Vom 25. Mai bis 5. Juni stehen Temperament, Rhythmus und Gefühle im Mittelpunkt. So vielfältig und positiv unsere Assoziationen zu Brasilien und Kuba sind, so facettenreich hält das diesjährige Festivalprogramm für jeden Geschmack ein Erlebnis bereit.
Orchester-, Kammer-, Gitarrenkonzerte, feinster Jazz, die von Philippe Arlaud inszenierte Oper Pedro Malazarte von Mozart Camargo Guarnieri – übrigens eine Europapremiere – sowie ein ausgefeiltes Programm für Kinder und Familien laden dazu ein, lateinamerikanische Lebensfreude mit allen Sinnen zu genießen.
Indigene, afrikanische und internationale Einflüsse führen im 20. und 21. Jahrhundert zu einer farbigen Vielseitigkeit lateinamerikanischer Musik. Sie prägen die Werke etwa von Heitor Villa-Lobos, Marlos Nobre, Mozart Camargo Guarnieri, Alejandro García Carturla oder Leo Brouwer und laden dazu ein, die Welt wie im Spiegel zu betrachten: Spiegelung der Einflüsse aus Europa und Afrika, Spiegelung der Sehnsüchte und Hoffnungen der Menschen.
Mit dem szenischen Hauptwerk Pedro Malazarte von Mozart Camargo Guarnieri, einem herausragenden brasilianischen Komponisten des 20. Jahrhunderts, gestaltet das Feldkirch Festival eine Europapremiere.
Pedro Malazarte ist die zentrale Figur der brasilianischen Folklore, die in Europa einer Mischung aus Till Eulenspiegel und Don Juan entspricht. Er trotzt humorvoll und frech Autoritäten und hält der Gutgläubigkeit der Menschen einen Spiegel vor. Rhythmik und nationalfolkloristische Einflüsse prägen die Musik des einaktigen Werks. In Kombination mit konzertanten Werken brasilianischer und kubanischer Komponisten erwartet das Publikum ein sinnenfroher, humorvoller Abend. Die Inszenierung gestaltet der künstlerische Leiter des Festivals, Philippe Arlaud, gemeinsam mit dem jungen venezolanischen Dirigenten Domingo Hindoyan. Als Solisten konnten Maria Weiss, Homero Velho und Eric Herrero gewonnen werden.
Programmauswahl
Antônio Meneses, brasilianischer Cellist des weltberühmten Beaux-Arts-Trios, und die ebenso aus Brasilien stammende Pianistin Cristina Ortiz werden sowohl die Eröffnung des Feldkirch Festivals 2011 mitprägen als auch einen brasilianischen Kammermusikabend geben.
Wenn es etwas gibt, das die kubanische Mentalität am besten widerspiegelt, so ist es die Musik. Pasión de Buena Vista – eine zehnköpfige Gruppe von Musiker(inne)n, Sänger(inne)n und Tänzer(inne)n aus Kuba – lassen beim Weltmusikkonzert „Kuba“ die Atmosphäre Havannas der 40er- und 50er-Jahre voller Energie lebendig werden.
Forró nennt sich der Musik- beziehungsweise Tanzstil, mit dem das Orquestra do Fubá Menschen in Lateinamerika und Europa begeistert und beim Weltmusikkonzert „Brasilien“ für Stimmung sorgen wird. Ursprünglich aus dem Nordosten Brasiliens, ist der sogenannte Forró inzwischen über das ganze Land und über die Grenzen hinaus verbreitet – und erreicht 2011 mit dem Orquestra do Fubá Feldkirch!
Beim Abschlusskonzert tönen noch einmal brasilianische und kubanische Rhythmen, wenn Darius Milhauds Saudades do Brasil unter anderem auf Villa-Lobos’ 4. Klavierkonzert treffen und das Festival mit dem populären Batuque, einem afrobrasilianischen Volkstanz von Oscar Lorenzo Fernández, ausklingt. Den Solopart gestaltet die brasilianische Pianistin Cristina Ortiz, deren Gesamteinspielung der Klavierkonzerte von Villa-Lobos zu den Großtaten der Aufnahmegeschichte zählt.
25. Mai bis 5. Juni 2011
Informationen
Feldkirch Festival
Palais Liechtenstein,
Schlossergasse 8, A-6800 Feldkirch
Tel. (+43-55 22) 82 9 43
www.feldkirchfestival.at
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