Die Wirkung von Bildern wurde zu allen Zeiten genutzt, um politische Inhalte und Ideen zu vermitteln. Dies gilt besonders für Herrscherdarstellungen, lassen sich doch bei diesen politische Ideologie und Persönlichkeit miteinander verbinden, um eine emotionale Wirkung zu erzielen. Viele der für uns heute geläufigen Bildtypen gehen dabei auf die Antike zurück und wurden besonders von den römischen Kaisern in einer nie da gewesenen Pracht und Fülle öffentlich zur Schau gestellt.
Vor diesem Hintergrund beginnt die Ausstellung auch zunächst in Rom als dem Zentrum des Imperiums. Die von Seiten des Staats, aber auch von Privatleuten errichteten Monumente, Ehrenbogen, Reiterstandbilder und Statuen schufen auf den öffentlichen Plätzen beeindruckende Bildräume, in denen die Bildnisse der regierenden wie der verstorbenen Kaiser in großer Zahl zu sehen waren. Die Darstellungen beschränkten sich dabei auf wenige Bildtypen und lassen sich in einer erstaunlich stereotypen Art und Weise über die Jahrhunderte verfolgen.
In den römischen Provinzen spielte die Verehrung des Kaiserhauses eine ebenso entscheidende Rolle. Sie galt als Zeichen der Loyalität gegenüber dem Kaiser als dem Repräsentanten der Zentralmacht und Garanten der römischen Weltordnung. Wie in Rom, so dienten auch in den Provinzstädten die zentralen Plätze und Tempel als Bühne für eine Vielzahl von Kaiserehrungen, wobei sich die Bildtypen eng an den stadtrömischen Vorbildern orientierten.
In der Ausstellung bekommt der Besucher anhand einer Auswahl von Kaiserporträts und Reliefs sowie auch am Beispiel der Münzprägung und der Darstellungen auf Halbedelsteinen einen Überblick über das Spektrum dieser kaiserlichen Selbstdarstellung in Rom wie in den Provinzen vom 1. bis zum frühen 4. Jahrhundert nach Christus.
Der dritte Teil der Ausstellung beleuchtet dagegen das spezifische Treueverhältnis zwischen dem Kaiser als oberstem Heerführer und seiner Armee als wichtigstem Machtfaktor. Diese Beziehung fand ihre bildliche Umsetzung zum einen in Kaiserdarstellungen auf Waffen, die besonders im 1. Jahrhundert nach Christus verbreitet waren und mit einigen spektakulären Einzelstücken in der Ausstellung zu sehen sind, zum anderen standen in den Kastellen lebensgroße Bronzestatuen der Kaiser, die als Ehrenstatuen von den Einheiten gestiftet worden waren. Die Ausstellung zeigt erstmalig einen annähernd vollständigen Überblick über diese Objektgruppe, deren Überreste entlang dem Limes in beinahe jedem Kastell zu finden sind.
Die erhaltenen Statuenfragmente zeigen dabei gleichzeitig die Vergänglichkeit der kaiserlichen Macht, da diese nach der Aufgabe des Limes von den Germanen zerstört und als Metallschrott eingeschmolzen wurden.
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Begleitband. Führungen und Aktionen auf Anfrage.
Informationen
24. April bis 4. Oktober 2009
Di–So und Fei 10–17 Uhr
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