Hannes Schwarz wurde 1926 als Sohn einer Arbeiterfamilie, die ihm keine höhere Ausbildung ermöglichen konnte, in Anger bei Weiz geboren. Er wuchs unter der Erziehung seines sozialdemokratischen Vaters und seiner streng religiösen Mutter in einem kargen ländlichen Umfeld auf. Hannes Schwarz war schon früh durch außerordentliche geistige, kulturelle und sportliche Begabung aufgefallen. Um ihm eine Karriere zu ermöglichen, willigten seine Eltern im Jahre 1938 zögernd ein, ihn die NS-Spitzenschule Ordensburg Sonthofen besuchen zu lassen. Diese ideologische Prägung stand ganz im Gegensatz zu der Geisteshaltung seiner Familie. Sie hat während der NS-Zeit eine jüdische Familie unterstützt. Nach der Matura 1944 wollte er Maler werden. Er bestand die Aufnahmeprüfung an der Akademie in Stuttgart, wurde aber bald an die Front kommandiert.
Die Bilder von Hannes Schwarz sind von der Erfahrung des NS-Grauens geprägt. In einigen Werkphasen finden sich deutliche Erinnerungs-Relikte aus der Ära des Faschismus: etwa Fahnen, Wimpel, Mauern, Monumente, Stelen, Opferstätten. Die Kunst von Hannes Schwarz entspringt einer metaphysischen Not. Aus Ihrer oft erschreckend wirkenden Ästhetik weht der Geist tiefer Nachdenklichkeit, Skepsis, Warnung. Seine geschundenen Leiber malte Schwarz, wie Wilfried Skreiner bemerkt hat, zeitgleich mit oder teilweise sogar vor Francis Bacon. In den späteren Bildern verschwindet der Mensch. Er ist noch nicht da oder schon wieder weg. In den Landschaften voller minimalistischer Ästhetik, den Früchten als Emanationen des Geistes, wird zunehmend die starke Sehnsucht des Künstlers nach einer vorsichtigen Bejahung des Lebens spürbar.
Öffnungszeiten:
20. März - 3. November 2019
tägl. 10 - 17 Uhr geöffnet
Ausnahme am Ostersonntag, 21. April 2019, von 12.00 bis 17.00 Uhr geöffnet!
Für Individualbesucher findet während der Saison täglich um 10.30 Uhr und 14.00 Uhr eine 40-min-Führung durch die Bibliothek statt (keine Anmeldung erforderlich).
Die Bibliothek ist auch ohne Führung zugänglich!
Details zur Spielstätte:
Stift Admont
Admont 1, A-8911 Admont