Fellini, Otto e mezzo (Farbaufnahme), Paul Ronald/Archivio Storico del Cinema AFE Roma (1963) © Fondation Fellini Suisse, VG Bild-Kunst 2013Deutsches Filmplakat zu Casanova (1976) © Fondation Fellini Suisse, VG Bild-Kunst 2013Donald Sutherland in Casanova, 1976 © Fondation Fellini Suisse, VG Bild-Kunst 2013Balthus, Fellini und Setsuko Ideta auf dem Set von Casanova, Pier Luigi Praturlon/Reporter Associati Roma (1976) © Fondation Fellini Suisse, VG Bild-Kunst 2013Marcello Mastroianni und Anita Ekberg in La dolce vita, 1960 © Fondation Fellini Suisse, VG Bild-Kunst 2013Giuliette Masina in La Strada (1954) © Fondation Fellini Suisse, VG Bild-Kunst Bonn, 2013

Fellini und die Künste

Die schillernde Kunstwelt einer Filmlegende.

Federico Fellini (1920–1993), der Regisseur weltbekannter Filme wie La Strada (1954), Amarcord (1973) und 8½ (1963), gilt als Filmlegende. In seiner Heimat ­Italien wird er schlicht „il maestro“ genannt. In der unmittelbaren Nachkriegszeit, im Italien der 1950er- und 1960er-Jahren, entwickelt Fellini einen eigenen Duktus, der zwischen Realität und Sur­realismus changiert. Mit großer Präzision, mit sprudelnder Imagination und großer Liebe für alle Details, um die sich Fellini akribisch kümmerte, entstand der ­poetische Kosmos Fellini. In seinen Filmen treffen verschiedene Künste aufeinander: Literatur, Musik, Tanz, Zeichnung und Malerei. Sie sind Zeugnis der intensiven Zusammenarbeit Fellinis mit bedeutenden Künstlern des 20. Jahrhunderts. Aus Anlass des 20. Todestags Fellinis widmet das Ludwig Museum in Koopera-
tion mit der Fondation Fellini, Sion, Schweiz (www.fondation-fellini.ch), dem großen Filmemacher die Ausstellung Fel­lini und die Künste, die diese Verbindungen im künstlerischen Schaffen Fellinis aufzeigt.
Im Zentrum der Ausstellung stehen vier seiner bedeutendsten Filme: Amarcord, 8½, Casanova und La Strada. Anhand dieser werden die unterschiedlichsten Facetten ihrer Entstehung skizziert, von der ersten Fellini-Zeichnung mit Charakter­studien bis hin zu Requisiten, historischen Plakaten und den teils hinreißenden Fotos vom Set und seinen Stars: Marcello Mastroianni, Claudia Cardinale, Sandra Milo und andere. Auch eine Auswahl an Fotos, Autografen berühmter Künstler, wie etwa ein Brief des berühmten Choreografen und Tänzers Maurice Béjart an Fellini oder Musik des ita­lienischen Komponisten und Dirigenten Nino Rota, der die Musik zu Fellinis bekanntesten Filmen schrieb, belegen Fellinis enge Verflechtungen mit anderen Künstlern seiner Zeit.
Eine Vielzahl der im Ludwig Mu­seum Koblenz ausgestellten Dokumente zeigt Fellinis Arbeitsweise auf, wie unter anderem seine Zeichnungen, in denen er Ideen zu Charakteren für seine Filme entwickelte. Die gezeichneten Charaktere waren sogar Ausgangspunkt für die Besetzung der Darsteller in seinen Filmprojekten, wie beispielsweise der Charakter des Giacomo Casanova, eines Abenteurers und Schriftstellers des 18. Jahrhunderts, dessen Geschichte Fellini in seinem Film Il Casanova (1976) erzählt. Spannend sind insbesondere die spontanen Zeichnungen Fellinis. So skizzierte er seinen Freund und Drehbuch­autor Gianfranco Angelucci während eines Abendessens in einem Restaurant in Rom auf einer Serviette. Fellini zeichnete ihn in der Rolle eines Dirigenten, in Erinnerung an seinen Film Prova d’orchestra (1979), und verbindet in dieser Zeichnung verschiedene Künste. Einige dieser Zeichnungen erleben in Koblenz ihre Weltpremiere.
Alle Exponate von Fellini und die Künste stammen aus der Sammlung der Fonda­tion Fellini, Schweiz, und sind erstmalig in dieser Form in Deutschland zu sehen. Die einzelnen Phasen, von der Ideenfindung über die Produktion bis hin zu Postproduktion und internationaler Werbung, werden deutlich.
Die Ausstellung Fellini und die Künste umfasst zirka 250 Objekte und wird ausschließlich im Ludwig Museum, Koblenz, zu sehen sein. Sie ermöglicht neue Sichtweisen auf Federico Fellini und skizziert vor allem das geistige Klima eines intensiven Lebens, das in einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs in der künstlerischen Projektion kulminiert.
Die Ausstellung wird durch die Sparkasse Koblenz gefördert.
bis 19. Januar 2014

Informationen

Ludwig Museum im Deutschherrenhaus

Danziger Freiheit 1, D-56068 Koblenz

Tel. +49 (0) 261/30 40 40

[email protected]

http://www.ludwigmuseum.org

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