Die permanente Ausstellung zeigt einen vier Jahrzehnte umfassenden Überblick seines Schaffens. Regelmäßig finden Sonderausstellungen statt, die ausgehend von Tinguelys Ideen ein weites Spektrum von Künstlern und Themen vorstellen. Dabei werden Vorbilder wie Marcel Duchamp und Kurt Schwitters, Zeitgenossen wie Arman, Niki de Saint Phalle, Yves Klein genauso wie aktuelle Tendenzen präsentiert.
Under Destruction
In Zusammenarbeit mit dem Swiss Institute, New York
Under Destruction ist eine Gruppenausstellung, die mit Arbeiten von 20 internationalen Künstlerinnen und Künstlern der Frage nach der Verwendung und der Rolle von Zerstörung in der zeitgenössischen Kunst nachgeht. Mit dem bewussten Timing auf den 50. Jahrestag von Jean Tinguelys historischer Selbstzerstörungsmaschine „Homage to New York“ (1960) zeigt die Ausstellung eine Anzahl von Alternativen zum spektakulären, protestorientierten Einsatz von Zerstörung in den 1950er- und 1960er-Jahren, wie dies in den Arbeiten von Jean Tinguely, Gustav Metzger und anderen zu sehen war. „Wenn nichts geschaffen werden kann, so muss etwas zerstört werden“, fasste Rosalind Krauss „La part maudite“ von Georges Bataille knapp zusammen. Mit dieser Sentenz kann man sich in einem ersten Moment ganz gut dem Ethos von „Under Destruction“ annähern, aber diese Ausstellung will mehr, als die Erwartungen zu bedienen, die normalerweise mit dem Thema assoziiert werden: Sie will erkunden, in welchem Ausmaß und wie mannigfaltig Zerstörung mit dem kreativen Akt verbunden ist und – wichtiger noch – zu welchem Zweck. Getreu dem Geist von Tinguelys „Homage to New York“ gibt sich die Schau vorwiegend kinetisch und präsentiert hauptsächlich Arbeiten, deren Mechanismen sich den Zuschauerinnen und Zuschauern in Echtzeit eröffnen.
Mit Arbeiten von Nina Beier + Marie Lund, Monica Bonvicini, Pavel Büchler, Nina Canell, Jimmie Durham, Alex Hubbard, Alexander Gutke, Martin Kersels, Michael Landy, Liz Larner, Christian Marclay, Kris Martin, Ariel Orozco, Michael Sailstorfer, Arcangelo Sassolino, Jonathan Schipper, Ariel Schlesinger, Roman Signer, Johannes Vogl.
bis 23. Januar 2011
Arman
Die Retrospektive zu Arman (1928–2006), einem der wichtigsten Vertreter der europäischen Nachkriegskunst, bietet mit rund 120 Arbeiten einen einzigartigen Überblick seines gesamten Œuvres. Als Gründungsmitglied der Nouveaux Réalistes, einer Künstlergruppe, die „neue perzeptorische Herangehensweisen an das Reale“ befürwortete, entwickelte Arman ein Werk, das unmittelbar mit seiner Zeit verbunden war, und verwendete dabei industriell gefertigte Produkte der Konsumgesellschaft als künstlerisches Medium.
Die Ausstellung präsentiert die zentralen künstlerischen Verfahrensweisen Armans: die Allures d’objets, Poubelles, Accumulations, Coupes, Colères und Combustions. Anhand einer außergewöhnlich breiten Filmauswahl legt die Retrospektive einen besonderen Fokus auf zwei grundlegende Eigenschaften von Armans Werk: den performativ gestischen Schaffensakt sowie das Objekt als zentrale Antriebskraft und Vektor neuer künstlerischer Formen.
Die Ausstellung wurde vom Centre Pompidou, Paris, in Zusammenarbeit mit dem Museum Tinguely organisiert.
16. Februar bis 15. Mai 2011
Informationen
Museum Tinguely
Paul-Sacher-Anlage 2, CH-4002 Basel
Tel. +41 (0)61 681 93 20
Di–So 11–18 Uhr (Mo geschlossen)
[email protected]
www.tinguely.ch
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