In der Ausstellung werden 35 Gemälde, 65 Aquarelle und Zeichnungen und 80 farbige Druckgraphiken präsentiert, beginnend mit dem immer noch wenig bekannten Frühwerk, das die Einflüsse van Goghs und des Jugendstils erkennen lässt. Die Schau zeigt die spannende stilistische Entwicklung des „ganzen Heckel“, dessen Leben und Werk ihn ab den 20er Jahren eng mit der Bodenseeregion und dem Südwesten Deutschlands verbunden hat und ihm sogar die Titulierung als „Hölderlin der Malerei“ einbrachte. Henkels Wirken spiegelt subtil einschneidende Stationen der Geschichte und vielfältige Zeitströmungen. Nietzsches Zarathustra, die spirituellen Einflüsse Stefan George Kreises, die romantische Auseinandersetzung mit Licht und Transzendenz, der Stil der Neuen Sachlichkeit und nicht zuletzt das Erlebnis zweier Weltkriege seien hier genannt.
Heckels internationale Bekanntheit geht auf die epochemachende Künstlergruppe „Die Brücke“ zurück, die er 1905 zusammen mit Ernst Ludwig Kirchner und weiteren Kollegen gründete und damit fortan den deutschen Expressionismus als Avantgardestil verankerte. Unbeschwerte Aktdarstellungen in leuchtenden Farben an den Moritzburger Teichen und Stränden der Ostsee beschreiben das neue Lebensgefühl der Künstlergruppe. Mit einzelnen bedeutenden Gemälden seiner berühmten Künstlerkollegen Kirchner, Schmidt-Rottluff, Pechstein und Nolde zeigt die Balinger Ausstellung den engen Bezug der Künstler untereinander.
Heckel bleibt den typisch expressionistischen Themen treu. Spannend für den Betrachter ist seine künstlerische Neuinterpretation während mehrerer Jahrzehnte.
Ein begleitender Katalog zur Ausstellung wird die vielseitigen Lebensabschnitte, künstlerischen Stilrichtungen und Arbeitsweisen in chronologischen Kapiteln mit begleitenden Texten und Essays erläutern.