Einblick in die Hansengalerie, Foto Gisela Erlacher © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste WienHieronymus Bosch, Das Jüngste Gericht, Detail © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste WienPeter Paul Rubens, ­Schlafender Silen, Detail © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste WienGiambattista Tiepolo, Phaeton und Apoll © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien

Ein Sammlungsjuwel für Kenner und ­Liebhaber

Die Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien.
Schillerplatz 3, A-1010 Wien

In Theophil Hansens reich geschmücktem Ringstraßenpalais auf dem Wiener Schillerplatz ist die auf über 300 Jahre Geschichte zurückblickende – und nach wie vor überaus lebendige – Akademie der bildenden Künste untergebracht. Sie beherbergt aber nicht nur die Klassenräume und Ateliers der zeitgenössischen Künstler, sondern mit der Gemäldegalerie auch eine der drei international bedeutenden Sammlungen Alter Meister in Wien.
In den prachtvoll ausgestatteten Sammlungsräumen im ersten Stock des 1877 errichteten Akademiegebäudes sind in der permanenten Schausammlung rund 180 Spitzenwerke ausgestellt. Dazu zählt, allen voran, der Weltgerichtsaltar des Hieronymus Bosch mit seinen Monstern und phantasmagorischen Visionen des Jüngsten Gerichts. Ihm zur Seite finden sich die Marienkrönung von Dirc Bouts, die Ruhe auf der Flucht von Hans Baldung Grien sowie eine Reihe von Hauptwerken von Lucas Cranach dem Älteren.
Sammlungsschwerpunkte des vom Spätmittelalter bis in die Gegenwart reichenden Gemäldebestands sind weiters die flämische Malerei, besonders die zahlreichen schwungvollen, kleinformatigen Ölskizzen von Peter Paul Rubens, sowie die facettenreiche bürgerliche Malerei des holländischen 17. Jahrhunderts in all ihren Erscheinungsformen: Landschaften von Jacob van Ruisdael, Porträts von Rembrandt und Pieter de Hooch, lichtdurchflutete italianisante Meisterwerke von Asselijn oder Berchem sowie Stillleben von Rachel Ruysch und Jan Davidsz. de Heem.
Unter den Werken aus den romanischen Ländern sind Gemälde von Botticelli, Tizian, Giambattista Tiepolo und Francesco Guardi hervorzuheben. Repräsentativ vertreten ist auch die Kunst an der Wiener Akademie gegen 1800.
Die Gemäldegalerie und die 1692 gegründete Akademie der bildenden Künste sind seit jeher untrennbar miteinander verbunden. Der Grundstock der Sammlung – die jährlich prämierten Preisstücke und die Aufnahmewerke der Akademiemitglieder – geht bereits auf das 18. Jahrhundert zurück. Die eigentliche Geburtsstunde der Galerie schlägt aber 1822, als Graf Lamberg-Sprinzenstein seine berühmte Gemäldesammlung von fast 800 Werken mit ­dezidiertem Öffentlichkeitsauftrag an die Akademie stiftet. Sie bildet auch heute noch den Kernbestand der Gemäldegalerie.
Vom 19. Jahrhundert bis heute konnte
die Sammlung durch staatliche Kunst­ankäufe und durch aristokratische und bürgerliche Akte des Mäzenatentums weiterwachsen. Den Charakter der „Gräflich Lamberg’schen Gemäldegalerie“ hat sie sich aber bis heute in ihrem Wesen erhalten.
Neben ihrem bedeutenden musealen Auftrag war und ist die Gemäldegalerie gleichzeitig auch seit jeher in die akademische Lehre integriert – heute vor allem im kunsthistorischen und restauratorischen Anschauungsunterricht. Organisatorisch und räumlich ist die Sammlung nach wie vor Teil der modernen Kunstuniversität und integrativer Part ihres Profils. In der Wiener Akademie präsentiert sich der nunmehr seltene Fall, dass eine Gemäldegalerie älterer Kunst ihren angestammten Platz behalten hat und mit der zeitgenössischen Kunstausbildung noch unter einem Dach vereint ist.

Aktuell
Im Fokus: Theophil Hansens Bildergalerie
bis 10. November 2013

Bilder aus Stein
Rare Objekte aus fünf Jahrhunderten
Mosaik-Scagliola-Arbeiten, Ölgemälde auf (Gips-)Mamor oder abgenommene Wandmalereifragmente
bis 17. November 2013

Informationen

Gemäldegalerie

der Akademie der bildenden Künste Wien

Schillerplatz 3, A-1010 Wien

Tel. +43 (0) 1/588 16-2222

Di–So und Fei 10–18 Uhr

http://www.akademiegalerie.at

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