BachPlus – David Geringas und Emi HariyamaGeorgette DeeMartin LubenovMidori © Timothy Greenfield-Sanders Vesselina Kasarova © Suzanne Schwiertz             Klaus Maria Brandauer© Geisler

Zwischen den Horizonten

Da kommt es zu spannenden Begegnungen, da kracht und donnert es, da gibt es Faszinierendes zu entdecken: Weltstars und spannende Newcomer.
Dr.-Hans-Kapfinger-Straße 30, D-94032 Passau

Diese Festspiele sind etwas Besonderes. ­Besonders deshalb, weil die Europäischen Wochen Passau im bereits 61. Jahr ihres Bestehens längst zu einer kulturellen Institu­tion mit überregionaler Bedeutung geworden sind. Besonders auch, weil die EW die Idee einer Festspielregion mit rund 20 Veranstaltungsorten so früh wie niemand sonst in Deutschland realisiert hat. Weil sie darüber hinaus als Dreiländerfestival zwischen Ostbayern, Oberösterreich und Böhmen den kulturellen Austausch zwischen West und Ost immer forciert und daraus künstlerische Spannung gewonnen haben. Und besonders, weil die EW auf­regende Newcomer ebenso wie renommierte Weltstars an besonderen, manchmal auch unerwarteten Orten präsentieren.
„Zwischen den Horizonten“, so lautet das Motto der 61. Europäischen Wochen vom 28. Juni bis 28. Juli 2013. Intendant Peter Baumgardt widmet sich in seinem zweiten Jahr in Passau den Kulturräumen entlang der Donau. Die Fülle der musikalischen Strömungen, die im Donauraum aufeinan­dertreffen, birgt einen wahren Schatz an Klassik, Folklore, Klezmer, Zigeunerjazz, Balkan-Brass und Ethnopop – Experimentierfreude in U- und E-Musik.
Die Europäischen Wochen erstrahlen dabei 2013 im Glanz der großen Namen wie selten zuvor: So gestaltet Weltstar Vesselina Kasarova für die EW einen exklusiven Liederabend. Die bulgarische Mezzosopranistin, als eine der außergewöhnlichsten Stimmen unserer Zeit von der Kritik ge­feiert, wird unter anderem Wagners Wesendonck-Lieder interpretieren – zusammen mit dem gerade für den Grammy nominierten Hansjörg Albrecht am Pianoforte. Cellolegende und Ausdruckszauberer Mischa Maisky soll zusammen mit der Wiener Akademie für romantische Glanzlichter sorgen. Und Sabine Meyer, die Großmeisterin der Klarinette, wird mit etwas Glück ein Publikum in die laue Sommernacht entlassen, das, wie Kritikerinstitution Joachim Kaiser erst kürzlich nach einem ihrer Konzerte schrieb, „ergriffen ist bis zur Sprachlosigkeit von dieser fast unverzeihlich schönen Musik“.
Außerdem werden bei den 61. Europäischen Wochen dabei sein: Klaus Maria Brandauer, der Meister des gesprochenen Worts, mit seiner Version von Ibsens Peer Gynt, die Münchner Philharmoniker, die Weltklassegeigerin Midori, die Regensburger Domspatzen, Tatort-Star Miro Nemec in ungewohnter Rolle als Sänger seiner Rockband und Georgette Dee, „Deutschlands größte lebende Diseuse“ (Die Zeit). Als Artists-in-Residence werden in diesem Jahr der Cellist David Geringas und die Brünner Philharmoniker dem Festivalpublikum über einen längeren Zeitraum und in mehreren Konzerten ihr Können in den unterschiedlichsten Facetten zeigen.
Neben den großen Namen werden bei den Europäischen Wochen aber auch Künstler zu erleben sein, die der Westen Europas erst noch für sich entdecken muss, ja darf: etwa Martin Lubenov, der brillante bulgarische Grenzgänger am Akkordeon, der wie kaum ein anderer die brodelnde Lebensfreude der Romamusik und die Komplexität des Jazz zu verbinden weiß. Oder die Pianistin Galina Vracheva, eine Meisterin der Improvisation, die auf Zuruf über jedes beliebige Thema paraphrasiert. Einfach so, einfach besonders. Wie die gesamten Festspiele.
28. Juni bis 28. Juli 2013
www.ew-passau.de

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