Grund genug für das Zeppelin Museum Friedrichshafen, den Künstler erstmals nach der Präsentation 1967 in Ulm in einer Ausstellung zu ehren. Präsentiert wird das umfangreiche und in namhaften europäischen Museen vertretene Werk Schönfelds in einer großen monografischen Ausstellung nach den Themenfeldern Kunstreflexion, Antike, Allegorie, Mythologie und Religion.
Am 23. März 1609 in Biberach geboren, ging Johann Heinrich Schönfeld bei Johann Sichelbein in Memmingen in die Lehre. Nach seiner Gesellenzeit in Stuttgart und Basel verließ er 1633 Deutschland in Richtung Italien. 18 Jahre arbeitete er in Rom und Neapel, bevor er nach Deutschland zurückkehrte und sich 1651 in Augsburg niederließ. Er lieferte seine Werke nach ganz Europa. Wie kein anderer seiner deutschen Zeitgenossen war Schönfeld fähig, rein aus der Farbe heraus zu arbeiten und dabei nord- und südalpine Einflüsse zu einem in der deutschen Kunstgeschichte des 17. Jahrhunderts einzigartigen Œuvre zu vereinen.
Trotz der breiten Wertschätzung, die seine Gemälde schon zu Lebzeiten erfuhren, ließ die kunsthistorische Aufarbeitung des Schaffens von Johann Heinrich Schönfeld lange auf sich warten. Im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen, die spätestens zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit ersten Ausstellungen und teilweise umfassenden Monografien geehrt wurden, erreichte Schönfeld diesen Status erst mit der Ulmer Ausstellung und dem kurz darauf erschienenen Werkverzeichnis.
Die 2009 im Zeppelin Museum stattfindende Ausstellung wird vor dem Hintergrund der immer noch lückenhaften Forschung zu Schönfeld erstmals wieder die Gelegenheit bieten, das Werk dieses Künstlers kennenzulernen und neu zu entdecken.
Informationen
bis 7. Februar 2010
Zeppelin Museum Friedrichshafen
Seestraße 22, D-88045 Friedrichshafen
Tel. (49-75 41) 38 01-0
[email protected]
www.zeppelin-museum.de
Leserkommentare
Zum Kommentieren kostenfrei registrieren oder anmelden.