In der Domgasse 5 befindet sich die einzige Wiener Wohnung Mozarts, die bis heute erhalten ist. Im Mozarthaus Vienna bewohnte der Komponist von 1784 bis 1787 die Beletage und komponierte unter anderem eine seiner berühmtesten Opern: Le nozze di Figaro. Deshalb hieß das Haus bis zu seiner kompletten Renovierung und Neugestaltung „Figarohaus“. Seit Anfang 2006 präsentiert das neue Mozart-Zentrum unter dem neuen Namen Mozarthaus Vienna auf vier Ausstellungsebenen Leben und Werk des Musikgenies. Zusätzlich zu der vom Wien Museum adaptierten Mozart-Wohnung erwartet die Besucherinnen und Besucher nunmehr eine umfassende Präsentation der Zeit, in der Mozart lebte, und der wichtigsten seiner Werke. Im Mittelpunkt stehen Mozarts Wiener Jahre, die den Höhepunkt seines Schaffens darstellen.
Der Rundgang durch das Mozarthaus beginnt im dritten Stock und endet in der historischen Mozart-Wohnung im ersten Stock, der einstigen Beletage. Im Mittelpunkt der gesamten Präsentation stehen die etwas mehr als zehn Jahre, die Mozart in Wien bis zu seinem Tod verbrachte, die Zeit, in der er viele der Werke schuf, die ihm seinen einmaligen Platz in der Musikwelt sicherten. Als Motto ist der Dokumentation das berühmte Zitat aus einem Brief Mozarts an seinen Vater Leopold vorangestellt: „… ich versichere sie, daß hier ein Herrlicher ort ist – und für mein Metier der beste ort von der Welt.“ Die Präsentation jedes Stockwerks fokussiert auf einen Themenschwerpunkt: Nach „Mozart und seine Zeit“ am Beginn im dritten Stock stehen im zweiten Stock die berühmtesten Opern und das Requiem im Mittelpunkt, ehe der Rundgang in der historischen Wohnung endet. In den beiden oberen Etagen werden zusätzlich zur ständigen Ausstellung in drei Bereichen immer wieder ausgewählte Originalobjekte und Autografe ausgestellt, die einen engen Bezug zu Mozarts Leben und Werk haben.
Schwerpunkt der Ausstellung im dritten Stock ist die Präsentation der Lebensumstände zur Zeit von Mozarts Wiener Jahren: Der Besucher erfährt Details zu den verschiedenen Wohnorten Mozarts. Eine audiovisuelle Installation konfrontiert das Publikum mit der persönlichen und gesellschaftlichen Situation Mozarts im Wien des 18. Jahrhunderts. Ein anderer Bereich zeigt die wichtigsten Wiener Bezugspersonen des Genies: Kaiser, Auftraggeber, Gönner, Mitarbeiter, Freunde, Theaterfunktionäre und andere seiner Zeitgenossen. Mozarts Beziehung zu den Freimaurern, sein sehr freizügiger Umgang mit der Erotik und seine nicht immer gesellschaftskonformen Verhaltensweisen werden ebenfalls thematisiert.
Die Präsentation im zweiten Stock beschäftigt sich vor allem mit dem Opernkomponisten Mozart, wobei die drei großen Da-Ponte-Opern Le nozze di Figaro, Così fan tutte und Don Giovanni im Vordergrund stehen. Die Auseinandersetzung mit dem musikalischen Umfeld, seinen Komponistenfreunden und -rivalen darf ebenso wenig fehlen wie die Präsentation seines letzten großen Werks, des Requiems. Der „Zauberflöten-Bereich“ wird von einer Multimediainstallation dominiert und demonstriert, dass Mozart keinem Land und keiner Stadt gehört, sondern der ganzen Welt.
Mit diesem Vorwissen betritt der Besucher die Mozart-Wohnung. Die Mozart-Wohnung war die größte und teuerste Wohnung, die Mozart jemals hatte. Hier verbrachte er von 1784 bis 1787 äußerst produktive zweieinhalb Jahre. Originalmöbel aus Mozarts Besitz sind nicht erhalten geblieben. Also werden die Besucher eingeladen, ihrer Fantasie freien Raum zu lassen: Wie lebte und arbeitete Mozart in diesen Räumen? Wie ging es hier zu?
Das Café im Erdgeschoss, der Museumsshop und ein Veranstaltungsbereich im Kellergeschoss des Hauses Domgasse 5 vervollständigen das Angebot des Mozarthauses Vienna. Ein Audioguide – wahlweise in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Japanisch, Tschechisch, Polnisch, Slowakisch, Ungarisch und Russisch – ist im Preis inkludiert. Mit einem eigenen Audioguide für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren bietet das Mozarthaus Vienna außerdem ein neues Service speziell für Familien und Schulen. Dieser ist in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Tschechisch, Ungarisch, Polnisch und Russisch erhältlich und ermöglicht es Familien, gemeinsam Leben und Werk Mozarts zu erkunden. Außerdem gibt es ein auf alle Altersstufen abgestimmtes Programm für Jugendliche, Familien und Schulen, das seit Anfang 2008 angeboten wird.
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