, Raumgestaltung und Sakralbau in München und engagierte sich durch zahlreiche Publikationen für die Förderung der Baukultur in der Öffentlichkeit.
Gerhard Assem wurde gleichfalls 1931 geboren und studierte in Wien, arbeitete in der Schweiz und Deutschland bevor er 1966 in Karlsruhe heimisch wurde und ein Architekturbüro gründete, das inzwischen von seinen Söhnen geführt wird. Zu seinen wichtigen Werken zählen u.a. das mehrfach ausgezeichnete Geschäftshaus an der Mehlwaage in Freiburg, die Umgestaltung das Prinz-Max-Palais oder die Erweiterung des Historischen Museums der Pfalz in Speyer.