Eine zeitlos brisante Thematik steht im Fokus der K&K Sinfoniekonzerte 2013: Manipulation – die erste Sinfonie des österreichischen Komponisten und Dirigenten Matthias Georg Kendlinger. Das Internationale Lemberger Musikfestival Contrasts bot am 29. September den idealen Rahmen für eine erfolgreiche Uraufführung. Im Frühjahr 2013 wird Kendlingers Opus 4 auch in Berlin, Frankfurt am Main, Düsseldorf und Ebbs in Tirol aufrüttelnde Akzente setzen.
Erstaufführungen in Deutschland und Österreich
Offensichtlich wie vermeintlich unerreichbar scheint die Botschaft: Die Sinfonie mit dem eindringlichen Titel erzählt von medialer Macht – Menschen zu beeinflussen, Geschichte zu lenken und Auseinandersetzungen zu provozieren: „Ängste eignen sich wunderbar, um Menschen wie Marionetten zu steuern. […] Glaubensgemeinschaften, Politik und Medien versuchen uns aus Machtgier zu manipulieren. Fehlt ihnen die echte Liebe zum Mitmenschen und gleichzeitig der Wille mitzuhelfen, das Leben so lebenswert wie möglich zu gestalten?“, fragt sich Kendlinger in seinen Gedanken zur Komposition. Manipulation will wachrütteln und bietet reichlich Stoff für Diskussionen: „Die weltweite mediale Vernetzung“, so Kendlinger, „liefert heute auch mögliches Potenzial, eine Chance, diesem Wahnsinn gemeinschaftlich entgegenzuwirken.“
Dem viersätzigen, teils für Chorgesang und Solist geschriebenen Werk sind zudem die Uraufführung seiner meditativen Dichtung Heilung sowie Schuberts 4. Sinfonie, die Tragische, vorangestellt.
„Heilung“
Die viertelstündige Meditation bietet Raum, sich einmal mehr mit dem eigenen Leben auseinanderzusetzen – oder zumindest einen Anstoß dafür zu finden. Inwieweit können positives Denken, Impulse von Menschen, an die wir glauben, und der eigene Wille unserer Genesung förderlich sein? Inwieweit besitzt Musik die oft beschriebene heilende Wirkung? In all seinen Werken ist der persönliche Bezug Kendlingers zu finden – ein Moment der Selbstreflexion ließ ihn hier seinen eigenen Heilungsprozess thematisieren.
Als Komponist trat der Impresario und Gründer der K&K Philharmoniker Matthias Georg Kendlinger bislang mit der sinfonischen Dichtung „Der verlorene Sohn” (UA April 2006, Gewandhaus Leipzig), dem „Familien-Marsch“ (UA Dezember 2008, Konzerthaus Berlin) sowie dem „Marsch Kaiser, Wilder Kaiser” (UA Mai 2012, Passionsspielhaus Thiersee) in Erscheinung. Gegenwärtig arbeitet der in Schwendt lebende Tiroler am „Freiheits-Marsch”, der sinfonischen Dichtung „Orgie”, dem Klavierkonzert „Larissa“ und seinem ersten Bühnenwerk, „Der Priester“.
Aufführungen
23. Mai 2013, 20 Uhr, Konzerthaus Berlin
24. Mai 2013, 20 Uhr, hr-Sendesaal Frankfurt
26. Mai 2013, 18 Uhr, Tonhalle Düsseldorf
6. Juni 2013, 20 Uhr, Dom zu Ebbs (im Rahmen der Tiroler Beethoven-Tage)
Informationen
www.matthias-georg-kendlinger.at www.dacapo.at www.beethoven-tage.atTicket-Hotlines
Deutschland: Tel. +49 (0) 221/2919 9397
Österreich: Tel. +43 (0) 53 72/62 2 07
Leserkommentare
Zum Kommentieren kostenfrei registrieren oder anmelden.