Renommierte Künstler haben anlässlich der aktuellen Sonderausstellung Berlin im Licht strahlende Raum- und Kunsterlebnisse geschaffen. Magische Licht-Klang-Kompositionen, begehbare Lichtmalereien, schwebende Leuchtobjekte und spukhafte Bildsequenzen kickender Terrakottafiguren können vom Besucher des Märkischen Museums entdeckt werden. Dazu funkeln bis 31. Januar 2009 täglich mit Einbruch der Dunkelheit am Märkischen Museum „Sonne, Mond und Sterne“. Durch ein märchenhaftes Spektakel des für seine Anstrahlung des Eiffelturms bekannten Lichtkünstlers Philippe Lecoustumer wird dem Märkischen Museum ein zauberhaftes Gesicht verliehen. Das Gebäude zieren stimmungsvolle Sternenmotive und -bilder in allen Farben, eine „Hommage des künstlichen Lichts an das Licht des Himmels“. Möglich gemacht wird dies vom französischen Stadtbeleuchtungsunternehmen Citelum.
1980 begann die Komponistin Christina Kubisch, Klanginstallationen und Klangskulpturen zu schaffen. Für die Halle des Märkischen Museums konzipierte sie eine besondere Licht-Klang-Inszenierung. Durch UV-Lampen werden fluoreszierende Pigmente aktiviert, die weiß zu leuchten beginnen. Auf diese Weise verwandelt die Künstlerin die Halle in einen Ort der Dämmerung und verleiht ihm ganz neue architektonische Zusammenhänge. Schallquellen verstärken die Neuentdeckung des Raums. Der Künstler Günter Ries komponiert wahre Lichtgemälde. Den Waffensaal, den Kapellengang und einen weiteren historischen Raum des Märkischen Museums verbindet er durch eine blaue Lichtintervention auf sehr spektakuläre Weise miteinander. Videokünstlerin Ulrike Helms hat sich für den Museumsraum mit den gotischen Skulpturen etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Mittelalterliche Terrakottaköpfe bärtiger Männer, die sonst als Balkenlager dienen, werden durch eine filmische Projektion mit Körpern von „Kickerfiguren“ versehen. Sekundenlang scheint es dem Betrachter, als würden sie sich in einem Fußballspiel bewegen.
Zwei meterhohe, von innen leuchtende Objekte lässt Jan Köchermann in unterschiedlicher Höhe im Raum schweben. Der Raum, durch den sich die Betrachter über eine Brücke bewegen, ist mit schwarz gefärbtem Wasser geflutet, in dem sich die Lichtobjekte spiegeln. Die Berliner Lichtkünstlerin Susanne Rottenbacher stellt dem Märkischen Museum ihre Arbeit Color Screens zur Verfügung: zwei fast drei Meter hohe Scheiben aus Plexiglas, die mit Farbstreifen und LEDs versehen sind. Bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen verändert sich die Installation auf fast magische Weise.
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