Fritz Steinkellner. Eine Werkschau

Das Museum Moderner Kunst Kärnten zeigt vom 13. Dezember 2012 bis 24. Februar 2013 eine umfangreiche Personale des österreichischen Künstlers.
Burggasse 8, A-9020 Klagenfurt

Fritz Steinkellner (geboren 1942 in Bad Sankt Leonhard in Kärnten) ist eine jener österreichischen Künstlerpersönlichkeiten, die sich zeit ihres Schaffens am Rand des Kunstbetriebs bewegt und ihre eigene Arbeit kompromisslos vorangetrieben haben. Abseits des Sogs aktueller Tendenzen hat der Künstler in den vergangenen vier Jahrzehnten ein überzeugendes, einzigartiges Œuvre entwickelt, dessen Qualitäten es noch zu entdecken gilt!
Der Künstler ist in den frühen 1970er-Jahren mit Siebdrucken bekannt geworden. Die Auseinandersetzung mit diesem Medium prägt das künstlerische Werk bis heute. Die Konzeption der Arbeit, der Erzeugungsprozess und die Perfektion in der Herstellung sind für Fritz Steinkellner von besonderer Bedeutung. Das Motiv – sei es nun gegenständlich, landschaftlich oder figürlich – ist sekundär.
In unterschiedlichen Werkphasen werden die zentralen Fragestellungen nach Gegenstand und Abbild, Transformation und Verwandlung, letztlich nach Wahrnehmung und Erkenntnis in immer neuen Varianten inhaltlicher Aufladung und technischer Ausführung umkreist. Fritz Steinkellner sucht nach einer geeigneten Sprache, um die Möglichkeiten künstlerischer Arbeit auszuloten. Die intellektuelle Auseinandersetzung wird bildnerisch ergründet und in ein visuelles Werk übergeführt.
Dabei werden die bildnerischen Mittel in einer unkonventionellen Praxis bis an die Grenzen des Möglichen herangeführt.
Das umfangreiche und vielschichtige Werk umfasst die künstlerischen Techniken Zeichnung, Malerei, Druckgrafik und Objektkunst und ist am äußersten Rand dieser Medien angesiedelt. Es entfaltet sich an den Übergängen der verschiedenen Mittel und Methoden. Die herkömmlichen Kategorien sind aufgeweicht und verschwimmen.
Zentral im Werk ist das Spiel der Wandlung und Verwandlung. Der Wechsel des Motivs von einem Medium in das andere und die gleichzeitige Veränderung des jeweiligen Fokus sowie der Materialität und Dimension zeitigen eine überwältigende Palette verschiedener Erscheinungsformen. Damit berührt der Künstler ein aktuelles Thema der zeitgenössischen Kunst: die Problematik der Wahrnehmung.
Die Werke von Fritz Steinkellner können als künstlerische Äquivalente zur Möglichkeit der Erkenntnis beziehungsweise der Wahrnehmung der Welt, der räumlichen und geistigen Ordnung der Dinge und Wesen verstanden werden. Die bildne­rischen Qualitäten decken sich mit phy­sischen, psychischen und philosophischen Phänomenen, sie werden in der An­schauung erfahrbar, bleiben jedoch in ihrer Komplexität weitestgehend offen.
Die faszinierende Vielfalt des Schaffens von Fritz Steinkellner, das in ein subtiles System geistiger und formaler Ordnungen eingebunden ist, wird in der Ausstellung eindrucksvoll präsentiert. Es sind Arbeiten sämtlicher Werkphasen versammelt, die in der spezifischen Zusammenstellung den Umfang und die Tiefe des Œuvres vorführen sowie die stringenten Werkzusammenhänge, über alle Grenzen von Inhalt und Form hinweg, anschaulich und verständlich machen. 
Text: C. W. G.
13. Dezember 2012 bis 24. Februar 2013

Informationen

Umfangreiches Rahmenprogramm für Kinder und Erwachsene zu jeder Ausstellung.

Zur Ausstellung erscheint ein Buch im Springer Verlag mit Texten von Martin Adel, Berthold Ecker, Ernst Nowak, Jutta M. Pichler, Kristian ­Sotriffer und Christine Wetzlinger-Grundnig.


After Work – das Museum am Abend

jeden Do (außer Fei) 18–20 Uhr bei freiem ­Eintritt, inklusive einer Führung durch die ­aktuelle Ausstellung um 18.30 Uhr!


Museum Moderner Kunst Kärnten

Burggasse 8, A-9021 Klagenfurt am Wörther See

Tel. +43 (0) 50/536 16252

Di–So und Fei 10–18 Uhr, Do 10–20 Uhr

[email protected]

www.mmkk.at

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