Das neue Festspielhaus Erl © DMAAIntendant Gustav Kuhn © Tom BenzSzenenfoto Nabucco - Copyright: Tom BenzMusicbanda Franui © Lukas BeckPianist Davide Cabassi (1.v.li.) und das Ensemble „Five Lines

Viva Verdi! Beethoven Plus

Auch im 16. Festspielsommer überrascht die künstlerische Leitung mit einem Programm, das man gerade an diesem Ort zu dieser Zeit so nicht erwartet hätte. So heißt es im allerorts bis zum Abwinken zelebrierten Wagner-Jahr bei den Tiroler Festspielen Erl: Viva Verdi! Der wäre 2013 nämlich auch 200 Jahre alt geworden.
Mühlgraben 65, A-6343 Erl

Ein Grund mehr, neben der Wiederaufnahme von „Nabucco” Verdis „trilogia popolare“ mit „Rigoletto”, „Il Trovatore” und „ Traviata” in Neuinszenierungen zu präsentieren, eine Trilogie, die so populär ist, dass bereits jetzt alle Opernvorstellungen ausverkauft sind.
Gut, dass die Tiroler Festspiele wie gewohnt noch zwei weitere Highlights im Programm bereithalten: Mit einem umfassenden Kammermusikprogramm und der Konzertreihe „Beethoven Plus“ schenken Gustav Kuhn sowie Chor und Orchester der Tiroler Festspiele Erl dem Geburtstagskind Giuseppe Verdi ein Paket, vollgepackt mit einem Zyklus aller Beethoven-Symphonien, angereichert mit einem spannenden, die Symphonien verbindenden Zusatzprogramm mit ausgesuchten Kammermusikern. Restkarten für die Konzerte des Beethoven-Zyklus und die Kammermusikabende sind noch zu haben.
Aufgrund der Jubiläumspassionsspiele (400 Jahre) im kommenden Sommer finden die Sommerfestspiele 2013 im neuen Festspielhaus statt. Nach den Winterfestspielen, die am 26. Dezember 2012 eröffnet wurden, sind die Tiroler Festspiele Erl im Sommer 2013 die ersten, die ausschließlich im Festspielhaus stattfinden werden. Später dann sollen beide Häuser im Sommer parallel bespielt werden.
Mit der Erarbeitung und Darbietung der neun Symphonien einer der wohl tragischsten Figuren unter den deutschen Komponisten durchlebt man neben der kompositorischen Entwicklung des Komponisten auch eine ganz eigene, psychologisch vielfältig deutbare Gefühlswelt, die in unterschiedlichsten Aggregatzuständen in Erscheinung tritt, einen fesselt und dann einfach nicht mehr loslässt. Die Spanne der Emotionen reicht von überschwänglicher Freude über erschütternde Trauermärsche und Resignation bis hin zum musikalischen Abbild volkstümlicher Szenen und ländlicher Idylle. Und alles endet in der zunächst von Zerrissenheit gezeichneten, dann in überhöhter Lebensbejahung mündenden Neunten Symphonie.
Kammermusikalisch bleiben die Tiroler Festspiele Erl ganz ihrem bisherigen Erfolgskonzept treu: Montags gibt es außergewöhnliche und neue Kammermusik in ausgefallenen musikalischen Ensemblekombinationen. Der Dienstag ist nach wie vor für Davide Cabassi und seine Freunde reserviert. Am Mittwoch feiern wir den Abschluss der wöchentlichen Kammerkonzertreihe in der Pfarrkirche Erl mit überaus spannungsgeladenen und kontrastreich programmierten Liederabenden, um dann am Donnerstag in den Gasthof Blaue Quelle zu wechseln und dort all das auszuprobieren, was nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Macher der Festspiele erfreut und überrascht – darunter auch eine Fassung von Verdis „Aida” für Bläserquintett, dessen Musiker auch spielerisch und szenisch aktiv werden und das Werk all denjenigen nahebringen, die es nur wenig bis gar nicht kennen oder eben so gut, dass sie sich mit ganz besonderer Neugier dieser außergewöhnlichen An­näherung widmen.
4. bis 28. Juli 2013

Informationen

Tel. +43 (0) 53 73/81 0 00-20

[email protected]

www.tiroler-festspiele.at

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