Rund 50 hochkarätige Skulpturen und Gemälde der Sammlung Rau für UNICEF, ergänzt durch Leihgaben internationaler Sammlungen und ausgewählte zeitgenössische Positionen, vergegenwärtigen Täter und Opfer, Lust und Qual im Kreislauf der Gewalt der letzten 500 Jahre.
Ausgehend von David und Judith als verführerischer Verkörperung des gerechten Kriegs, führt die Ausstellung zu dem schmerzvollen, von inneren und äußeren Verletzungen gezeichneten Körper des leidenden Christus als zentralem Motiv im Spätmittelalter. Die Bilder sprechen eine sehr direkte, eine emotionale Sprache, die im Verlauf des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts immer körperlichere, greifbarere Dimensionen in der Skulptur gewinnt. Sie enthalten das Versprechen auf Heilung durch das „Mitleiden“ in christlicher Tradition.
Der Richtungswechsel im 18. Jahrhundert und zur Zeit der Aufklärung führt zu einer weniger religiös aufgeladenen Betrachtung des Körpers. Die Kunst des späten 18. und 19. Jahrhunderts feiert die Lust am Körper, das Fleisch und das Fleischliche – fern von Leid und Qual in irdischen Paradiesen. Und wann ist der Körper gegenwärtiger, wenn nicht in der kunstvollen Anordnung der Knochen vieler Reliquienaltäre? In deren Angesicht wird der Betrachter sich seiner eigenen Leibhaftigkeit – und damit auch seiner Vergänglichkeit – bewusst.
25. Mai 2014 bis 25. Januar 2015
Informationen
Arp Museum Bahnhof Rolandseck
Hans-Arp-Allee 1, D-53424 Remagen
Tel. +49 (0) 22 28/94 2 50-16
http://www.arpmuseum.org
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