DavidAfkham06(c) Chris_ChristidoulouERDMANN_2010_11_E_1264059 (c) Felix Broede_DGGerhaher_c_AlexanderBasta_for_Sony_BMG_02MarcMinkowski010(c)MarcoBorggrevepatriciakopatchinskaja05(c) Marco BorggrevePierreBoulez portrait_(c)Philippe GontierSashaWaltz_Foto_RivalSharonKam2_c_Maike HelbigSirEliotGardiner col portrait Credit Sheila Rock

Mozartwoche 2012

Am 27. Januar startet die Mozartwoche 2012 mit einer Uraufführung der Choreografin Sasha Waltz.

Schwarzstraße 26, A-5020 Salzburg

Vom 27. Januar bis 5. Februar 2012 lädt die Stiftung Mozarteum Salzburg wieder zu ihrem Festival Mozartwoche nach Salzburg ein. Die Uraufführung eines neuen Projekts der Choreografin Sasha Waltz und des Komponisten Mark Andre, Mitsuko Uchida als Artist-in-Residence, Mark Andre als Composer-in-Residence, Mozart im Zentrum der Programme sowie ein eigener Zyklus mit dem Minguet-Quartett werden einige der Höhepunkte des Programms sein. Zudem werden Mozarts Originalinstrumente zu hören sowie Originalhandschriften einiger seiner in Konzerten gespielten Werke zu sehen sein. Wie in jedem Jahr werden international führende Mozart-­Interpreten in der Mozartwoche 2012 zu Gast sein; ein umfangreiches Programm mit Künstler- und Einführungsgesprächen, Kinderprojekten und ein Filmprogramm runden das Festivalprogramm ab.


Aufbruch! Und eine neue Frage

Die Mozartwochen der vergangenen Jahre waren vom Aufbruch ins Neue geprägt. Mozarts Musik stand immer im Zentrum und wurde mit neuen Klängen kombiniert. Diese Begegnungen unterschiedlicher musikalischer Sprachen in einem Konzert verfolgten das Ziel, ein neues, sensibleres, aufmerksameres Hören zu ermöglichen – sowohl der Musik von Mozart als auch der zeitgenössischen Musik. Die Mozartwoche 2012 nimmt diesen programmatischen Faden auf, geht aber zugleich einen Schritt weiter und stellt ­eine neue Frage: Kann es künstlerische Formen abseits des klassischen Konzertformats geben, in denen Mozart und zeitgenössische Musik auch Elemente szenischer und performativer Arbeit sind? Wie kann man über die Entwicklung einer künstlerischen Situation nachdenken, in der Kunstformen, die einander sonst kaum direkt begegnen, frei in Kontakt miteinander gebracht und auf das Potenzial ihrer gegenseitigen Wirkung hin befragt werden – nämlich Musik im klassischen Konzertformat auf der einen, die darstellenden Künste auf der anderen Seite? Was für eine Art von Begegnung kann das sein, von Stücken und Formen, vor allem auch: von Künstlern aus unterschiedlichen Szenen? Was für ein Projekt kann aus einer solchen Begegnung entstehen, wie können sich darin das Hören der Musik und die Wahrnehmung des Performativen entfalten – und wie können Mozart und zeitgenössische Musik in diesem Kontext Feld und Gegenstand der Begegnung sein?


Ein choreografisches Konzert

Sasha Waltz ist eine der international führenden Choreografinnen unserer Zeit. Im Frühjahr 2009 hat Stephan Pauly, der künstlerische Leiter der Stiftung Mozar­teum, sie gefragt, ob sie sich vorstellen könnte, sich im Rahmen ihrer künstlerischen Arbeit mit Mozarts Musik zu beschäftigen und zugleich – wie so oft in ihren Arbeiten – über die Einbeziehung von zeitgenössischer Musik nachzudenken. Seit dieser ersten Begegnung ist aus dem Hören von Mozarts Musik, aus weiteren Gesprächen und mit dem Vorschlag von Sasha Waltz, den Komponisten Mark Andre als künstlerischen Partner einzuladen, ein Projekt gewachsen, das in der Mozartwoche 2012 uraufgeführt werden wird: gefaltet (Arbeitstitel) – ein choreografisches Konzert von Sasha Waltz und Mark Andre.

Musiker und Tänzer werden gemeinsam mit Sasha Waltz und Mark Andre ein szenisches Projekt erarbeiten, mit Werken von Mozart und Mark Andre, mit Musikern sowie den Tänzern der Compagnie Sasha Waltz & Guests gemeinsam auf der Bühne – ein Projekt also „jenseits konventioneller Hierarchien der Künste und Künstler“ (Sasha Waltz). Als Musiker konnten Carolin Widmann (Violine), Nicolas Altstaedt (Violoncello) und Alexander Lonquich (Klavier) gewonnen werden.


Mozart und Moderne

Dem Komponisten Mark Andre wird man als Composer-in-Residence neben seinem Projekt mit Sasha Waltz auch in Orchester- und Kammermusikkonzerten, in ­einem Gesprächskonzert sowie in Nachtkonzerten begegnen. Er wird das programmatische Zentrum der Begegnung von Mozart und zeitgenössischer Musik in der Mozartwoche 2012 sein. Im Bereich der modernen Musik hat die Stiftung Mozarteum zudem eine Konzertserie der Begegnung von Mozart mit Werken von Arnold Schönberg gestaltet.


Artist-in-Residence

Die Pianistin Mitsuko Uchida wird in diesem Programmteil beispielsweise ein Klavierkonzert von Mozart mit dem Klavierkonzert von Arnold Schönberg kombinieren – gemeinsam mit den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Pierre Boulez. Mitsuko Uchida wird als Artist-in-Residence der Mozartwoche 2012 diesen Programmfaden auch in ihrem Klavier­recital aufgreifen. In diesem sowie in ­einem weiteren Kammerkonzert wird sie in Salzburg zudem erstmals gemeinsam mit jungen Künstlern im Konzert zu er­leben sein: mit dem Pianisten Jonathan Biss und mit dem Quatuor Ébène. Ebenso „in Residence“ bei der Mozartwoche 2012: das Minguet-Quartett, eines der führenden jungen Streichquartette unserer Zeit. Das Quartett wird (ausgehend von Arnold Schönbergs 2. Streichquartett mit Sopran) einen Zyklus von Streichquartetten mit Stimme gestalten, zu dem sich Mozarts Klarinettenquintett sowie sein Oboenquartett gesellen werden. In diesem Zyklus werden der Bariton Christian Gerhaher sowie die Sopranistinnen Mojca Erdmann und Claron McFadden in den Solopartien zu erleben sein.


Mozart im Zentrum

Mozart und führende Mozart-Interpreten stehen im Zentrum der weiteren Programme der Mozartwoche 2012: Als Dirigenten werden Daniel Barenboim, Pierre Boulez, Ivor Bolton, Iván Fischer, John Eliot Gardiner, René Jacobs, Louis Langrée, Marc Minkowski, András Schiff sowie Peter Rundel zu Gast sein. Zudem wird der junge Dirigent David Afkham sein Debüt in der Mozartwoche geben. Die drei Konzerte der Wiener Philharmoniker stehen, wie seit Beginn der Mozartwoche vor mehr als 50 Jahren, wieder im Mittelpunkt des Festivals – in der Mozartwoche 2012 geleitet von Daniel Barenboim, ­Pierre Boulez und Iván Fischer. Zum ersten Mal wird zudem das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in der Mozartwoche zu Gast sein, und zwar unter der Leitung von John Eliot Gardiner. Wie auch in den letzten Jahren werden die Musiciens du Louvre · Grenoble unter der Leitung von Marc Minkowski erneut zu hören sein. In Orchester- und Kammerkonzerten sind unter anderen als Solisten Emanuel Ax, Nicolas Altstaedt, Annette Dasch, Mojca Erdmann, das Hagen-Quartett, Patricia Kopatchinskaja, Alexander Lonquich, Miklós Perény, Radu Lupu, András Schiff, Carolin Widmann, Jörg Widmann, Fazıl Say und andere zur Mozartwoche eingeladen.


Mozarts Originalinstrumente und -­handschriften

Auch in diesem Jahr werden Mozarts Originalinstrumente zu hören sein: Mozarts Hammerflügel (mit Robert Levin) und Mozarts Violine. Zudem werden zwei von Mozarts originalen Notenhandschriften aus dem Besitz der Stiftung Mozarteum im Großen Saal des Mozarteums vor und nach einem Konzert zu sehen sein, in dem die Stücke auch erklingen.


Künstlergespräche, Filmprogramm, ­Kinder- und Jugendprojekte

Künstlergespräche mit zentralen Künstlern des Festivals (unter anderem mit der Pianistin Mitsuko Uchida sowie mit dem Dirigenten René Jacobs) werden das Programm abrunden. Zudem wird es zur Uraufführung des choreografischen Konzerts von Sasha Waltz und Mark Andre ein begleitendes Filmprogramm geben. Außerdem wird der Bereich der Stiftung Mozarteum „Ohren auf! Projekte für Kinder, Jugendliche und Familien“ Programminhalte der Mozartwoche aufgreifen und so gezielt Kinder, Jugendliche und Familien mit eigenen Projekten ansprechen (das Programm wird später bekannt gegeben). In Einführungsvorträgen können sich die Besucher der Konzerte zusätzlich über die Programme direkt vor den Konzerten informieren.

27. Januar bis 5. Februar 2012

Informationen und Karten

Stiftung Mozarteum Salzburg
Schwarzstraße 26, A-5020 Salzburg
Tel. +43 (0) 662/88 9 40-0

http://mozarteum.at

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