Bella FiguraAriadne auf NaxosSchwandaTannhäuserAlcina

Von Wagner zu Strauss

Die Spielzeit 2013/14 an der Semperoper Dresden.

Jubiläen sind für die Semperoper Dresden nicht nur kalendarische Verpflichtung, bestimmte Künstler und Komponisten zu ­feiern. Sie sind vor allem eine schöne Ge­legenheit, mit dem Publikum aus neuen Blickwinkeln heraus das Werk dieser Künstler zu erleben. Auf diese Weise wird 2013 an der Semperoper Richard Wagner gefeiert, dessen Dresdner Jahre im Mittelpunkt der Beschäftigung mit ihm in der Spielzeit 2012/13 standen und mit dessen Tannhäuser und Tristan und Isolde das Wagner-Jahr an der Semperoper ausklingt. Und so wird es auch mit Richard Strauss gehalten – sein Geburtstag jährt sich 2014 zum 150. Mal. Strauss’ Verbindung zu Dresden ist besonders eng: Neun seiner 15 Opern wurden in Dresden uraufgeführt.
Eine neue Inszenierung von Strauss’ „Elektra” im Januar 2014 eröffnet das Festjahr. Zum ersten Mal wird Barbara Frey, die Intendantin des Zürcher Schauspielhauses, an der Semperoper inszenieren und die Konflikte, Zwänge und vermeintlich schicksalhaften Notwendigkeiten im Stamm der Tantaliden freilegen. Christian Thielemann ist der Dirigent, der diese Feinheiten musikalisch herausarbeiten wird – mit der Sächsischen Staatskapelle und den Solisten Evelyn Herlitzius, Waltraud Meier, Anne Schwanewilms und René Pape. Eine Reihe von Wiederaufnahmen, besetzt unter anderem mit Soile Isokoski, Marjorie Owens, Romy Petrick, Barbara Senator, Daniela Sindram, Erika Sunnegårdh, Burkhard Fritz, Jürgen Müller und Peter Rose, ehren Richard Strauss in seinem Jubiläumsjahr. Zwei frühe Werke, sein Guntram in einer konzertanten Aufführung und das Sing­gedicht Feuersnot, sowie eine Ballett­hommage an Richard Strauss, die unter anderem seine Josephslegende zeigt, runden den Schwerpunkt ab.
Immer wieder neu hinzuschauen und hinzuhören ist an einem Opernhaus wie der Semperoper eine der wichtigsten Auf­gaben, um Tradition zu bewahren und Gegenwärtiges und Zukünftiges zu ent­decken. Deshalb wird Axel Köhler, der bereits mit Jaromír Weinbergers „Schwanda, der Dudelsackpfeifer” in Dresden begeistern konnte, sich mit einem Repertoireklassiker auseinandersetzen und Bizets „Carmen” nicht nur tragische Seiten abgewinnen.
In der Reihe der Neubetrachtungen der großen Mozart-Opern steht ein Zyklus mit Werken aus der Feder des Librettisten Lorenzo da Ponte an. Er beginnt mit „Così fan tutte”, und das merkwürdige Verhalten zweier Liebespaare in diesem Stück nimmt der Gefühlsspezialist Andreas Kriegenburg unter die Lupe. Als Dirigent leitet Omer Meir Wellber den spielzeitübergreifenden Da-Ponte-Zyklus.
Jan Philipp Gloger, der sich in Dresden bereits mit Händels „Alcina” vorgestellt hat, nimmt sich in der Spielzeit 2013/14 „Simon Boccanegra” vor. Christian Thielemann dirigiert diese Verdi-Oper, die mit Maria Agresta, Željko Lučić und Kwangchoul Youn besetzt ist.
Noch vor seiner Strauss-Hommage blickt das Semperoper-Ballett von Aaron S. Watkin in einer zweiten Neuproduktion weit in den Norden: Drei spannende Choreografen aus Schweden zeigen ihre Arbeiten in dem Abend „Nordic Lights“: Pontus Lidberg, Johan Inger und Alexander Ekman.
In der Spielzeit 2013/14 laden 11 neue Opernproduktionen in die Semperoper ein, inklusive einer Gala, außerdem 22 Repertoirestücke von 11 Komponisten, 10 verschiedene Ballettproduktionen, da­runter zwei neue Abende und „Choreografen – On the move“ in der beeindruckenden Architektur der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen, und über 50 Konzerte der Sächsischen Staatskapelle.
www.semperoper.de

Leserkommentare

Zum Kommentieren kostenfrei registrieren oder anmelden.