Bruder Philipp nutzte als Quelle eine ältere lateinische Vorlage, die "Vita beatae virginis Mariae et Salvatoris rhythmica" genannt wurde. Diese übersetzte er frei ins Mittelhochdeutsche, um auch Menschen ohne Lateinkenntnisse zu erreichen. Dabei verband er einzelne biblische und apokryphe Episoden aus dem Leben Marias chronologisch zu einer zusammenhängenden Handlung, einer Art Biografie. Diese beginnt mit der Geschichte von Marias Eltern, Joachim und Anna, und endet mit Marias Krönung im Himmel.
Für das Libretto wählte man aus dem umfangreichen Werk, das mehr als 10.000 Verse umfasst, vor allem Abschnitte, in denen die liebevolle Beziehung zwischen Mutter Maria und ihrem Sohn Jesus zum Ausdruck kommt. Der Gesang von Solistinnen, Chor und Kinderchor folgt zwar dem mittelhochdeutschen Originaltext, dennoch wird es für das Publikum keine Verständlichkeitsprobleme geben, da ein Sprecher die gesungenen Texte vollständig ins heutige Deutsch übersetzen und so durch das Geschehen führen wird.
EINFÜHRUNG zum Oratorium für Soli, Chor, Kinderchor, Sprecher, Orgel und Orchester „MARIENLEBEN“
zu mitelhochdeutschen Texten des Kartäusermönchs Philipp von Seitz
Libreto und Komposition: Franz Zebinger
Wissenschaftliche Beratung: Univ.-Prof. Dr. phil. Wernfried Hofmeister
Besetzung
Solisten: Sopran (Maria), Mezzosopran (Elisabeth, Engel), Tenor (Bruder Philipp – Erzähler), Bariton (Jesus), Bass (Erzengel Gabriel, Josef), Sprecher
Chor und Kinderchor
Orchester: Streichquintett, Harfe, Flöte/Piccolo, Oboe/Englischhorn, Klarinette, Fagott, Altsaxophon, 2 Trompeten, Horn, Posaune, Basstuba, Schlagwerk, Hackbrett, Akkordeon, Orgel, Orgelpositiv.