Ihr Repertoire reicht von Stillleben über Porträts, Landschaften bis zur Aktfotografie. Dabei bildet sie die Objekte nicht nur ab, sondern begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit hinter dem scheinbar Offensichtlichen. Mit unerschöpflichem Formenreichtum gelingt es Karin Székessy, banalen Gegenständen Tiefe, Raum und Wertigkeit zu geben. Kontrastreiche Licht- und Schattenpartien wie auch verzerrte Körperproportionen schaffen neue Eindrücke jenseits der normalen Sehgewohnheiten. Karin Székessy ist eine Meisterin der Inszenierung, die mit ihren komplexen, vielschichtigen Bildern geheimnisvoll-traumhafte Dimensionen aufzeigt.
Ihre Arbeiten sind „literarische“ Bilder voller Feinsinnigkeit. Mit Leichtigkeit, aber auch Präzision erzählt sie von Menschen in ihrer Umgebung, von Pflanzen und Früchten, Schattenspielen, frei stehenden Skulpturen wie auch von weiblicher Erotik. Zusammen mit ihrem Mann, Paul Wunderlich, verbringt sie regelmäßig den Sommer in Südfrankreich, umgeben von einem Rudel der unterschiedlichsten Hunde. Auch sie werden auf vielfältigste Weise zum Thema ihrer Bilder.
Das Künstlerpaar Wunderlich/Székessy konzentriert sich gelegentlich auch auf ein gemeinsames Motiv. Während die Fotografin ihre Bilder meist freier gestaltet, orientiert sich der Maler oft an kunsthistorischen Vorbildern und erarbeitet sich diese unter künstlerisch-malerischen Aspekten. Der Surrealismus Paul Wunderlichs, der dem Alltag die verloren gegangene Magie zurückgibt, ist auch bei Karin Székessy deutlich erkennbar. Mit der Kunst der symbolischen Verschlüsselung schafft sie andere Wirklichkeiten hinter der sichtbaren, realen Welt. Das Weibliche ist dabei ein zentrales Element. Karin Székessy betont in ihren Bildern die weibliche Erotik und zeigt den Frauenkörper in spielerischem, lustvollem Umgang. Stets ist ihre Aktfotografie von Ästhetik geprägt. Die unwirkliche Blässe der Körper dient als Mittel der Abstraktion und verleiht den Figuren sowohl eine Schwerelosigkeit wie auch eine Zeitlosigkeit.
Die historische Kulisse des Schlosses Cappenberg mit ihrem von Geschichte und Gegenwart geprägten Ambiente bildet einen hervorragenden Rahmen für diese zeitlose Kunst Karin Székessys.
22. November 2009 bis 14. März 2010
Informationen
Schloss Cappenberg (Kreis Unna)
Schlossberg, D-59379 Selm-Cappenberg
Di–So 10–17 Uhr, Eintritt frei
öffentliche Führung: So 14.30 Uhr
www.kulturkreis-unna.de
Leserkommentare
Zum Kommentieren kostenfrei registrieren oder anmelden.