"Die Dichterin Christine Lavant ist mit ihren Gedichten und Prosatexten zu einer Ikone der österreichischen Nachkriegsliteratur geworden. Mit der dunklen Rätselhaftigkeit und poetischen Eindringlichkeit ihrer Sprache und Themen behauptet sie, die bis auf kurze Unterbrechungen ihr gesamtes Leben in ihrem Lavanttaler Geburtsort verbracht hat, eine Sonderstellung. In ihrer Literatur sind persönlichste Erfahrungen in einer magisch-existenziellen Sprache aufgehoben: das karge ländliche Leben, die Anfechtungen durch Not und Krankheit, die Bedrängnisse von Schwermut und Depression und die (enttäuschte) Sehnsucht nach der erfüllten Liebe. Lavant, die sich lange Zeit ihres Lebens mit Stricken den Lebensunterhalt verdient hat, ist eine faszinierende und schillernde Figur, von einer ungewöhnlichen Aura umgeben, die ihre Zeitgenossen in den Bann schlagen konnte."
Bernd Liepold-Mosser