„Nationale, sprachliche oder gar kulturelle Grenzen gibt es beim Atelier an der Donau nicht“, erklärt der künstlerische Leiter des Symposiums, Atanas Kolev. Zehn Tage lang leben und arbeiten rund 30 Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt in Pöchlarn, direkt an der Donau, zusammen: „Das umgebaute Lastschiff Negrelli und der letzte Donauraddampfer, die Schönbrunn, ankern an der Donaulände direkt im Zentrum von Oskar Kokoschkas Geburtsstadt und sind einzigartiges Atelier und Treffpunkt für die Künstlerinnen und Künstler und die Interessierten“, so Kolev. Die Maler(innen), Grafiker(innen) und Bildhauer(innen) tragen die Idee von Kunst, die über alle Grenzen hinweg Menschen verbindet, hinaus in die große, weite Welt – und quasi als Gastgeschenk lassen sie ihre Kunstwerke in Pöchlarn. „Der Verein Atelier an der Donau lässt diese aber nicht in einem dunklen Abstellraum verstauben, sondern ermöglicht Kunstinteressierten den Blick auf die moderne und zeitgenössische Kunst auf höchstem Niveau: bei Wanderausstellungen in ganz Europa – beispielsweise in Rumänien, Italien, Deutschland oder Tschechien.“
Kunst als völkerverbindendes Element
„Die Menschen stehen sowohl einem offenen Europa als auch der modernen Kunst oft skeptisch gegenüber“, meint der Organisator des Events, Gerhard Maller. „Unser Verein möchte zeigen, dass Grenzenlosigkeit durchaus auch positive Aspekte haben kann: durch die Begegnung mit Menschen, die einen anderen kulturellen Hintergrund und eine andere Art zu leben haben, aber dennoch sympathisch und liebenswert sind.“ Das Kennenlernen von Kunst aus den verschiedensten Ländern soll aber nicht nur Kunstinteressierte ansprechen, sondern auch Verantwortungsträger(innen) aus Politik und Wirtschaft: „Denn als Partner und Sponsoren sind diese nicht wegzudenken, ohne sie würde es Kunstförderung gar nicht geben“, meint Maller. „Sie helfen uns durch die Unterstützung unseres Projekts, die Kommunikation innerhalb Europas zu verbessern.“ Zudem wollen die engagierten Mitglieder des Vereins Atelier an der Donau maßgeblich dazu beitragen, die Stadt als Kulturstadt zu etablieren und so der Region zu mehr Wertschöpfung zu verhelfen: „Unsere Ziele sind sehr visionär, und wir haben noch eine lange, harte Zeit vor uns. Aber wir sind auf dem besten Weg, unsere Ziele zu verwirklichen“, freut sich Gerhard Maller, der den stetigen Kontakt zu den Sponsoren pflegt.
Das Symposium als Schnittstelle zwischen Künstler(inne)n und Interessierten
Bereits zum vierten Mal findet in diesem Jahr das internationale Symposium „Atelier an der Donau“ statt. Vom 2. bis 12. September machen 30 Maler(innen), Grafiker(innen) und Bildhauer(innen) die Nibelungenstadt zu einem künstlerischen Zentrum. „Wir wollen, dass dieser Termin zu einem Fixpunkt für die Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt wird“, setzt sich Atanas Kolev ein Ziel. „Und inzwischen nehmen auch schon viele Interessierte mit uns Kontakt auf, weil sie an diesem Symposium teilnehmen wollen.“ Bisherige Teilnehmer(innen) waren zum Beispiel der in Österreich lebende Zypriote Stylianos Schicho, Roman Zaslonov (Belarus, Frankreich), Imre Keri (Ungarn), Aculina Strasnei Popa (Rumänien) und der Österreicher Georg Brandner.
Sie lockt nicht nur das Preisgeld von 5000 Euro je Sparte, erklärt Organisator Gerhard Maller. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Geld bei den Künstlerinnen und Künstlern nicht im Vordergrund steht. Sie legen Wert auf ein entspanntes, freundschaftliches Ambiente – während des Symposiums sind wir alle eine große Familie: die Mitglieder des Vereins, die Künstlerinnen und Künstler und die Kunstinteressierten. Und das macht das Atelier an der Donau unverwechselbar und liebenswert!“
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