Das nomadische Kriterium
In seiner ersten Präsentation in Österreich zeigt der in Berlin lebende Künstler Olaf Holzapfel Installationen, Skulpturen und Fotografien einer sich in beständigem Aufbruch befindlichen Lebenswelt. Olaf Holzapfel gehört zu einer neuen Generation von bildenden Künstlern, die diese Räume des Übergangs entdecken und nach dem Substanziellen im Alltag des transformatorischen Lebens suchen. Wie bewegt man sich durch architektonische Räume in Megastädten, wie navigiert man durch den Cyberspace, welche Signale und Zeichen leiten unsere Wahrnehmung?
Olaf Holzapfel bearbeitet diese Themen mit einer eigenwilligen, verdichteten und konzeptionellen Bildsprache. Das Zusammentreffen verschiedener Realitätsebenen findet in seinen Werken in einem bestimmten Zwischenraum der Unschärfe statt und verdeutlicht den fließenden Übergang von einer flachen, zeichenhaften Welt in den Raum und umgekehrt. Holzapfels Skulpturen bestehen aus Acrylglas, Blech oder Weich-PVC und sind mit ihren eingefrorenen Faltungen und Deformationen Zwitterwesen zwischen organischen und geometrischen Strukturen. Seine Installationen aus verschachtelten und verschnürten Hartpappen konstruieren labile Architekturen und Behausungen – eine Auseinandersetzung mit temporären Squatter-Architekturen und räumlichen Matrizes.
25. April bis 14. Juni 2009
Hans Weigand (Innsbruck/Wien/Berlin)
Die Galerie im Taxispalais präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum eine umfassende Werkschau des Künstlers Hans Weigand. Während im Landesmuseum sein neues, begehbares Panoramarundgemälde mit rund 30 Meter Umfang zu sehen sein wird, zeigt die Galerie im Taxispalais eine Reihe von Werkkomplexen aus dem vielseitigen Œuvre des Künstlers. Weigand konzipiert unter anderem eine große, begehbare Installation mit interaktiven Computeranimationen. Weiters ist eine Auswahl seiner großformatigen Bilder zu sehen, in denen er Sujets aus der Medien- und Popkultur, wie Krieg, Liebe, die Großstadt oder auch die Welt der Surfer zu kaleidoskopischen Panoramen der Gegenwart verschmelzen lässt. Die Verschränkung unterschiedlicher gesellschaftlicher, kultureller und sozialer Bedeutungsebenen, die Weigands Bildfindungen auszeichnet, spiegelt sich auch in seinem formalen Ansatz des Collagierens und der Vermischung verschiedener Bildproduktionstechniken. So konfrontiert er gestische Malweisen spielerisch leicht mit hyperrealistischem, fotografischem Computerdruck und verschränkt Bezüge auf klassische Werke aus der Kunstgeschichte mit neuen Medien und populären Ästhetiken wie Fantasy, Psychedelik und Comic.
26. Juni bis 23. August 2009
Österreichischer Grafikwettbewerb
Der alle zwei Jahre vom Land Tirol ausgeschriebene Österreichische Grafikwettbewerb zählt zu den traditionsreichsten und begehrtesten Kunstwettbewerben in Österreich. Dabei werden von einer internationalen Jury bis zu 13 Preise vergeben. Die Ausstellung und der Katalog zum Wettbewerb präsentieren die ausgezeichneten Arbeiten. Der Wettbewerb ist offen für alle Künstler(innen) aus Österreich und Südtirol und bietet insbesondere für die jüngere Generation die Möglichkeit, sich in einem umfassenden Vergleich zu beweisen. In der Rückschau wird deutlich, dass viele später in Österreich etablierte Künstler(innen) unter den Preisträger(inne)n aufscheinen, wie Oswald Oberhuber, Maria Lassnig, Arnulf Rainer, Ernst Caramelle oder Elke Krystufek. Die Früherkennung wichtiger Künstlerpersönlichkeiten gilt als eines der wesentlichen Qualitätskriterien des Österreichischen Grafikwettbewerbs, der über die Jahre hinweg zu einer wichtigen „Institution“ in der österreichischen Kunstszene geworden ist.
5. bis 20. September 2009
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