Ausgangspunkt für die essayistisch angelegte Wanderung durch 110 Jahre Museumsgeschichte bildet das vom Osthaus Museum Hagen verwahrte Karl-Ernst-Osthaus-Archiv. Ein spannungsvoller Dialog von Archivalien und Kunstwerken erinnert an das von Karl Ernst Osthaus (1874–1921) gespannte Netzwerk in dem für nur 20 Jahre bestehenden Weltkunstmuseum des Hagener Folkwang.
Karl Ernst Osthaus versuchte, innerhalb der Künste Grenzen zu überschreiten, er wollte neue Zusammenhänge wirksam machen. Zum Beispiel, indem er durch seine innovativen Ausstellungspraktiken und bisher unerprobten musealen Inszenierungen einen Dialog der Kulturen inszenierte. Die Ausstellung fordert heraus, sich in die Atmosphäre des ursprünglichen Folkwang Museums einzufühlen. Darüber hinaus verfolgt sie die mehrfach gebrochenen Wege des Museums bis in die Gegenwart hinein – und zeigt, wie sehr das Erbe von Osthaus in den vergangenen 90 Jahren als Verpflichtung und Aufforderung zum stetigen Wandel verstanden worden ist.
Die Überlegungen von Karl Ernst Osthaus besitzen eine bis heute ungebrochene Aktualität. Tatsächlich lassen sich Fragen der Interkulturalität oder Globalisierung der Künste und das Verhältnis von Natur und Kunst auf Konzeptionen des Museumsgründers beziehen.
Die Ausstellung wird zirka 150 Gemälde, Grafiken und Plastiken von 75 Künstlern wie Archipenko, Barlach, Feininger, Heckel, Hodler, Jawlensky, Kandinsky, Kirchner, Klee, Macke, Marc, Munch, Nolde, Pechstein, Renoir, Schmidt-Rottluff, van de Velde und vielen mehr mit ausgewählten Archivalien (Briefen, Katalogen, Fotografien und Plakaten) sowie kunstgewerblichen Gegenstände verbinden.
Als ein Highlight der Ausstellung werden Arbeiten des jungen Hagener Fotografen Andy Spyra gezeigt. Außerdem wird im Jungen Museum zugleich eine weitere neue Ausstellung eröffnet: 110 Jahre Folkwang zeigt eine Ergebnispräsentation von Workshops mit dem Künstlerpaar Barbara Wolff und Karl-F. Fritzsche.
bis 13. Januar 2013
Ausstellung Otto Modersohn – Landschaften der Stille
Otto Modersohn, Mitbegründer der Worpsweder Malerkolonie, wird mit dieser umfassenden Retrospektive als bedeutender Landschaftsmaler seiner Zeit gewürdigt. Mit etwa 80 Bildern und ebenso vielen Zeichnungen aus dem Bestand der Otto-Modersohn-Stiftung sowie einigen Bildern Paula Modersohn-Beckers aus dem Bestand des Osthaus Museums gibt die Ausstellung Einblick in Otto Modersohns künstlerische Sicht auf die Welt. In Hagen kann der Besucher den Künstler von einer überraschend hellen, leichten Seite neu kennenlernen.
27. Januar bis 21. April 2013
Informationen
Osthaus Museum Hagen im Kunstquartier Hagen
Museumsplatz 1, D-58095 Hagen
Di, Mi, Fr 10–17, Do 13–20, Sa und So 11–18 Uhr
Tel. +49 (0) 23 31/207 31 38
www.osthausmuseum.de
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