Damit sind nicht nur zahlreiche internationale Besucher gemeint, sondern auch die Künstler, die während der Festspiele in Halle auftreten. Beispielsweise die Sängerinnen Magdalena Kožená und Christine Schäfer sowie der Countertenor Franco Fagioli, die im Rahmen von Festkonzerten auftreten, verleihen den Händel-Festspielen einen besonderen Glanz. Darüber hinaus gastieren international renommierte Ensembles wie die Accademia Bizantina, Venice Baroque und La Risonanza aus Italien, Il Fondamento aus Belgien, Forma Antiqua aus Spanien, Capriccio stravagante aus Frankreich, Armonio Atenea aus Griechenland, der Salzburger Bachchor aus Österreich, Baroque Brass of London und The King’s Consort aus England.
Mit dem Themenschwerpunkt „Macht und Musik“ soll in besonderem Maß an den 300. Jahrestag des Utrechter Friedens erinnert werden. Händel komponierte im Auftrag des englischen Königshauses zu diesem Zweck ein aufwendiges Tedeum und Jubilate – ein Beleg dafür, wie Händel sich als Komponist auch in den Dienst der politischen Macht stellte. Das Utrechter Te Deum und das Utrechter Jubilate erklingen im Konzert „300 Jahre Frieden von Utrecht“. Auch Judas Maccabaeus ist einem politischen oder staatstragenden Kontext zuzuordnen. Darüber hinaus kommen Kompositionen zur Aufführung, in denen die Macht der Musik selbst thematisiert wird, zum Beispiel im Rahmen des antiken Orpheus-Mythos, Cäcilienode, in den Konzerten „The Power of Music“ und „Lob und Macht der Musik“ sowie in „Alexander’s Feast or the Power of Musick“.
Tickets: Tel. +49 (0) 345/565 27 06
www.haendelhaus.de
Händel als Staatskomponist?
Vor 80 Jahren, am 30. Januar 1933, kam es zur Machtergreifung Hitlers. Und vor 60 Jahren, am 17. Juni 1953, beteiligten sich Hunderttausende Menschen am Volksaufstand in der DDR. Beide Jahrestage markieren wichtige Ereignisse der deutschen Geschichte, die jeweils mit den beiden unterschiedlichen deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts in Zusammenhang stehen. In diesem Kontext kann auch die Jahresausstellung Händel als Staatskomponist? Musik und Politik zu Lebzeiten des Komponisten und in den deutschen Diktaturen der Stiftung Händel-Haus gesehen werden. Die Ausstellung wird bis 26. Januar 2014 in den Sonderausstellungsräumen des Händel-Hauses präsentiert.
Grundlage der Ausstellungspräsentation sind Forschungsergebnisse einer in der Stiftung Händel-Haus tätigen Wissenschaftlergruppe zum Themenbereich „Händelrezeption in den Diktaturen des 20. Jahrhunderts“, die vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert wird. Die Wissenschaftler sind seit 2010 für das Projekt tätig und zeigen in der Jahresausstellung einen Teil ihrer Ergebnisse mittels zahlreicher historischer Schriftzeugnisse, Noten-, Bild-, Film- sowie Musikdokumente. Sie machen deutlich, dass Händels Musik auch schon zu seinen Lebzeiten politische Funktionen erfüllte.
Informationen
Händel-Haus
Große Nikolaistraße 5, D-06108 Halle (Saale)
April bis Oktober: Di–So 10–18 Uhr
November bis März: Di–So 10–17 Uhr
Sonderöffnung während der Händel-Festspiele
6. bis 16. Juni 2013, 10–19 Uhr
www.haendelhaus.de
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