232 Aufführungen in 45 Tagen an 14 Spielorten in den Sparten Oper, Konzert und Schauspiel werden unter der neuen Intendanz von Alexander Pereira und Schauspielleiter Sven-Eric Bechtolf im Sommer 2012 zu erleben sein. Hier ein Auszug aus dem hervorragenden, vielfältigen und spannenden Programm:
Die Oper
Mozarts wohl bekannteste Oper, Die Zauberflöte, die der Komponist mit seinem kongenialen Partner Emanuel Schikaneder 1791 schuf, eröffnet den Reigen an Opernneuinszenierungen der Salzburger Festspiele 2012 – und somit die Intendanz von Alexander Pereira, der Nikolaus Harnoncourt dafür gewinnen konnte, die Mozart-Produktion auf historischen Instrumenten zu erarbeiten. „Es ist nicht nur für Salzburg, sondern auch für Nikolaus Harnoncourt das erste Mal, dass er mit der ganzen Erfahrung eines Lebens dieses Werk in dieser Klangwelt mit dem Concentus Musicus Wien zu Gehör bringen wird, und ich bin ihm für dieses Geschenk unendlich dankbar“, freut sich Pereira. Gezeigt wird die Neuproduktion in der Felsenreitschule, womit Die Zauberflöte an den magischen wie traditionellen Ort zurückkehrt, an dem das Werk lange beheimatet war.
Für die Inszenierung zeichnet Jens-Daniel Herzog gemeinsam mit seinem langjährigen Bühnenbildpartner Mathis Neidhardt verantwortlich.
2012 jährt sich der Todestag von Emanuel Schikaneder, gewiss einer der originellsten und einflussreichsten Theatermacher seiner Generation, zum 200. Mal. Wenig bekannt ist, dass Schikaneder selbst einen zweiten Teil der Zauberflöte unter dem Titel Das Labyrinth oder Der Kampf mit den Elementen schrieb. Dieses Werk gab Schikaneder dem damals in Wien gefeierten bayerischen Komponisten Peter von Winter zur Komposition. Und wer außer Schikaneder konnte schließlich wissen, wie es weitergeht mit den Protagonisten der Zauberflöte? Die Königin der Nacht versucht weiterhin – im Verein mit Monostatos –, ihre Tochter zurückzuholen, Papageno findet seine Familie wieder, und Sarastro fährt schweres Geschütz auf, um seinen Willen durchzusetzen. Regisseurin Alexandra Liedtke und Bühnenbildner Raimund Voigt zeigen die seinerzeit ungeheuer erfolgreiche Oper nicht in einem konventionellen Theaterraum, sondern in Anknüpfung an die Tradition als Volkstheater im Residenzhof – Ivor Bolton dirigiert das Mozarteumorchester Salzburg.
Die erste Opernpremiere der Wiener Philharmoniker bei den Salzburger Festspielen 2012 – und zwar unter dem Dirigat von Riccardo Chailly – zeigt ein bekanntes Werk in ungewohntem Gewand: Richard Strauss’ Ariadne auf Naxos gelangte vor 100 Jahren in der Urfassung zur ersten Aufführung. Die Salzburger Festspiele feiern dieses Jubiläum zugleich als Hommage an die drei Gründerväter, widmeten Strauss und Hofmannsthal diese Oper doch Max Reinhardt. Die Salzburger Festspiele verpflichten sich nun „dem immer noch wunderbaren Traum ihrer Schöpfer: die unterschiedlichsten Formen des Theaters, Ballett, Schauspiel, Musik und Gesang, zusammenzuführen“. Sven-Eric Bechtolf führt bei dieser unkonventionellen Produktion Regie und hat Molières Schauspiel „Der Bürger als Edelmann", das der Oper damals vorausging, nicht nur adaptiert, sondern auch die nachkomponierten Ballettmusiken wieder eingefügt.
Eine der weltweit meistgespielten Opern, Giacomo Puccinis La Bohème, wird 2012 zum ersten Mal eine glanzvolle Premiere – schon aufgrund der Starbesetzung – bei den Salzburger Festspielen erleben. Daniele Gatti dirigiert die Wiener Philharmoniker, das Sängerensemble um Anna Netrebko und Piotr Beczala ist Massimo Cavalletti, Nino Machaidze, Carlo Colombara und Alessio Arduini. Für die szenische Umsetzung zeichnet der junge italienische Regisseur Damiano Michieletto mit seinem Team.
„Mit der zweiten Opernpremiere der Wiener Philharmoniker möchte ich gewissermaßen einen Bannfluch brechen, der aus mir unverständlichen Gründen von den Salzburger Festspielen seit jeher über Giacomo Puccini verhängt ist. Seit der Gründung dieses Festivals gelangte außer einer Tosca- und einer Turandot-Produktion keines seiner Werke hier auf die Bühne“, erläutert Intendant Alexander Pereira.
Eine große Herausforderung für alle Beteiligten bedeutet die Neuproduktion von Bernd Alois Zimmermanns Soldaten unter der musikalischen Leitung von Ingo Metzmacher. Dieses zu Recht als „Jahrhundertoper“ bezeichnete Werk vertritt im ersten Jahr der Intendanz von Alexander Pereira die Uraufführungsposition – in den kommenden Jahren wird je ein Musiktheaterwerk zur Uraufführung gelangen. Inszenieren wird der lettische Regisseur Alvis Hermanis, der zu den wichtigsten internationalen Theaterschaffenden der Gegenwart gehört.
Carmen – bei der Neueinstudierung der Osterfestspiele leitet Sir Simon Rattle die Wiener Philharmoniker – ist eine der meistgespielten Opern der Welt. Diente dem Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy Prosper Merimées Novelle als Basis, so wurde die Oper ihrerseits zum Vorbild zahlreicher Adaptionen, vom Tanztheater bis zum Film.
Für Aletta Collins, die Carmen für die Osterfestspiele Salzburg 2012 inszeniert, stellt diese Popularität eine besondere Herausforderung dar. Und es gilt, die Geschichte Carmens (Magdalena Kožená) und ihrer Liebe zu Don José (Jonas Kaufmann), dessen sie später überdrüssig wird und der sie zuletzt ermordet, weil sie in dem Torero Escamillo eine neue Liebe findet, frisch und schlüssig zu erzählen.
Dabei verzichtet die Regisseurin auf jede vordergründige Aktualisierung, verlegt die Handlung allerdings in die Zeit des Spanischen Bürgerkriegs, weil ihr die gesellschaftliche Dynamik dieser Epoche nützlich erscheint, um den Kern des Dramas herauszuarbeiten. „Für Carmens Selbstverständnis ist es wichtig, ‚Zigeunerin‘, also eine Außenseiterin, zu sein. Der Bürgerkrieg bewirkt, dass alte Ordnungen zerstört werden und neue erst aufgebaut werden müssen, wodurch Freiräume entstehen, die von Außenseitern wie Carmen für ihre Zwecke genutzt werden“ (Aletta Collins).
Als letzte Oper dieses Sommers gelangt die für die Pfingstfestspiele 2012 von Moshe Leiser und Patrice Caurier neu inszenierte Händel-Oper Giulio Cesare auf die Bühne, und das Publikum hat das Vergnügen, Cecilia Bartoli auch im Sommer in Salzburg zu erleben. An ihrer Seite singen mit Andreas Scholl und Philippe Jaroussky die derzeit besten Countertenöre, und die wunderbare Anne Sofie von Otter ist als Cornelia zu hören. Giovanni Antonini dirigiert seinen Giardino Armonico.
Das Schauspiel
Drei Uraufführungen, die Neuinszenierung von Kleists „Prinz von Homburg" am Landestheater und Ibsens „Peer Gynt" auf der Perner-Insel bilden, neben der Wiederaufnahme von „Jedermann", die Schwerpunkte des Schauspielprogramms 2012. Und das junge Publikum kann mit „Mojo" und „Der Bauer als Millionär" mitreißende Theatererfahrungen machen.
Am 21. November 1811, also vor 200 Jahren, wählte der geniale Dichter und grandios Gescheiterte Heinrich von Kleist gemeinsam mit seiner Gefährtin Henriette Vogel den Freitod. Gewalt spiegelt sich immer auch in dessen Werk wider. „Die Welt war Kleist ein Krieg … und noch die Liebe ist ihm ein prächtiges Schlachtfeld“, wurde konstatiert. Den kleistschen Abgründen folgen nun im Festspielsommer 2012 Andrea Breth und ihr kongenialer Bühnenbildpartner Martin Zehetgruber und bringen dessen Schauspiel Prinz Friedrich von Homburg auf die Bühne des Salzburger Landestheaters. Ein Wiedersehen gibt es dabei mit dem früheren Jedermann-Darsteller Peter Simonischek als Kurfürst Friedrich. Die Rolle des Prinzen, der den Befehl des Kurfürsten missachtet und deshalb zum Tod verurteilt wird, übernimmt August Diehl, der damit bei den Salzburger Festspielen debütiert.
Peer Gynt folgt dem Titelhelden um die ganze Welt und zurück nach Hause, von der grünen Jugend bis ins graue Alter. Obwohl als dramatisches Gedicht verfasst, ohne besondere Rücksicht auf die praktischen Anforderungen der Bühne zu nehmen, enthält Ibsens erstes Meisterwerk eine wahre Fülle an dramatischem Material, etwa wenn Peers impulsives Verhalten und seine Unersättlichkeit ihn Hals über Kopf durch eine Reihe heimischer und mythischer Welten treiben, durch Wahnvorstellungen und Irrsinn, durch Szenen der Liebe, des Todes und der Trolle. Ausgehend von traditionellen norwegischen Volkserzählungen, weist Ibsens Porträt dieser überlebensgroßen Figur über seine bisweilen schneidende Kritik eines Volkscharakters hinaus und wird so zu einem der einflussreichsten Narrative des 19. Jahrhunderts: von Reisen, Kolonisierung und unternehmerischem Genie – und vom seelenlosen Individualismus dahinter.
Für die Salzburger Festspiele wird Irina Brook eine Neuproduktion von „Peer Gynt" in englischer Sprache schaffen, mit einem für sie typischen internationalen Ensemble vielgestaltiger darstellerischer Herkunft.
Um eine breitere Sicht auf Irina Brooks Arbeit zu ermöglichen, werden auch Gastvorstellungen ihrer Inszenierung von La Tempête (Der Sturm) gezeigt, einer üppig komischen Version von Shakespeares letztem großem Stück, in der Prospero als Zauberer in der Küche auftritt, als Inhaber eines italienischen Restaurants. Eine frische und lebhafte Interpretation der bewegenden Geschichte über Vater und Tochter, über Zauberei, die Macht der Elemente und Rache – und eine großartige Darbietung an körperlicher Schauspielerei und virtuoser Koordination.
Das Auftragswerk der Salzburger Festspiele Meine Bienen. Eine Schneise von Händl Klaus wird Nicolaus Liautard im Landestheater inszenieren. Vaterlos sind die Bienen: Königin und Arbeiterinnen bilden ihren sammelwütigen Staat, ein großes Matriarchat. – Allein mit der Mutter lebt Lukas im Wald. Sein Vater ist ihm unbekannt; das Kind ist zwar im Weitsprung begabt, aber die Sprünge gehen ins Leere: Hartnäckig schweigt seine Mutter auf Fragen nach dem Unbekannten, der sich längst in Lukas zeigt – im gewaltbereiten Kind, das da nach Mutters Plan von der Natur erzogen wird. Dieses Kind, in Phantomschmerz gehalten, muss sich wehren, und also greift die Natur …
Die Osttiroler Musicbanda Franui, bekannt geworden durch ihre Neuinterpretation von Schubert-, Brahms- und Mahler-Liedern, verwandelt die Bienengeschichte von Händl Klaus in ein Musikstück: Dabei verbindet sich Franuis einmalige Klangbatterie (die besondere Mischung aus Holz- und Blechbläsern, Saiteninstrumenten und Streichern) erstmals mit einem Knabensopran. Und: Die musikalischen Vorgänge im Bienenstock, vom hellen Gesang der Königin bis hin zum metallischen Klang von Schlagwerk, das der Imker beim Einfangen eines Bienenschwarms zuweilen in die Hand nimmt, dienen Franui als Grundlage für die Erfindung einer musikalischen Welt, in der Vertrautes verdunkelt erscheint und Fernes plötzlich in die Nähe rückt.
Stell dir vor, du warst noch nie im Theater. Mojo ist die perfekte Aufführung, um damit anzufangen, ein Theatergeher zu werden. Und solltest du schon angefangen haben – keine Sorge, du bist auch willkommen.
Unter der mitreißenden künstlerischen Leitung von Sue Buckmaster hat das in London beheimatete Ensemble Theatre-Rites das Theater für Kinder und Familien verwandelt. Viele ihrer Vorstellungen sind für ein Publikum gemacht, das nur wenig Theatererfahrung hat. Sie kreieren ein starkes, sinnliches Theater, ein Theater mit nur wenigen Worten, das aber Musik, Licht und Bewegung nutzt, um dynamische, prägende Begegnungen zu schaffen. Ein solches Theater ist Fest und Offenbarung zugleich; wie von Zauberhand verwandeln sich Gegenstände und nehmen menschliche Züge an, und alltägliche Orte werden zu Schauplätzen wunderbarer Abenteuer.
Thalias Kompagnons, Nürnberg, bewegen sich mit international gefeierten Produktionen im Grenzbereich zwischen Schauspiel, Figuren- und Musiktheater. Mit ihren hintergründig-frechen Opern- und Klassikerversionen (Wagners Ring, Macbeth, Zauberflöte und andere) eroberten sie gleichermaßen Offbühnen, Festivals und Staatstheater. Gastspiele führten sie unter anderem zu den Wiener Festwochen und auf Theaterfestivals in über 20 Ländern in Europa, Asien, Australien und Amerika.
Zu den Salzburger Festspielen kommen sie mit einer Neuinszenierung von Das Mädchen aus der Feenwelt oder Der Bauer als Millionär nach Ferdinand Raimund und mit dem Gastspiel Kafkas Schloss, einem Machtspielchen nach Franz Kafka. Thalias Kompagnons interpretieren Kafkas Romanfragment mit kleinen Holzfiguren als boshaftes „Mensch, ärgere dich nicht“-Spiel voll Intrigen, Machtkämpfen und Beziehungsfall.
Das Konzert
Die Konzertsaison 2012 beginnt mit der neuen Reihe „Ouverture spirituelle“. Neben bekannten Konzertserien wie mit den Wiener Philharmonikern, den Gastorchestern oder den Mozart-Matineen erwarten uns ausgewählte Neuheiten unter anderem bei „Salzburg Contemporary“ oder „Über die Grenze“.
Die „Ouverture spirituelle“, in der geistliche Werke aus der Feder katholischer und protestantischer Komponisten jedes Jahr auf solche einer anderen Weltreligion treffen werden, wird durch eine von John Eliot Gardiner dirigierte Creation von Joseph Haydn eröffnet.
Im Auftaktjahr 2012 wird zudem der jüdische Glaube, prominent vertreten mit drei Konzerten des Israel Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta, fokussiert. Mozart, dessen Schaffen immer im Zentrum der Festspiele seiner Geburtsstadt zu stehen hat, kehrt unter anderem mit einer Sakramentslitanei und der Missa longa in den Dom zurück. Nikolaus Harnoncourt leitet für dieses Ereignis seinen Concentus Musicus Wien und den Arnold Schoenberg Chor. Prominent verbunden mit der „Ouverture spirituelle“ sind auch die Wiener Philharmoniker, die in ihrem ersten Konzertprogramm unter Valery Gergiev Strawinskys Psalmensymphonie zur Aufführung bringen. Mit der Messe solennelle von Berlioz knüpfen die Philharmoniker unter Riccardo Muti diesen Faden zu einem späteren Zeitpunkt weiter. Unter seinem künstlerischen Leiter Claudio Abbado gibt das 2004 gegründete Orchestra Mozart sein Festspieldebüt. Das Programm vereint Mozarts früheste bekannte Messe, die Waisenhausmesse aus dem Jahr 1768, mit Schuberts letzter Komposition dieser Gattung.
Die Wiener Philharmoniker bilden mit vier Opernproduktionen und ihrem Konzertzyklus das Zentrum der Salzburger Festspiele. Ihre Konzerte führen sie diesmal nicht nur ins Große Festspielhaus, sondern – in kleiner Besetzung – auch in den Großen Saal des Mozarteums.
Eine Brücke zur „Ouverture spirituelle“ schlägt jenes Werk, das die Reihe der philharmonischen Konzerte eröffnet: Valery Gergiev dirigiert Strawinskys eindringliche Psalmensymphonie. Von russischen Komponisten stammt auch das übrige Programm: Modest Mussorgskis Lieder und Tänze des Todes erklingen ausnahmsweise mit einer hohen Stimme, dem russischen Tenor Sergei Semishkur. Den Abschluss bildet Sergej Prokofjews Fünfte Symphonie.
Die von Mariss Jansons dirigierten Konzerte sind der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gewidmet: Bereits im Don Juan nach Nikolaus Lenau bewies der 24-jährige Richard Strauss seine ganze Meisterschaft in der Gattung der symphonischen Dichtung. Gegenübergestellt wird diesem die Erste Symphonie eines prominenten Verfechters der absoluten Musik: Johannes Brahms. Dazwischen die von der Atmosphäre des Tristan durchtränkten Wesendonck-Lieder von Richard Wagner mit der schwedischen Sopranistin Nina Stemme.
Riccardo Muti nimmt sich neben den symphonischen Dichtungen Les Préludes und Von der Wiege bis zum Grabe von Franz Liszt der Messe solennelle des erst 20-jährigen Hector Berlioz an. Obwohl dieser behauptete, er hätte die Partitur bis auf einen Satz zerstört, wurde 1992 eine Abschrift des Werks entdeckt.
Mit zwei musikalischen Meilensteinen kehrt Bernard Haitink nach Salzburg zurück. Beethovens Viertes Klavierkonzert ermöglicht ein Wiedersehen mit dem amerikanischen Pianisten Murray Perahia. Der zweite Teil des Konzerts gilt Bruckners unvollendet gebliebener Neunter Symphonie.
Eine Besonderheit bildet das Konzertprogramm im Rahmen der Reihe „Salzburg Contemporary“ vom 21. August 2012. Denn hier präsentieren sich die Wiener Philharmoniker in Kammerbesetzung: Zwischen Alban Bergs Kammerkonzert und der ein weites Ausdrucksspektrum durchwandernden Gran Partita von Mozart gelangt ein Auftragswerk der Salzburger Festspiele zur Uraufführung, das auf die mozartsche Serenade rekurriert: Komponist ist Heinz Holliger, der das gesamte Konzert auch als Dirigent leiten wird.
Im Mittelpunkt der Reihe „Salzburg Contemporary“ wird jeweils der Komponist stehen, der von den Salzburger Festspielen ab 2013 mit einem Opernauftrag betraut ist. Rund um die Uraufführung werden dessen Werke in größerem Rahmen vorgestellt und von anderen Komponistenpersönlichkeiten aus dem Umfeld flankiert.
2012 liegt der Schwerpunkt auf Bernd Alois Zimmermann, Witold Lutosławski und Heinz Holliger. Zimmermanns Oper Die Soldaten, in der er gegen Unterdrückung und Unrecht „ankomponierte“, vertritt 2012 gewissermaßen die Uraufführungsposition. Zugleich verbindet sich die häufige Bezugnahme des Komponisten auf religiöse Themen mit der „Ouverture spirituelle“.
Als Liedinterpreten sind 2012 Elīna Garanča, Magdalena Kožená, Thomas Hampson, Matthias Goerne, Thomas Quasthoff, Juan Diego Flórez und José Carreras zu hören.
Im Rahmen der Solistenkonzerte ist Krystian Zimerman mit einem ausgedehnten Debussy-Programm – taggenau zu dessen 150. Geburtstag am 22. August 2012 – zu erleben. Daniel Barenboim gestaltet erstmals einen dreiteiligen Schubert-Zyklus mit dessen letzten drei Klaviersonaten. Darüber hinaus gibt es Solistenkonzerte mit Pinchas Zuckerman, András Schiff, Maurizio Pollini und Murray Perahia.
Folgende Gastorchester sind 2012 bei den Salzburger Festspielen: das London Symphony Orchestra unter Valery Gergiev, Il Giardino Armonico unter Giovanni Antonini, die Berliner Philharmoniker und Sir Simon Rattle, das Cleveland Orchestra und sein Music Director Franz Welser-Möst. Nach 25 Jahren kehrt das Gewandhausorchester Leipzig unter der Leitung von Riccardo Chailly nach Salzburg zurück. Mariss Jansons dirigiert das Concertgebouworkest Amsterdam, Daniel Barenboim, Musikdirektor der Mailänder Scala, bringt 2012 Orchestra e Coro del Teatro alla Scala erstmals nach Salzburg, und das Solistenquartett Anja Harteros, Elīna Garanča, Jonas Kaufmann und René Pape schließt den geistlichen Rahmen des Konzertprogramms.
20. Juli bis 2. September 2012
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