Max Pechstein, Blumenstillleben mit Calla und Pfeifenkopf, 1917 © KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU, Max-Pechstein-MuseumMax Pechstein, Ruhende an der See, 1950 © KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU, Max-Pechstein-MuseumMax Pechstein, Selbstbildnis mit Pfeife, 1946–1948, ­Privatbesitz © 2014 Pechstein – Hamburg/Tökendorf 

„Wände her für Max Pechstein!“ Max Raphael, 1913

Lange war es nur ein Traum: ein eigenes Museum für Max Pechstein (1881 bis 1955)! In den Kunstsammlungen Zwickau findet sein Lebenswerk jetzt einen attraktiven Ausstellungsort. In vier Räumen werden etwa 40 Gemälde, Skulpturen und kunstgewerbliche Arbeiten aus Pechsteins gesamter Schaffenszeit gezeigt.

Bekannt wurde Pechstein als Mitglied der 1905 in Dresden gegründeten Künstlergruppe „Brücke“ durch seine farbintensiven Gemälde mit Darstellungen von Mensch und Natur. Die Spannbreite seines künstle­rischen Schaffens reicht jedoch weit über die bedeutenden Werke aus der „Brücke“-Zeit hinaus. So werden in den Kunstsammlungen Zwickau Max-Pechstein-Museum Arbeiten aus sechs Jahrzehnten zu sehen sein. Die Auswahl spannt den Bogen von der frühen, 1896 entstandenen Studie des jugendlichen Pechstein bis zum letzten Gemälde aus dem Jahr 1953.
Damit stellt erstmals in diesem Umfang eine museale Dauerausstellung das Werk des herausragenden deutschen Expressionisten vor. Neben den Landschaften und Stillleben werden dekorative Werke wie Glasbilder und Skulpturen, aber auch die weniger bekannten Mosaike gezeigt.  Ebenso gehören bisher kaum öffentlich gezeigte Porträts von Familienangehörigen oder das farbenfrohe Spätwerk des Künstlers zu den Besonderheiten dieser Präsentation.
Ein Rundgang durch das Max-Pechstein-Museum ist eine Reise durch die Schaffensphasen des Expressionisten.
 
Dekorationsmaler und freier Künstler
Für Pechstein stand früh fest, dass er Maler werden wollte. Als Student an der Kunstgewerbeschule in Dresden entwickelte er sein Gespür für das Dekorative. Das lässt sich im Mosaikentwurf Anbetung der Heiligen Drei Könige (1917) erkennen. 
Pechsteins Orte der Inspiration: Nidden, Palau, Leba, Rowe
Häufig reist der Künstler an Orte, die er als Gegenentwurf zum hektischen städtischen Treiben wahrnimmt. Pechstein sehnt sich nach einem ursprünglichen, einfachen Leben mit und in der Natur. Seine ausdrucksstarken Bildwelten mit Landschaften am Meer und Menschen bei der Arbeit sind gemalte Visionen der beglückenden Einheit von Kunst und Leben.

Experimentierfeld: Stillleben
Nach der Südseereise und der kriegsbedingten Schaffenspause entstehen zwischen 1917 und 1918 viele Still­leben. Diese bedeuten ihm eine kreative Zuflucht: Max Pechstein malt heimische und exotische farbenprächtige Blumen und kombiniert sie in schlichten Vasen mit kultischen Masken und Figuren.

Max Pechstein als Porträtmaler
Neben Landschaften und Menschen bei der Arbeit malte Pechstein auch Porträts. Mit kräftigen Farben und kantigen Formen setzt er die Modelle formatfüllend ins Bild. Pechsteins Selbstbildnisse fallen stilistisch recht unterschiedlich aus und veranschaulichen die große Bandbreite des Künstlers.

Das Spätwerk und Max Pechsteins ­Erinnerungen an die Südsee
Szenen mit Booten, Badende am Meer, exotische Lebensfreude: Am Ende seines Lebens malt Max Pechstein farbenfrohe und lichtdurchflutete Bilder. Die Erinnerungen an die Südsee verklären sich zu einer heilen Welt, die er mit seiner Kunst bewahren möchte. Es bewegt ihn der Gedanke, „… nachzuschaffen, was verloren gegangen ist“.

Informationen

KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU ­Max-Pechstein-Museum

Lessingstraße 1, D-08058 Zwickau

Tel. +49 (0) 375/83 45 10

[email protected]

http://www.kunstsammlungen-zwickau.de


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