Berühmt wurde er durch seine Umkehrung des Bildmotivs, indem er Figur, Porträt oder Stillleben einfach auf den Kopf stellte. Georg Baselitz gehört mittlerweile zu den berühmtesten und gefragtesten Künstlern, seine Werke füllen die wichtigsten Museen der Welt, seinetwegen erhielt die deutsche Malerei einen Stellenwert wie niemals zuvor.
Das Jahresende im Museum Frieder Burda und der benachbarten Staatlichen Kunsthalle steht ganz im Zeichen dieses bedeutenden Malers und Bildhauers.
Die Ausstellung Baselitz. Eine Retrospektive vom 21. November bis 14. März 2010 zeigt im Museum Frieder Burda 50 Jahre Malerei und in der Staatlichen Kunsthalle 30 Jahre Skulptur von Georg Baselitz. Insgesamt umfasst die Ausstellung rund 140 Kunstwerke. Kuratiert wird die Ausstellung von Georg Baselitz selbst sowie von Götz Adriani (Museum Frieder Burda) und Karola Kraus (Staatliche Kunsthalle Baden-Baden).
Mit 50 Jahre Malerei knüpft das Museum Frieder Burda an eine Ausstellungsreihe mit Werken von Sigmar Polke (2007) und Gerhard Richter (2008) an, die jeweils aus renommierten Privatsammlungen zusammengestellt wurden.
Die Werkschau 50 Jahre Malerei präsentiert erneut überwiegend Leihgaben aus bedeutenden Privatsammlungen wie Josef Froehlich, Sylvia und Ulrich Ströher, Friedrich Christian Flick, Uli Knecht oder Frieder Burda. Die Ausstellung zeigt rund 80 Gemälde und 40 Arbeiten auf Papier von Georg Baselitz von den Anfängen bis heute. Sie ermöglicht eine fundierte Einsicht in die Vorgehensweisen des Künstlers.
In 50 Jahren hat Georg Baselitz ein umfangreiches und inhaltlich abwechslungsreiches Werk hervorgebracht, in dem er neue Wege beschreitet und künstlerische Maßstäbe setzt. In seinen Heldenbildern Mitte der 1960er-Jahre illustriert er im Stil der monumentalen Figurenmalerei irritierend wirkende Gestalten, die einen inneren Kampf ausfechten. Neun Beispiele dieser berühmten Reihe werden im Museum Frieder Burda zu sehen sein.
Die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden zeigt mit 30 Jahre Skulptur das bildhauerische Werk des Künstlers von der ersten Arbeit, Modell für eine Skulptur (1979), bis zu der neuesten Skulptur, Folk Ding Zero, die in Baden-Baden erstmals vorgestellt wird. In jedem der neun Oberlichtsäle werden Skulpturen aus neun wichtigen Schaffensphasen von Baselitz gezeigt. Punktuell werden diese zusammen mit Bildern präsentiert, die das gleiche Sujet wie die Skulpturen bearbeiten. Denn in vergleichbarer Weise, wie der Maler Baselitz in seinen Gemälden dem Malakt und damit konsequenterweise den einzelnen Pinselzügen eine größtmögliche Freiheit einräumt, so behandelt der Bildhauer Baselitz das Holz mit Kettensäge, Beil und Stecheisen. Auch in der Skulptur, der sich Baselitz erstmals 1979 widmet, strebt er gegen Harmonie und Symmetrie. Die lebhafte Sprachkraft der bildnerischen Mittel ist, so der Künstler, im Medium Skulptur viel direkter lesbar und weniger verschlüsselt als in der Malerei.
Dabei geht es Baselitz, der sich in seinen frühen Skulpturen zunächst mit dem Sujet der Figur auseinandersetzt, nicht um eine konkrete Person, sondern um das Abbild als Träger seiner künstlerischen Ideen. Mit Aggression bearbeitet Baselitz Ahorn, Lindenholz, Rotbuche oder Zedernholz. Die entgegen aller handwerklich-künstlerischen Eleganz gesägten, geschnitzten und gestochenen Skulpturen wirken oft wie „Figuren voller Wunden“.
Erfolgreich unterstützt wird das Haus seit vielen Jahren von der WWS Strube GmbH, die mit ihrem Fullservice für einen perfekten Ablauf aller Dienstleistungen garantiert.
Informationen
Baselitz. Eine Retrospektive
21. November 2009 bis 14. März 2010
Museum Frieder Burda
Lichtentaler Allee 8b, D-76530 Baden-Baden
Tel. (+49-72 21) 39 8 98-0
Di–So 10–18 Uhr, Mo geschlossen
www.museum-frieder-burda.de
Staatliche Kunsthalle Baden-Baden
Lichtentaler Allee 8a, D-76530 Baden-Baden
Tel. (+49-72 21) 30 0 76-3
Di–So 10–18 Uhr, Mo geschlossen
www.kunsthalle-baden-baden.de
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