Klaus Martin Heim
Inszenierung: Claus Tröger
Bühne: Klaus Gasperi
Dramaturgie: Christian Mair
Lichtkonzeption: Jan Gasperi
Eine Produktion des Stadttheaters Bruneck/Südtirol in Kooperation mit dem Theater ODEIION in Salzburg
In drei Szenen - gegliedert nach den Tageszeiten früh, mittags und abends - hadert ein alter Schauspieler mit seiner Vergangenheit. Er hat die ganze Familie überlebt, führt aber in Selbstgesprächen den Streit mit der längst verstorbenen Ehefrau weiter.
Selbst Shakespeare und Schopenhauer sind seine Widersacher geworden.
Sein Alltag spielt sich nun in einem schäbigen Zimmer ab, in dem er Besuch von Mäusen bekommt, die hinter einer Fußleiste leben. Diese Tiere stattet er mit Namen wie Admiral Nelson oder Dönitz aus, und schließlich will er sie vergiften.
Seine einzige Verbindung zur Außenwelt ist ein neunjähriges Mädchen, das ihm einmal wöchentlich Milch bringt, obgleich er Milch verabscheut. Sie darf - außer ihm selbst - als einzige die Shakespeare-Krone aufsetzen, die er einmal als Erinnerungsrequisit von einer Aufführung mitgenommen hat.
Und unversehens spricht er einen Satz, der alle von sich selbst besessenen monomanen Bernhard-Figuren in ihrem unaufhörlichen Monologisieren, ihrer zwanghaften Ich-Darstellung erklären könnte:
"Wir existieren nur, wenn wir sozusagen der Mittelpunkt der Welt sind."
Thomas Bernhard im Gespräch mit Kurt Hofmann zu seinem Theatertext: EINFACH KOMPLIZIERT:
Man sagt, es geht niemand hinein, es ist fad. Das ist ja alles falsch. Weil in meine Stücke so viel Leut' hineingehen wie bei keinem anderen lebenden Autor. Das ist doch alles falsch, was die Leute glauben. Wenn ich denk', schon neunzig Male bei ausverkauftem Schillertheater, können Sie sich das vorstellen? Ein Einpersonenstück mit einem kleinen Mäderl. Ich hab' gesagt, er (Minetti) kann machen damit, was er will.
Ich hab' nie gedacht, daß der das überhaupt spielt, neunzig Mal, das muß man sich vorstellen. Und dann sagt aber der Herr Blaha, das ist ein Autor, wo alle hinausgehen, weil's so langweilig ist. Ich kenn' auch nichts anderes, wo sich die Leut' so gut unterhalten. Das sagt aber nicht, daß mir das schon genügt. Der Spaß ist eben die Zusammenarbeit mit diesen Leuten, das ist der Hauptgrund.
Einfach kompliziert
"Einfach kompliziert" ist Thomas Bernhards Geschenk an Bernhard Minetti zu dessen 80. Geburtstag. Thomas Bernhard übergab sein Stück an Bernhard Minetti mit der kurzen Bemerkung: "Machen Sie mit dem Stück, was Sie wollen."
Einfach kompliziert
"Einfach kompliziert" ist Thomas Bernhards Geschenk an Bernhard Minetti zu dessen 80. Geburtstag. Thomas Bernhard übergab sein Stück an Bernhard Minetti mit der kurzen Bemerkung: "Machen Sie mit dem Stück, was Sie wollen."