Luftaufnahme von Fresach Foto: KatholnigDie Guides der -Landesausstellung Foto: LehmannEntwurf des neuen -Diözesanmuseums

Kärntner Landesausstellung 2011: Glaubwürdig bleiben. 500 Jahre – ­Protestantisches Abenteuer

In nur wenigen Monaten lädt das Alpendorf Fresach im südlichen Österreich zu einer faszinierenden Zeitreise ein.
, A-9712 Fresach

Mit der Landesausstellung als Auftakt für das neue Diözesanmuseum wird vom 7. Mai bis 31. Oktober 2011 die jahrhundertealte Geschichte der Evangelischen Kärntens im Zentrum stehen. Wertvolle Ausstellungstücke, ein weiträumiger Aktivbereich und Einblicke in das Leben der evangelischen Kirche von heute werden den interessanten Rahmen dafür bilden.

Stätte der Toleranz und des Dialogs für weitere Generationen
Ein buntes Veranstaltungsangebot begleitet die Landesausstellung. Neben Kultur­ereignissen steht das ökumenische und interkulturelle Gespräch im Mittelpunkt. Auch ab 2012 werden im neuen Diözesanmuseum als Ausstellungs- und Begegnungsort die Themen Toleranz und Dialog sowie gelebte Ökumene prägend bleiben.

Einmalig in Österreich – Jugendliche ­führen durch die Landesausstellung
In Fresach erwartet die Besucher während der Landesausstellung eine neue Art der Ausstellungsführung. Rund 100 Jugendliche aus ganz Kärnten werden zu Kulturvermittlern ausgebildet. Zu zweit begleiten sie Besucher im Dialog durch die Ausstellung und lassen dabei die Geschichte der Exponate und ihre Beziehung zur ­Gegenwart lebendig werden. Einer der Guides wird dabei Bauernkleidung aus dem 16. Jahrhundert tragen.

Lebendige Tradition aktiv erleben
Ein Flugblatt drucken wie in der Reformationszeit? Die Druckerpresse steht bereit! Mit dem Gänsekiel eine Bibelhandschrift beginnen oder von Zeitzeugen Interessantes über die jüngere Vergangenheit erfahren? Das einzigartige Bethaus als Begegnungs- und Andachtsraum erleben oder nach der Ausstellung auf dem „Weg des Buchs“ den Spuren der Bibelschmuggler folgen? Es gibt unzählige Möglichkeiten, das protestantische Abenteuer zu erleben.

In vier Ausstellungschwerpunkten werden „500 Jahre – Protestantisches Abenteuer“ lebendig:

Semper Reformanda
„Die Kirche ist immer wieder reformbedürftig – ecclesia semper reformanda.“ Das ist eine Grundüberzeugung der Evangelischen. Die dynamische Verbreitung der Reformation in Kärnten (1517–1600) wird mit ihrer religiösen, politischen, sozialen und kulturellen Bedeutung für Kärnten dargestellt.

Anpassung oder Widerstand
In der Zeit von Gegenreformation und Geheimprotestantismus (1600–1780) mussten Menschen, die sich den reformatorischen Ideen angeschlossen hatten, auf Zurückdrängung, Unterdrückung und Verfolgung reagieren. Rückkehr zum katholischen Bekenntnis, Emigration, Geheimprotestantismus, offener Widerstand – diese Alternativen stellten sich damals.

Toleranz und Dialog
Nach dem Toleranzpatent von 1781 waren die Evangelischen in Österreich geduldet – Gemeinden durften gegründet werden, Schulen und Bethäuser entstanden trotz strenger Auflagen. Das Bethaus und ehemalige Diözesanmuseum in Fresach, eines der ersten und bis heute unverändert erhalten, bildet das Herzstück der Ausstellung.

Mehrheiten und Minderheiten
1861 brachte das Protestantenpatent die Gleichberechtigung. Eine Minderheitskirche begann sich zu entwickeln. Nationalismus und Kriege führten zu Krisen, machten Neuanfänge notwendig. 1961 ermöglichte das Protestantengesetz die „freie Kirche im freien Staat“. Die Sozialeinrichtung Diakonie, kulturelles und politisches Wirken sind Beispiele für die Entwicklung in den letzten 150 Jahren und führen zu Fragen nach dem Miteinander von Mehrheiten und Minderheiten in der Zukunft.

Eine Region lädt ein
Am Projekt Landesausstellung 2011 sind neben Fresach auch die Nachbargemeinden rund um den Mirnock beteiligt. Arriach, Afritz, Feld am See, Radenthein, Ferndorf, Stockenboi, Paternion und Weißenstein laden ein, ein reiches Kultur- und Freizeitprogramm zu genießen.

Informationen & Buchungen
[email protected]
www.landesausstellung011.at

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