Der am 17. Januar 1934 in Neuhäuser/ Nové Chalupy im Böhmerwald geborene und in Jockgrim in der Pfalz lebende Bildhauer und Pfalzpreisträger für Plastik Franz Bernhard entwickelte im Lauf der Jahre eine Formensprache, der im Bereich der anthropomorphen Gestaltfindung eine wegweisende Rolle von internationaler Bedeutung zukommt. Bereits in seinem Frühwerk zeigen sich wesentliche Form-, Kompositions-, Material- und Inhaltsaspekte, die sich in einem Prozess kontinuierlicher stringenter Fortführung zu einer schlüssigen Gesamtaussage steigern und verdichten. Hauptthema des Künstlers ist der Mensch in verschiedenen Facetten seiner existenziellen Befindlichkeit. Die körperliche Präsenz und geistig-emotionale Ausstrahlungskraft der plastischen und grafischen Arbeiten, die sich zwischen Figuration und Abstraktion bewegen, bestimmen die künstlerische Aussage gleichermaßen und führen auf eindrucksvolle Art und Weise die Auseinandersetzung mit Schwere und Leichtigkeit, Lasten und Schweben, Stabilität und Instabilität vor Augen.
Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt aus dem umfangreichen Œuvre Franz Bernhards. Dabei konzentriert sie sich auf die Werkgruppe der 1977 bis 2005 geschaffenen Reliefcollagen aus diversen Materialien, wie zum Beispiel Papier, Karton, Holz, Leim, Sägespäne, Schnur und Nägel, sowie eine Auswahl an zum Teil großformatigen, meist aus Holz und Eisen gefertigten Plastiken, die über einen Zeitraum von nahezu 40 Jahren von 1969 bis heute entstanden sind. Darunter befinden sich zwei „Köpfe“ aus Cortenstahl im Außenbereich des Museums, die, 2007 und 2008 datiert, der jüngsten Schaffensphase Bernhards angehören. Zahlreiche Arbeiten sind erstmals in einem musealen Kontext zu sehen.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Britta E. Buhlmann, Helga Gutbrod, Annette Reich und Peter Anselm Riedl.
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