Ohne TitelWell... I can Dream, Can't I?

David Lynch – Dark Splendor

Das Max Ernst Museum Brühl des LVR zeigt eine Ausstellung mit Kunstwerken des amerikanischen Regisseurs David Lynch, die in ­Zusammenarbeit mit ihm und der Fondation Cartier pour l’art contemporain in Paris entstand.

Filmfreaks, aufgepasst! Bildmächtige Spielfilme wie Der Elefantenmensch, Blue Velvet, Wild at Heart, Lost Highway oder Mulholland Drive machten David Lynch weltberühmt. Nur wenige jedoch wissen, dass der Kultregisseur aus Hollywood seine Karriere mit der bildenden Kunst begann und ihr bis heute treu geblieben ist. „Die Malerei kann wahre Aussagen über alle Aspekte des Lebens machen“, so Lynch in einem Interview. Sie ist elementarer Bestandteil seines kreativen Schaffens. Themen, Motive und Formenrepertoire seiner bildkünstlerischen Arbeiten und seiner Filme durchdringen einander wechselseitig. In der umfangreichen Ausstellung werden Gemälde, Aquarelle, Lithografien, Zeichnungen und Fotografien zu sehen sein. Zum ersten Mal werden Kunstwerke von David Lynch in einem deutschen Museum ausgestellt.

Gleich zu Beginn erwartet die Besucher eine begehbare Rauminstallation, die sie unvermittelt in die düstere Traumwelt David Lynchs eintauchen lässt. Klangstationen sorgen für eine akustische Untermalung der Ausstellung und erzeugen eine einzigartige Atmosphäre.

In den folgenden, verstörenden Bildern führt Lynch den Betrachter in eine Welt, in der das Abgründige und das Unerklärliche regieren. Dunkle, gedeckte Farben, Perspektiv- und Proportionsverschiebungen und die Kombination von Gegenständen, die scheinbar nichts mit­einander zu tun haben, zusammen im Bild jedoch eine neue Aussage ergeben, sind charakteristisch für sein bildkünstlerisches Werk. Ständig wird die Seherwartung des Betrachters unterlaufen.

In seinen fotografischen Arbeiten widmet sich Lynch den Themen Zeit und Vergänglichkeit. Eine umfangreiche Serie, für die er unter anderem nach Polen und Ostdeutschland reiste, zeigt stillgelegte, von Rost zerfressene Industrieanlagen. Eine weitere Serie zeigt Darstellungen abschmelzender Schneemänner. Aktfotografien und irritierende Fotomontagen von dunkler, befremdender Erotik bereichern zusätzlich die Fülle seiner künstlerischen Visionen.

Begleitend zur Ausstellung präsentiert das Max Ernst Museum Brühl des LVR weniger bekannte Kurzfilme aus der Akademiezeit des Regisseurs, in denen sich die spätere filmische und künstlerische Entwicklung bereits erahnen lässt. Auch sein Spielfilmdebüt Eraserhead aus dem Jahr 1977 wird zu sehen sein.

Ein Katalog zur Ausstellung ist im Museumsshop erhältlich.

Die Ausstellung ist für Besucher unter 18 Jahren nicht geeignet.

Informationen
22. November 2009 bis 21. März 2010
Max Ernst Museum Brühl des LVR
Comesstraße 42/Max-Ernst-Allee 1,
D-50321 Brühl (Rheinland)
Tel. (+49-22 34) 99 21-555
Di–So 11–18 Uhr, 1. Do im Monat 11–21 Uhr
[email protected]
www.maxernstmuseum.lvr.de

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