Neben der berühmten Kalß-Krippe mit ihren vielen beweglichen Figuren zeigt das Stadtmuseum Bad Ischl Krippen aus der oberösterreichischen Landeskrippenbauschule.
Die Geschichte der Ischler Heimatkrippe
Den Grundstock zur Ischler Heimatkrippe legte um 1838 der Ischler Salinenbeamte Franz Oberleitner, der den Bau einer großen Weihnachtskrippe gelobte, wenn seiner bis dahin kinderlosen Ehe Kindersegen beschert würde.
Nach der glücklichen Geburt eines Sohns im Jahr 1838 begann er unverzüglich mit dem Bau seiner Votivkrippe. Stall, Heilige Familie und Hirten bezog er aus Ebensee, und allmählich erweiterte er seine Krippe, bis sie in ihrem Endzustand rund 300 Figuren umfasste.
Bis zum Jahr 1888 – Oberleitner war nun 84 Jahre alt geworden – stellte er die Riesenkrippe alljährlich zur Weihnachtszeit auf und zeigte sie den vielen Besuchern. 1898 verkaufte Oberleitner die Krippe an den Kaufmann Johann Kalß in Reiterndorf bei Ischl, der sie schon lange erwerben wollte. Die Kalß-Krippe, wie sie nun genannt wurde, war bald die große Sehenswürdigkeit von Ischl.
1914 starb der Kaufmann Kalß. Sein Sohn, der Bäckermeister Johann Kalß, der sich in Frankenburg niedergelassen hatte, erhielt die Krippe als Erbgut. Er stellte sie nun ebenfalls alljährlich zur Weihnachtszeit zur Freude vieler Besucher in seinem Frankenburger Geschäftshaus auf. Als Johann Kalß 1950 starb, übernahm seine Tochter Elise, verwitwete Ritter, das große Erbe, ohne allerdings in der Lage zu sein, eine der größten und schönsten Krippen Österreichs jemals aufzustellen. Dem Wunsch ihres verstorbenen Vaters folgend, verkaufte sie 1952 die Krippe an den Ischler Heimatverein. Die Ischler Krippe war wieder heimgekehrt.
Die Übersiedlung der Krippe ins Museum der Stadt Bad Ischl erfolgte im Jahr 1985 unter Mithilfe des Heimatvereins Bad Ischl. 1993 wurde die Krippe mit Licht und Ton ausgestattet. Der Sprecher erzählt ihre Geschichte. Dazwischen hören Sie alte überlieferte Hirten- und Weihnachtslieder, die ganz typisch für das Salzkammergut sind und noch heute in jedem Haus zur Weihnachtszeit gesungen werden.
25. November 2011 bis 2. Februar 2012
Die Krippenbauschule von Oberösterreich
Im Februar 2005 wurde im idyllischen Geboltskirchen die oberösterreichische Landeskrippenbauschule eröffnet. Neben einer mit 24 Arbeitsplätzen aufs Modernste eingerichteten Krippenwerkstatt mit Maschinenraum wurden auch ein Aufenthaltsraum und ein Raum für eine ganzjährige Ausstellung geschaffen.
Hier wird dem interessierten Krippenbauer eine hervorragende Ausbildung angeboten. Es ist möglich, im Rahmen des ersten, zweiten und dritten Kursteils sowie der Meisterprüfung an einer schrittweisen, gediegenen und internationalen Ausbildung teilzunehmen und die bekanntesten Krippenbautechniken zu erlernen. Außerdem werden Hintergrundmal-, Schnitz- und diverse Fortbildungskurse angeboten.
Informationen
Museum der Stadt Bad Ischl
Esplanade 10, A-4820 Bad Ischl
Tel. +43 (0) 61 32/25 4 76
Mi 14–19 Uhr, Fr–So 10–17 Uhr
19. Dezember 2011 bis 8. Januar 2012
täglich 10–17 Uhr
ab 9. Januar 2012: Fr–So 10–17 Uhr
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