Das traditionsreiche Festival bietet auch 2011 ein vielfältiges und innovatives Programm mit klassischer Musik, Jazz, Tanz, Theater und Literatur.
Ludwigsburg, das einst beschauliche Residenzstädtchen und Sommersitz der Herzöge von Württemberg, hat sich heute zu einer umtriebigen Kulturmetropole in unmittelbarer Nähe der Landeshauptstadt Stuttgart entwickelt – und dabei seinen barocken Charme bewahrt. Den alljährlichen kulturellen Höhepunkt bilden die Schlossfestspiele, die in ihrem umfangreichen Programm stets die verschiedenen Genres vereinen: hochkarätige Konzerte, Musiktheateraufführungen, Schauspiel, Lesungen, Tanz bis hin zum traditionellen Klassik-Open-Air mit fulminantem Feuerwerkszauber. Zahlreiche Uraufführungen, Eigen- und Koproduktionen sollen das Publikum dazu anregen, Fragen an ihr Gegenüber zu stellen. Die Entdeckung des Du ist das heimliche Motto der Spielzeit.
Das Motiv der Sehnsucht steht im Mittelpunkt des Eröffnungskonzerts der 79. Festspiele. Das festivaleigene Orchester bringt unter der Leitung von Christian Muthspiel Elgars Chanson de nuit, Strawinskys Feuervogel-Suite und Milhauds Saudades do Brasil zu Gehör. Als Verbindung zwischen Alt und Neu stellt Grammy-Gewinner Alegre Corrêa seiner Komposition Reflections on Saudades do Brasil jeweils den entsprechenden Satz Milhauds voran. Den Schluss dieses Auftaktkonzerts bildet Ravels grandioser Boléro.
Im Verlauf des Festivals werden Hochkaräter der Klassikszene wie die Pianistinnen Katia und Marielle Labèque, die Sopranistinnen Waltraud Meier und Simone Kermes, die Baritone Christian Gerhaher und Matthias Goerne, L’Arpeggiata, das European Brass Orchestra oder der Pianist David Fray ebenso in Ludwigsburg auf der Bühne stehen wie großartige Jazzkünstler. So sind das Diknu-Schneeberger-Trio, Brein’s Café und das Dieter-Ilg-Trio zu Gast.
Spannung versprechen drei einzigartige Konzertreihen: „American Roots“ mit dem Gitarristen und Grammy-Gewinner Bill Frisell und dem Singer-Songwriter Sam Amidon befasst sich mit den Wur-zeln der amerikanischen Musik. Die Rei-he „Song Conversation“ wird heuer mit Gianmaria Testa, Paolo Fresu und Nguyên Lê fortgesetzt. Das vielfältige und verführerische Spiel zwischen Ekstase und Musik ist das Thema von „Musik in Ekstase“ mit dem großen tunesischen Sänger und Udspieler Dhafer Youssef, der in drei Konzerten Musikern verschiedenster Kulturen begegnet. Dabei trifft er auf den türkischen Klarinettenvirtuosen Hüsnü S¸enlendirici, die Flamencosängerin Concha Buika und die Koloratursopranistin Simone Kermes, die sich mit Dhafer Youssef auf eine spannende Expedition begibt, die zu einer Begegnung italienischer Barockmusik mit der Welt arabischer Klänge führt.
Die Blechbläser von Mnozil Brass werden ihr neues Musiktheater Blofeld bei den Festspielen uraufführen, und auch die beiden großen Tanzproduktionen dieser Saison – Play, die neue Choreografie von Sidi Larbi Cherkaoui und Shantala Shivalingappa, und Pénombre, die erste Arbeit von Rosalba Torres Guerrero von Les Ballets C de la B – erfahren ihre deutsche Erstaufführung in Ludwigsburg.
In der Theaterproduktion Ich erfand Karl May wird Schauspielstar Thomas Thieme auf der Bühne des Schlosstheaters den Mythos Karl May ergründen.
Das Festspielorchester und Chefdirigent Michael Hofstetter sind unter anderem mit Verdis wuchtiger Messa da Requiem zu erleben und beenden den Festspielsommer im festlichen Schlusskonzert mit Beethovens monumentaler 5. Symphonie.
20. Mai bis 28. Juli 2011
Informationen
Ludwigsburger Schlossfestspiele
Karten & Infos:
Tel. (+49-71 41) 93 96 36
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