Der Handlungsrahmen der 1859 uraufgeführten Oper beruht auf historischen Begebenheiten: Im Jahre 1792 wurde König Gustav III. von Schweden, seinerzeit eine der schillerndsten Persönlichkeiten der europäischen Politik, während eines Maskenballs an der Königlichen Oper auf Betreiben einer Gruppe von Verschwörern angeschossen und erlag zwei Wochen später seinen Verletzungen. Aufgrund der beabsichtigten Darstellung eines Königsmordes auf offener Bühne geriet Verdi jedoch in Konflikt mit den neapolitanischen Zensurbehörden. Nachdem die Handlung nach Boston verlegt und der König in den Gouverneur von Massachusetts verwandelt worden war, akzeptierte der Kirchenstaat das Werk schließlich für die Oper in Rom.
In seiner ersten Inszenierung am Stadttheater Klagenfurt verlegt Regisseur Bernd Mottl die Handlung von Verdis beeindruckendem Psychogramm einer Herrscherpersönlichkeit wieder an den Originalschauplatz Schweden. König Gustav III. wird dabei von Matteo Desole verkörpert, der das Klagenfurter Publikum bereits als Rodolfo in La bohème zu Tränen rührte, außerdem kehrt Aytaj Shikhalizada nach ihrem Hausdebüt als Olga (Eugen Onegin) in der Rolle der geheimnisvollen Wahrsagerin Ulrica zurück ans Stadttheater.
Melodramma in drei Akten von Giuseppe Verdi / Libretto von Antonio Somma nach dem Libretto »Gustave III., ou Le bal masqué« (1833) von Eugène Scribe / In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Besetzung
Musikalische Leitung
Nicholas Milton
Regie
Bernd Mottl
Bühne und Kostüme
Friedrich Eggert
Choreinstudierung
Günter Wallner
Dramaturgie
Markus Hänsel
Riccardo
Matteo Desole
Renato
Gustavo Castillo
Amelia
Elizabeth Caballero
Ulrica
Aytaj Shikhalizada
Tom
Samuel
Artyom Wasnetsov
u.a.
Chor und Extrachor des Stadttheaters Klagenfurt
Kärntner Sinfonieorchester