Vor dem Hintergrund von Kriegsende, Wiederaufbau, Studentenbewegung – jener Zeit, als antiautoritär und kreativ noch gleichbedeutend waren – und Wiedervereinigung erzählt Hanna Schygulla von der Flucht, ihrer Jugend in München, ihren Jahren mit Fassbinder, vom Ende der Zusammenarbeit nach Lili Marleen und Fassbinders frühem Tod ein Jahr danach, von ihrer Übersiedlung nach Paris der Liebe wegen und der Fortsetzung ihrer Karriere mit anderen großen Regisseuren wie Jean-Luc Godard, Andrzej Wajda, Marco Ferreri, Ettore Scola, Fatih Akin oder Alexander Sokurov. Ein besonderes Kapitel ist dem langen Abschied von den Eltern gewidmet.
Die Innen- und Außenansichten eines von reichen Erfahrungen geprägten Lebens, geschildert im Duktus einer klugen und nie eitlen Frau (am Vorabend ihres 70. Geburtstags), sind mehr als das Geschichtsbild einer europäischen Epoche. Sie sind Zeugnis einer Persönlichkeit, Impressionen und Reflexionen über ein Leben im Widerspiel eigener und fremder Identitäten, wie es der Schauspielberuf mit sich bringt, als Wanderin zwischen den Heimatländern Deutschland, Polen und Frankreich und den Sprachen der Kunst, der Liebe und des Lebens.