Das Deutsche Musikautomaten-Museum (DMM) in Bruchsal wird ein Vierteljahrhundert alt. Aus diesem Anlass zeigt das im Schloss untergebrachte Museum die Sonderausstellung Musik – automatisch schön! und präsentiert 14 der schönsten Stücke aus seiner Sammlung. Dafür wurden – quasi unter den Laborbedingungen einer kleinen Ausstellung mit reduziertem Budget – neue Darbietungsformen ausprobiert, die einer angestrebten Neukonzeption der Dauerausstellungsfläche zugrunde liegen. Die Ausstellung, die bis einschließlich 31. Januar 2010 in Bruchsal zu sehen ist, wird von einer Audio-CD begleitet, auf der Tonbeispiele der ausgestellten Exponate zu hören sind. Außerdem enthält die CD ein Booklet, das – anstelle eines reinen Textkatalogs – alle Ausstellungstexte vereinigt.
Die Geschichte des Deutschen Musikautomaten-Museums beginnt am 30. Mai 1984, jenem Tag, an dem in Anwesenheit von Wissenschaftsminister Helmut Engler im Bruchsaler Schloss das Museum Mechanischer Musikinstrumente eröffnet wurde. Die damalige Dauerausstellung und Sammlung bestand aus den vom Baden-Badener Privatsammler Jan Brauers erworbenen historischen Musikautomaten. Dieser hatte seit 1975 in der Kurstadt an der Oos ein Privatmuseum betrieben, seine Sammlung jedoch wegen Standortunsicherheiten zum Verkauf angeboten. Das Badische Landesmuseum fand sich als Käufer und wurde bei der Übernahme dieser Schätze in großzügiger Weise sowohl von der Landesregierung als auch den am Zentralfonds beteiligten Museen unterstützt.
Zwischen 1982 und 1990 erwarb das Badische Landesmuseum 142 Objekte von Jan Brauers – bisweilen als spektakuläre Einzelankäufe. 1988 etwa kaufte das Museum für damals eine Million Mark in den USA die große Karussellorgel „Selection“ der Waldkircher Firma Bruder ein und brachte sie nach Bruchsal. Rund um die Sammlung von Jan Brauers wurde das Bruchsaler Museum systematisch durch Zukäufe aus Privatbesitz und dem Kunsthandel vergrößert. 1995 etwa konnte die sogenannte „Elefantenuhr“, eine hoch artifizielle Spieluhr, die zum ursprünglichen Inventar des Schlosses Bruchsal gehörte, auf der spektakulären Sotheby’s-Auktion der Sammlung der Markgrafen und Großherzöge von Baden dank der großzügigen Unterstützung der Firma SWE-Eurodrive (Bruchsal) wieder für ihren alten Standort zurückgewonnen werden.
Die meisten Erwerbungen wurden über die Zentralfondsmittel des Landes Baden-Württemberg finanziert. 2003 kam es zu einer neuerlichen spektakulären Erweiterung der Sammlung: Die Kunststiftung der Länder machte den Kauf von 106 Objekten aus der bedeutenden Privatsammlung Jens Carlson in Königslutter für etwa sechs Millionen Mark möglich. Das Gesicht des Museums hatte sich damit verändert – es barg nun eine der größten öffentlichen Sammlungen von Musikautomaten weltweit. Vor diesem Hintergrund wurde die Dauerausstellung des Museums im Jahr 2003 in erweiterten Räumen neu eingerichtet und das Haus am 6. Dezember 2003 in Deutsches Musikautomaten-Museum umbenannt.
Unter der Leitung von Dr. Wolfram Metzger und dank der Mitarbeit eines engagierten Teams von Restauratoren und Aufsehern wuchs das Deutsche Musikautomaten-Museum in den vergangenen 24 Jahren zu einem rund 500 Exponate beherbergenden Fachmuseum mit großer Reputation. Heute besitzt das DMM eine der weltweit größten öffentlichen Sammlungen im Bereich der Musikautomaten. Seit April 2008 wird es von einem neuen Team unter der Leitung von Brigitte Heck, M. A., als Außenstelle des Badischen Landesmuseums Karlsruhe betreut.
Die WWS Strube GmbH sorgt mit seinen kompetenten und motivierten Mitarbeitern für einen reibungslosen Museumsbetrieb auf Schloss Bruchsal.
Informationen
Musik – automatisch schön!
25 Jahre Deutsches Musikautomaten-Museum
bis 31. Januar 2010
Di–So und Fei 10–17 Uhr
Zur Ausstellung erscheint die ausstellungsbegleitende Audio-CD Musik – automatisch schön! Die CD mit Booklet kostet 9,90 Euro und ist sowohl in den Museumsshops der Schlösser Bruchsal und Karlsruhe als auch im virtuellen Museumsshop des Badischen Landesmuseums Karlsruhe erhältlich.
Deutsches Musikautomaten-Museum
Außenstelle des Badischen Landesmuseums
Schloss, D-76646 Bruchsal
Tel. (+49-72 51) 74 26 52
www.landesmuseum.de
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