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Götterdämmerung. König Ludwig II.

Die Bayerische Landesausstellung blickt in den 2011 erstmals zugänglichen unvollendeten Räumen des Neuen Schlosses Herrenchiemsee hinter die Klischees von König Ludwig II. und seiner Zeit: wie Ludwig König wurde, Krieg führen musste, den deutschen Kaiser über sich gesetzt bekam, als „Märchenkönig“ im Industriezeitalter herrschte und ein Mythos wurde.

, D-83209 Herrenchiemsee

Ludwig II. und seine Zeit – am Beginn der Moderne

Er gehört zu den Ikonen der europäischen Kulturgeschichte; weltweit berühmt, Medienstar und Diva: König Ludwig II. von Bayern. Im Jahr 2011 jährt sich der Tod des Königs zum 125. Mal. Die Bayerische Landesausstellung blickt aus diesem Anlass hinter die Klischees auf die historischen Wirklichkeiten: wie Ludwig König wurde, Krieg führen musste, den deutschen Kai-ser über sich gesetzt bekam, als „Märchenkönig“ im Industriezeitalter herrschte und ein Mythos wurde.

Ludwigs Lebenszeit ist der Beginn der Moderne, wie wir sie kennen: Massen- und Mediengesellschaft, Massenmobilität (Eisenbahn), technische Revolutionen (wie Elektrizität und Telefon), industriell geführte Kriege. All dies kommt in der Ausstellung vor – und auch die Reaktionen des Königs auf die uns sehr vertraut erscheinende Krise der Moderne: die Wendung hin zu romantischen Gegenwelten, wie etwa seinen weltberühmten Schlossbauten.

Die Faszination des Anderen

Ludwig faszinierte die Menschen immer schon; mit 19 Jahren bereits ein „Mär­chen­könig“ (so Elisabeth „Sisi“ von Österreich), attraktiv und umschwärmt, ein Freund der Künste und des Theaters. Ludwig lebte seinen eigenen Lebens­entwurf und erschien damit „anders“, als es die Außenwelt von ihm erwartete. Es ist auch diese utopische Andersartigkeit, welche die Men­schen bis heute in ihren Bann schlägt. Sie traf und trifft einen Nerv der Zeit. So steht auch in der Ausstellung die Faszina­tion des Anderen im Mittelpunkt.

Königsdrama im Ludwigschloss

Alles Theater? König Ludwig II. liebte die Fantasiewelten von Oper und Theater, das modernste Massenmedium seiner Zeit. Auch die Besucher der Landesausstellung erleben das Drama des Landes und seines Königs, erzählt nach dem Muster der klassischen Tragödie. Die spektakuläre Bühne: die unvollendeten Räume des Neuen Schlosses Herrenchiemsee, die erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ihre gigantischen Blankziegelwände bieten in aller industriellen Nüchternheit die Folie für die Pracht des Neubarock.

Die Bayerische Landesausstellung erzählt chronologisch und greift damit den vertrauten „Plot“ des Lebens Ludwigs II. auf. Zu Beginn wird der junge, schöne Kronprinz dargestellt; es werden persönliche Gegenstände zu sehen sein, in denen man Ludwig nahezukommen meint – und zwar buchstäblich von der Wiege bis zur Bahre. Auch hochrangige Kunstwerke aus verschiedenen deutschen und ausländischen Sammlungen werden nicht fehlen.

Verblüffend – erlebnisorientiert – ­unterhaltsam

Das Bild der Ausstellung entspricht einer modernen Theaterinszenierung mit einer szenografischen Abfolge ganz unterschiedlicher Bühnenbilder. Künstlerisch inszeniert, spannt die Ausstellung den ­Bogen von den Träumen und Kunstwerken Ludwigs II. über die Kriege, die er führen musste, bis zur Mythenbildung zu Ludwig – etwa durch Ausschnitte aus den bekannten Ludwig-Filmen des 20. Jahrhunderts. Denn zu einer modernen Ausstellung über Ludwig II. gehören nicht nur Protago­nisten wie Fürst Bismarck oder Prinz­regent Luitpold, sondern ebenso die Ludwig-Darsteller O. W. Fischer und Hel-mut Berger.

Dementsprechend nutzt die Landesausstellung modernste Medien zur lebendigen Darstellung der Inhalte. So entwerfen beispielsweise junge Computerkünstler wie die Brüder Ramirez Perez als Shootingstars der YouTube-Generation neuartige poetische Räume in heutiger Bildsprache – angeregt von den theatralischen, künstlichen Dekors der „Illusionsmaschine“ eines Ludwigs II. Und schließlich entstehen in 3-D-Simulationen die ungebauten Träume des Königs.

Im Schloss Herrenchiemsee, das die Grenzen zwischen Fiktion und Realität aufhebt, wird die Bayerische Landesausstellung 2011 zu einem einzigartigen Erlebnis der königlichen Welten und der bayerischen Wirklichkeiten.

Verpassen darf man dieses Ereignis jedenfalls nicht: 2011 ist Ludwig-Jahr!

14. Mai bis 16. Oktober 2011, Neues Schloss Herrenchiemsee

 

 

Informationen

Haus der Bayerischen Geschichte

Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Landkreis Rosenheim

Buchungen unter: 08051 6887130

www.hdbg.de/ludwig

[email protected]

 

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