Höhepunkt im diesjährigen Programm der Tiroler Landesmuseen ist eine umfassende Personale zu Lois Weinberger anlässlich seines 65. Geburtstags. Der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Tiroler Künstler arbeitet seit den 1970er-Jahren auf unkonventionelle Weise mit dem Verhältnis zwischen Natur- und Zivilisationsraum. Er lenkt den Blick auf Randzonen und stellt Hierarchien unterschiedlicher Art infrage. Sein bepflanztes Bahngleis oder sein karger Dachgarten auf dem Watari Museum in Tokio sorgten für Furore. Weinberger hat mit seiner Arbeit die Debatte zu „Kunst und Natur“ in den 1990er-Jahren bis heute maßgeblich mitbestimmt. Der Künstler wird den Balkon des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum, das ihm von Mitte Mai bis Ende Oktober eine Sonderausstellung widmet, mit einer neuen Arbeit bespielen. Von 2003 bis 2009 arbeitete Weinberger für Projekte im öffentlichen Raum mit seiner Frau Franziska zusammen. Mit seinen Arbeiten war er bei zahlreichen internationalen Ausstellungen vertreten, wie zum Beispiel 1991 bei der Biennale in São Paolo, 1997 bei der documenta X in Kassel und 2009 als Beitrag Österreichs bei der 53. Biennale di Venezia.
17. Mai bis 27. Oktober 2013
Strukturelle Malerei
Weitere Ausstellungen im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum sind den zeitgenössischen Künstlern Herbert Brandl, Nino Malfatti, Rudi Wach, Josef Schwaiger und Christoph Raitmayr gewidmet. In der österreichischen Gegenwartskunst markiert Josef Schwaiger eine Position, die sich seit den 1980er-Jahren besonders intensiv mit dem Begriff „Malerei“ beschäftigt. Der 1962 in Linz geborene Künstler reflektiert in seiner Arbeit die Systemfaktoren der Malerei, die er strukturell erörtert und auf differenzierte Anwendungsmöglichkeiten überprüft. In seiner Ausstellung gibt Josef Schwaiger ausschnitthaft einen Überblick über sein malerisch-konzeptuelles Werk sowie seine neuen Arbeiten.
21. Juni bis 15. September 2013
Modelle als Erinnerungsräume
Der 1977 in Innsbruck geborene Künstler Christoph Raitmayr gestaltet mithilfe unterschiedlicher Versatzstücke aus Architektur, Design und Kunstgeschichte Erinnerungsräume, die sowohl persönliche als auch kollektive Themen reflektieren. So stehen zum Beispiel das Modell seines Elternhauses aus der Nachkriegszeit oder ein Segelschiffmodell stellvertretend für den Vater, der als Kellner auf einem Frachtschiff tätig war. Als Hauptpreisträger des Kunstpreises der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG 2012 zeigt Raitmayr im Ferdinandeum neue Modelle und Zeichnungen, die sich mit Architektur in Tirol auseinandersetzen.
18. Oktober 2013 bis 5. Januar 2014
Informationen
Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
Museumstraße 15, A-6020 Innsbruck
Di–So 9–17 Uhr
Tel. +43 (0) 512/59 4 89-9
www.tiroler-landesmuseen.at
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