Napoleon Bonaparte hat in seiner knapp 16-jährigen Regierungszeit die Grundlagen der europäischen Geschichte wie keine andere historische Persönlichkeit geprägt. Anhand hochrangiger Leihgaben aus ganz Europa zeigt die Ausstellung nun ein umfassendes Bild von Napoleon und seiner Zeit: Die Besucher erwartet ein differenziertes Panorama der napoleonischen Ära zwischen Krieg, Politik, Propaganda, Kunstraub und Kulturblüte.
Napoleon galt schon unter Zeitgenossen als paradox: Sein Kaiserreich war in Europa unbedingtes Vorbild eines modernen, effizienten Staats. Doch während er sich in Glanz und Gloria der Kunst inszenieren ließ, lieferte er den Franzosen und ihren Nachbarn in Europa durch das Trauma unablässiger Kriege in persona das abschreckende Beispiel einer menschenverachtenden Militärmaschinerie.
Erstmals werden im Rahmen der Ausstellung in Bonn die positiven wie negativen Auswirkungen der napoleonischen Machtpolitik beleuchtet. Der napoleonischen Kulturpolitik, die Kunst in bisher nicht gekannter Weise als Propagandainstrument nutzte, kommt hiebei eine Schlüsselrolle zu.
Von der Gründung des Louvre als ersten „modernen“ Kunstmuseums bis hin zum staatlich angeordneten Kunstraub in den besetzten Gebieten Europas beeinflusst sie bis heute entscheidend das Verständnis von Napoleons Wirken in Europa. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf dem in Ausstellungen bisher nicht behandelten Thema der Verwundung der Soldaten liegen, die auch noch Jahrzehnte nach Napoleons Herrschaft das europäische Straßenbild prägten.
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und des französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy.
Die Ausstellung wurde von der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, entwickelt und wird von März bis Juni 2012 in Paris bei dem Kooperationspartner der Ausstellung, dem Musée de l’Armée, gezeigt werden.
17. Dezember 2010 bis 25. April 2011 Bundeskunsthalle Bonn
Zeitgleich laufende Ausstellungen in der Bundeskunsthalle:
VIBRACIÓN
Moderne Kunst aus Lateinamerika.
The Ella Fontanals-Cisneros Collection
bis 30. Januar 2011
Klassiker aus Bonn: Arp, Beckmann, Munch, Kirchner, Warhol …
Die unbekannte Sammlung
aus Bielefeld
28. Januar bis 27. März 2011
Max Liebermann
- Wegbereiter der Moderne
Max Liebermann (1847–1935) gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Moderne. Bevor er sich der Freilichtmalerei widmete und seinen bis heute fortwirkenden Ruhm als Impressionist begründete, schuf er naturalistische Bilder mit sozialer Thematik. Sein malerisches Werk dokumentiert wie kaum ein anderes die Veränderungen innerhalb der Kunst und der Gesellschaft in Deutschland des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Die geplante Retrospektive zeigt neben rund 100 Gemälden und Papierarbeiten Max Liebermanns auch Arbeiten jener Künstler, welche Liebermanns Kunstbegriff geprägt haben oder deren Werke in seiner eigenen Kunstsammlung vertreten waren, unter anderen Frans Hals, Rembrandt und Adolph Menzel, Van Gogh, Manet und Pissarro.
Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, in Kooperation mit der Hamburger Kunsthalle.
21. April bis 11. September 2011
Der Liebermann-Garten auf dem Dach der Bundeskunsthalle
Liebermann hielt die Gartenanlage seines Hauses am Berliner Wannsee in über 200 Werken aus immer neuen Blickwinkeln fest. Auf dem Dach der Bundeskunsthalle werden die Hauptelemente des Wannseegartens nachgebaut. Somit wird dieser Künstlergarten einen direkten Vergleich mit Liebermanns Werken ermöglichen.
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Infos:www.bahn.de/kultur
Informationen
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland – Museumsmeile Bonn
Friedrich-Ebert-Allee 4, D-53113 Bonn
Tel (+49-228) 91 71-200, Di und Mi 10–21 Uhr, Do–So 10–19 Uhr, Mo geschlossen
www.bundeskunsthalle.de
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